Yanna Schneider Sportlerin des Jahres 2014: Yanna Schneider

BONN · Als der Applaus aufbrandete und die verdutzte Siegerin auf die Bühne gebeten wurde, fehlten ihr zunächst die Worte. "Ach, krass. Damit hätte ich nicht gerechnet", stammelte Yanna Schneider.

Preisverleihung für die erfolgreichen Sportler aus der Region (von links): Felix Neusser von der Verlegerfamilie, GA-Geschäftsführer Thomas Regge, die Sportler Yanna Schneider, Florian Pohlmann, Birgit Michels, Lena Schöneborn, Mike Ribbe, Janek Schirrmacher und GA-Sportchef Berthold Mertes.

Preisverleihung für die erfolgreichen Sportler aus der Region (von links): Felix Neusser von der Verlegerfamilie, GA-Geschäftsführer Thomas Regge, die Sportler Yanna Schneider, Florian Pohlmann, Birgit Michels, Lena Schöneborn, Mike Ribbe, Janek Schirrmacher und GA-Sportchef Berthold Mertes.

Foto: Horst Müller

Mit 18,4 Prozent der gültigen Stimmen wählten die Leser des General-Anzeigers die 18-jährige Taekwondo-Kämpferin zur Sportlerin des Jahres 2014. Auf Platz zwei folgt Hockey-Spieler Florian Pohlmann vor Badminton-Ass Birgit Michels und Moderne Fünfkampf-Olympiasiegerin und Europameisterin Lena Schöneborn. 2877 gültige Stimmen waren abgegeben worden.

"Wir wollen mit dieser Wahl die regionale Sportszene würdigen und für sie eine Plattform schaffen", beschreibt GA-Sportchef Berthold Mertes, der die Preisverleihung am Donnerstagabend in der Alten Rotation des General-Anzeigers moderierte, die Idee hinter der Abstimmung.

"Und wir haben ein Alleinstellungsmerkmal: Bei uns entscheiden die Sportler selbst, ihre Familien, ihre Fangemeinden und unsere Leser." Insgesamt 43 Athleten aus 25 Sportarten schafften es in den vergangenen zwölf Monaten unter die Nominierten. Die Leser kürten aus dieser Auswahl zunächst zwölf Sportler des Monats und jetzt die Sportlerin des Jahres. So zählt bei der Abstimmung neben der sportlichen Leistung auch die Sympathie.

Mit 23 Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften ist die Moderne Fünfkämpferin Lena Schöneborn eine Institution in der Bonner Sportszene. 2008 wurde sie in Peking Olympiasiegerin. "Als vor 40 000 Menschen die deutsche Hymne erklang, wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte", erinnerte sie sich noch einmal an diesen großen Moment ihrer Karriere.

Und sie verriet, wie sie mit Druck umgeht. "Ich gehe auf die 30 zu, ich kann jetzt von sehr viel Erfahrung profitieren. Das spielt in unserem Sport eine große Rolle", sagte sie. Hinzu komme eine gute Vorbereitung. "Dann sollte der Druck händelbar sein."

Gleich zwei Trophäen bei der Monatswahl räumte Badmintonspielerin Birgit Michels vom 1. BC Beuel ab. Nachdem sie eine Ausbildung zur Erzieherin begonnen hat, wird die 30-Jährige künftig aber sportlich kürzer treten.

"Ich spiele noch ein paar internationale Turniere. Aber ich denke, für die Olympiaqualifikation wird es nicht reichen", gab sie einen sportlichen Ausblick. Ganz ausschließen mochte sie die Perspektive Olympia allerdings noch nicht. Sehr eingespannt ist sie inzwischen ins Nachwuchstraining in Beuel. "Das läuft sehr gut", betonte Michels.

Sehr gut läuft es auch für die Hockey-Herren des BTHV in der Regionalliga - sie sind Tabellenführer. "Wir spielen gerade eine sehr viel versprechende Feldsaison", sagt Florian Pohlmann, dank dessen Toren das Team in der Hallensaison die 2. Liga gehalten hatte. Lohn: Sportler des Monats und zweiter Platz beim Sportler des Jahres. Sein Traum ist es, einmal in der ersten Bundesliga zu spielen. Aber zunächst steht nächste Woche sein Examen im Medizinstudium an. "Ich bin komplett tiefenentspannt", sagte er vieldeutig.

Ganz oben auf dem Treppchen stand aber Yanna Schneider und bekam von Felix Neusser von der Verlegerfamilie des GA die Trophäe überreicht. Die Bonnerin Schneider, die für das Sportwerk Düsseldorf startet, war auch die Premierensiegerin bei der Monatswahl im September 2013, nachdem sie Dritte bei der Jugend-EM geworden war - "krass" jubelte sie auch damals überrascht.

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