Heimspiel gegen Braunschweig Ra’Shad James führt Telekom Baskets Bonn zum Sieg

Bonn · Angeführt von einem glänzend aufgelegten Ra’Shad James haben die Telekom Baskets Bonn das erste Spiel der Saison Zuhause mit 75:69 gewonnen. Am Samstag wartet im Pokal Bremerhaven.

Die Heimpremiere ist geglückt, aber Predrag Krunic wird den Fokus seiner Mannschaft nach dem 75:69 (23:18, 19:16, 19:16, 14:19)-Erfolg gegen die Basketball Löwen Braunschweig schnellstmöglich auf den nächsten Gegner gerichtet haben. Nach den beiden Auftaktsiegen in der Basketball-Bundesliga steht für die Telekom Baskets eine unangenehme Auswärtsaufgabe in der ersten Pokalrunde auf dem Spielplan: Bremerhaven (Samstag, 20.30 Uhr).

Gegen die Eisbären haben die Baskets gerade beim Thema Pokal nicht die besten Erfahrungen gemacht. 2010 unterlag das Team um Chris Ensminger den Hansestädtern in der Qualifikationsrunde deutlich mit 68:91, vergangene Saison verpassten die Baskets die Qualifikation für das Pokal-Viertelfinale, weil sie die entscheidende BBL-Partie gegen Bremerhaven zu Hause mit 75:86 verloren.

Inzwischen hat der oft kritisierte Pokalmodus eine kleine Reform erfahren, alle Mannschaften außer den beiden Aufsteigern spielen in der ausgelosten ersten Runde um den Einzug ins Viertelfinale. Die Baskets haben etwas gutzumachen. Gegen Bremerhaven und beim Rebound. Nach überragenden 44 gesicherten Abprallern in Göttingen waren die Baskets gegen Braunschweig nicht ganz so auf zack. „Wir haben gemerkt, dass eine zweistellige Führung schnell aufgebraucht sein kann, wenn wir nicht permanent fokussiert sind“, erklärte Jarelle Reischel. „Vor allem nach gegnerischen Dreiern müssen wir im Rebound wacher sein und weniger zweite Chance zulassen.“

Dennoch war der Cheftrainer mit seinem Team zufrieden: „Das war ein wichtiger Sieg für uns“, sagte Krunic. „Wir hatten das ganze Spiel über eine gute Intensität und haben auf einem hohen Niveau verteidigt. Uns war klar, dass Braunschweig besser spielen kann als im ersten Spiel. Darauf waren wir gut vorbereitet.“

Und so kam es, dass die Bonner, angeführt von einem glänzend aufgelegten Ra’Shad James (28 Punkte), das erste Spiel der Saison im Telekom Dome gewannen. James traf von draußen, schloss am Korb ab, klaute den Ball, warf sich hinter ihm her, und übernahm in der Crunchtime auch noch die Verantwortung.

Man könnte die Sportlerweisheit vom guten Pferd, das nur so hoch springt, wie es muss, bemühen, doch tatsächlich machten sich die Baskets das Leben im letzten Viertel noch einmal selbst schwer. Aber die Bonner hatten ja James für die entscheidenden Akzente.

Die Baskets waren gleich mit einer defensiven Duftmarke in die Partie gestartet, als Charles Jackson sein Center-Gegenüber Scott Eatherton zum Schrittfehler zwang. Bonn machte das Spiel schnell, wann immer es möglich war, Braunschweig wollte nach der Klatsche gegen Oldenburg offensichtlich in der Defense sortiert bleiben. Jackson, Bonner Matchwinner in Göttingen, hatte seine Mühe unter den Brettern. Das Reboundverhältnis von 41:33 zugunsten der Braunschweiger spricht eine deutliche Sprache über die Hoheit unter den Körben.

Aber die Baskets spielten als Team und verteidigten gut, so dass die Gäste kaum zu einfachen Punkten kamen. Dennoch blieb die Punktedifferenz lange unter zehn. Erst Josh Mayo markierte aus der Distanz kurz vor der Pause die erste zweistellige Führung 41:31 (19.).

Sieht man von einem Mayo-Dreier ab, starteten die Gäste deutlich besser in die zweite Hälfte und schmolzen den Bonner Vorsprung auf drei Punkte zusammen (45:42, 23.), ehe sich die Baskets defensiv eines besseren besannen und wieder beherzter zupackten. In der Offensive übernahm James nun endgültig das Kommando und zwang Gästecoach Frank Menz mit schnellen fünf Punkten und der nun wieder zweistelligen Führung (59:49, 29.) zur nächsten Auszeit.

Nach zwei Dreiern des bis dahin eher blassen James Webb III führten die Bonner mit 67:53 (33.). Die beiden Punkte schienen auf dem sicheren Weg auf das Bonner Konto. Doch dann verloren die Baskets den Faden. Nur noch drei Punkte Vorsprung bei verbleibenden 20 Sekunden. Die Fans realisierten, dass sie gebraucht wurden, und legten ein paar Extra-Dezibel auf ihr Defense-Defense-Stakkato.

Dann versuchte Dennis Nawrocki, den Bonner Matchwinner etwas übermotiviert an die Kette zu legen und kassierte ein unsportliches Foul. Damit waren die restlichen Chancen der Gäste dahin. James verwandelte einen der fälligen Freiwürfe zum 73:69, ein taktisches Foul gegen Yorman Polas Bartolo bei verrinnender Spielzeit nutzte der Deutsch-Kubaner an der Freiwurflinie zum 75:69-Endstand.

Telekom Baskets:Gibson, Reischel 7/1 Dreier, Subotic 6/1, James 28/5, Jackson 2, DiLeo 9/1, Breunig 4, Bartolo 4, Mayo 9/1, Webb III 6/2.

Braunschweig:Nawrocki, Blake 12/3, Figge, Landsdowne 15/3, Klepeisz 8/1, Sengfelder 5/1, Taylor 5, Kone 4, Rahon 4, Eatherton 16, Lagerpusch.

Trefferquote:Bonn 42% (27/64), Braunschweig 38% (23/60);Dreierquote:Bonn 41% (11/27), Braunschweig 40% (8/20);Freiwurfquote:Bonn 67% (10/15), Braunschweig 75% (15/20);Rebounds:Bonn 33 (Bester: Subotic 7), Braunschweig 41 (Bester: Eatherton 14);Assists:Bonn 15 (Bester: DiLeo 5), Braunschweig 13 (Bester: Klepeisz 6); Ballgewinne:Bonn 10, Braunschweig 8; Ballverluste:Bonn 15, Braunschweig 19;Fouls:Bonn 21, Braunschweig 17 (Blake 5);Zuschauer: 5460.

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