Lena Schöneborn hat vor wenigen Tagen eine Bildergalerie auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Zu sehen ist sie beim Schwimmen, Fechten, Reiten, Schießen und Laufen. Selbstverständlich auch in ihrer sechsten Disziplin, beim Jubeln.

"Mein Sommermärchen 2015" hat die Moderne Fünfkämpferin der SSF Bonn die Diashow betitelt. Sie zeigt Fotos von ihrem größten Triumph seit dem Olympiasieg 2008. Das ist der Sieg bei ihrer Heim-Weltmeisterschaft in Berlin Anfang Juli. Es war nach einer Vielzahl von Medaillen ihr erster WM-Titel. Logisch, dass Lena Schöneborn zu den Kandidaten der GA-Sportlerwahl des Monats gehört. Ab sofort können die Leser dieser Zeitung abstimmen.

Von wegen Sommerloch - im siebten Monat des Jahres haben die Sportler aus dem Verbreitungsgebiet des General-Anzeigers ganz schön was losgemacht. Die Leichtathleten überzeugten auf breiter Front. Deshalb taucht die olympische Kernsportart diesmal sogar dreifach in der Kandidatenliste auf. Mittelstrecklerin Konstanze Klosterhalfen holte über ihre Spezialdistanz 1500 Meter zunächst Bronze bei der Junioren-EM. Nur eine Woche später krönte der Teenager aus Königswinter-Bockeroth eine herausragende Saison mit dem zweiten Platz bei der "großen DM".

Ein GA-Leser kommentierte Klosterhalfens Leistung wie folgt: "Ihre Steigerung auf 4:09 Minuten und Platz zwei für eine gerade 18-Jährige waren für mich das überragende Ergebnis von Nürnberg." Im Fränkischen musste Hürdenläufer Christian Heimann lange zittern, bevor der erste DM-Medaillengewinn eines Eigengewächses des LAZ puma Rhein-Sieg feststand. Als Dritter im Ziel freute sich der 26-Jährige riesig, sah sich dann unberechtigt disqualifiziert, um eineinhalb Stunden später nach erfolgreichem Protest doch noch die verdiente Bronzeplakette zu bekommen. "Nach diesem Drama", findet sein Trainer Thomas Eickmann, "hätte Christian es verdient, Sportler der Monats Juli zu werden."

Auch die Geschichte hinter den Leistungen spielt bei der Abstimmung eine Rolle. Dies trifft nicht zuletzt auf Philipp Waßenberg zu. 2007 wurde dem Alfterer als Folge einer Krebserkrankung ein Bein amputiert. Mit eisernem Willen verarbeitete er diesen Schicksalsschlag. Bestätigung holt sich der inzwischen 17-Jährige von der Bornheimer Europaschule im paralympischen Sport. Im Juli kehrte er mit drei Titelgewinnen von der Junioren-WM zurück: Waßenberg siegte im niederländischen Stadskanaal über 100 und 200 Meter sowie im Weitsprung.

Überragende Mannschaft der Region waren im abgelaufenen Monat die Bonn Capitals. Der Baseball-Bundesligist sicherte sich nach 1997 zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte den Titel in der Nord-Gruppe der höchsten deutschen Spielklasse. Im Playoff-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft gegen die Mainz Athletics soll die Erfolgsgeschichte fortgeschrieben werden. Schlüsselfigur bei den Caps ist Spielertrainer Bradley Roper-Hubbert. Deshalb steht er zur Wahl.