Baskets gegen Berlin Gaffney kehrt in den Telekom Dome zurück

Bonn · Bonns Trainer Predrag Krunic fordert gegen Alba Berlin Cleverness und eine geschlossene Mannschaftsleistung. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit Publikumsliebling Tony Gaffney.

Baskets gegen Berlin: Gaffney kehrt in den Telekom Dome zurück
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Es wird freundlichen Applaus geben am Sonntag. Das ist sicher. Das wird schon bei der traditionsgemäß eigentlich eher zurückhaltenden Begrüßung des Gegners anfangen. Wenn Alba Berlin zum 21. Spieltag in der Basketball-Bundesliga bei den Telekom Baskets antritt (15.30 Uhr, Telekom Dome), dann bringen die Hauptstädter einen Bonner Publikumsliebling mit: Tony Gaffney.

Der Mann aus Boston gehörte in den Spielzeiten 2011/12 und 2013/2014 zu den Leistungsträgern im Basketskader, jetzt ist er – nach zwei Spielzeiten bei Hapoel Jerusalem – Teil einer sehr ausgeglichenen Berliner Mannschaft, die zäh in die Saison startete, aber jetzt mit einer Serie von zehn Bundesligasiegen (Bonn: fünf Siege, fünf Niederlagen) in Bonn anreist.

Erst am Mittwochabend zeigten die Hauptstädter, warum sie gegenwärtig auf einer Erfolgswelle unterwegs sind – auch wenn der Erfolg bei Unicaja Malaga am Ende ausblieb und der Traum vom Eurocup-Viertelfinale platzte. „Sie haben einen guten Mix“, sagt Baskets-Trainer Predrag Krunic, „zwischen Jung und Alt, Offense und Defense und dazu eine gute Balance zwischen dem Spiel von außen und am Korb – das macht die Verteidigung extrem schwer.“

Der Einzige, der keinen besonders guten Tag erwischte, war Elmedin Kikanovic. Vielleicht spielte der Center auch einfach nur mal durchschnittlich, aber das ist für den Allstar, der sonst wie ein bosnisches Schweizer Uhrwerk funktioniert, eher ungewöhnlich. Und es wird vermutlich auch nicht zweimal nacheinander passieren. Da kommt Schwerstarbeit auf die lange Bonner Garde zu: Nach dem Ausfall von Filip Barovic (gebrochener Daumen) muss Johannes Richter den etatmäßigen Starter Julian Gamble auf der Center-Position unterstützen. Alba könnte es darauf anlegen, Gamble früh Fouls „anzuhängen“ und ihn so aus der Partie zu nehmen. Daher verlangt Krunic: „Julian muss schlau spielen. Aber ich mache mir keine Sorgen, er ist seit Saisonbeginn immer besser geworden, und Johannes hat Filip schon im Spiel in Litauen vertreten und seine Sache sehr gut gemacht.“

Aber es wird nicht nur auf die beiden ankommen, auch Gaffney bedarf durchaus größerer Aufmerksamkeit. Der Vielflieger, der schon in seiner Bonner Zeit mit spektakulären Szenen wie Dunks nach Fastbreaks oder verwandelten Alley-oop-Anspielen die Zuschauer begeisterte, gehört zu den gefährlichsten Waffen der Alba-Offensive. Auch Ken Horton und Ojars Silins haben also keine einfache Aufgabe vor der Brust. „Es wird physisch werden“, glaubt Krunic, „alle müssen einander helfen, alle müssen die richtigen Entscheidungen treffen, offensiv und defensiv. Dieses Spiel gewinnt niemand alleine.“

Dass die Berliner unter der Woche europäisch spielten und seine Mannschaft zehn Tage ohne Wettkampf war, findet Krunic nicht von Belang: „Der eine hat einen normalen Rhythmus, der andere ist ein bisschen erholter. Beides hat Vor- und Nachteile, aber spielentscheidend ist das nicht“, sagt der Motivator, der mit seinem Team an der Integration von Neuzugang Jamarr Sanders gearbeitet hat und mit den Fortschritten schon ganz zufrieden ist. Es wird Applaus geben am Sonntag – für den Zugang. Heldentaten haben aus manchem Neuen einen Publikumsliebling gemacht.

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