Max Weißkirchen Dezember 2013: Max Weißkirchen

BONN · In seiner Sportart zählt Max Weißkirchen zu den besten Jugendlichen in der Welt. Das große Ziel des Badminton-Jugendnationalspielers vom 1. BC Beuel sind die Olympischen Jugendspiele im August 2014 in der chinesischen Stadt Nanjing. "Da will ich unbedingt hin", sagt der 17-Jährige, "und später mal zu den Erwachsenenspielen."

Die Leser des General-Anzeigers haben den langen Blonden jetzt zum GA-Sportler des Monats Dezember gekürt. Knapper geht es kaum: Gerade mal acht Stimmen hatte Weißkirchen am Ende mehr auf dem Konto als Basketball-Profi Jared Jordan.

Nach Birgit Michels und Marc Zwiebler im Oktober und November - beide jeweils knapp vor Benas Veikalas - gewinnt damit zum dritten Mal in Folge ein Badmintonspieler die Leserwahl vor einem Akteur des Bundesligisten Telekom Baskets Bonn. "Ich bin sehr überrascht", sagte Weißkirchen gestern, als er von der GA-Sportredaktion über seinen Wahlsieg informiert wurde: "Die Basketballer kennt schließlich jeder in der Stadt."

Selbstverständlich habe er Vereinskollegen, Freunde und Familie animiert, für ihn abzustimmen. Doch auch die Baskets bedienten ihre Kanäle: Nach einem Aufruf auf der Facebook-Seite des Bundesligisten holte Jordan in den letzten 24 Stunden des Abstimmungszeitraumes noch mächtig auf. Mit 26,7 Prozent der insgesamt 2445 gültigen Voten lag der US-Profi am Ende nur noch 0,3 Prozent hinter dem Sieger.

Ein Achtungserfolg gelang Randi Kleerbaum. Die erst 16 Jahre alte Bonner Jungnationalspielerin in der Randsportart Floorball kam immerhin auf 22,8 Prozent. Es folgten Rollstuhlbasketballer Oliver Hoffmann, der mit dem ASV Bonn die Zweitliga-Tabelle anführt, und Fußballer Lucas Cueto, Torschütze bei seinem Debüt in der U 18-Nationalelf. Der 17-Jährige ist zum 1. Januar vom Bonner SC zum 1. FC Köln gewechselt.

Nach dem Plausch über seine Zukunft, an der Max Weißkirchen am Sportinternat in Mülheim an der Ruhr arbeitet, outet sich der deutsche U 19-Ranglistensieger als großer Basketball-Anhänger. "Ja, ich bin ein Fan der Baskets", sagt Weißkirchen, "und gehe immer zu den Heimspielen auf den Hardtberg, wenn es in meinen Terminkalender passt." Dort stehen immer öfter weit entfernte Wettkampforte - wie am kommenden Wochenende das polnische Lubin. Dazu kommen die Bundesligaspiele mit dem 1. BC Beuel.

Von Anfang Oktober bis Weihnachten war kein Wochenende frei. Den Weg zum GA-Sportlertitel ebnete sein Junioren-Sieg bei den Portugal Open im Dezember. Es war sein vierter Triumph beim zehnten internationalen Turnier seit Mai 2013. Um eines Tages in die Fußstapfen von Marc Zwiebler treten zu können, wechselt Weißkirchen zur kommenden Saison an den Olympiastützpunkt in Saarbrücken, wo auch der Europameister aus Bonn trainiert, wenn er nicht gerade auf Wettkampfreise ist.

Der Badminton-Virus erwischte Weißkirchen sehr früh. Schon mit fünf Jahren schwang er den Schläger in der Beueler Erwin-Kranz-Halle. "In Bonn ist unser Sport ja einigermaßen populär", sagt Weißkirchen, der von der dritten Auszeichnung in Folge für einen Badmintonvertreter weitere Impulse erwartet: "Ich hoffe, dass wir dadurch einen zusätzlichen Schub bekommen und künftig noch mehr als die bislang 300 bis 400 Zuschauer zu unseren Bundesliga-Heimspielen kommen."

Max Weißkirchen:"Einmal für mich, aber einmal auch für Jared Jordan"

Selbst hat Weißkirchen übrigens auch abgestimmt. Sogar zweimal, wie er auf Nachfrage herzerfrischend ehrlich und etwas verschämt einräumt: "Einmal für mich, aber einmal auch für Jared Jordan." Ein Baskets-Fan eben. Der Zweitplatzierte der GA-Wahl wird sich nicht grämen.

Ein überragendes Fan-Votum brachte Jordan die Nominierung für den Allstar-Day am Samstag im Telekom Dome. Max Weißkirchen würde gerne zuschauen. Doch er kämpft in Polen weiter für seinen Traum: die Teilnahme an den Olympischen Jugendspielen.

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