René Dabers Mai 2014: René Dabers

BONN · Meistertitel, Bierduschen und Schulterklopfer sind René Dabers geläufig. Schließlich spielt der 23-Jährige für den FC Hennef 05. Ein Verein, der in der Fußball-Mittelrheinliga glatt als Abonnementsmeister durchgeht. Nun holte er auch noch den Titel GA-Sportler des Monats Mai.

Dynamisch: Der Hennefer René Dabers beeindruckt mit seiner Durchsetzungskraft, hier gegen Halil Kabak und Tigin Yaglioglu im Derby gegen den SSV Merten.

Dynamisch: Der Hennefer René Dabers beeindruckt mit seiner Durchsetzungskraft, hier gegen Halil Kabak und Tigin Yaglioglu im Derby gegen den SSV Merten.

Foto: Wolfgang Henry

Bereits 2012 und 2013 holte sich Hennef den Titel. 2014 wagt der Club nach zweimaligem Verzicht nun den Schritt in die Fußball-Regionalliga. René Dabers geht mit in Liga vier, und das als frisch gebackener Sportler des Monats Mai. 32,9 Prozent der mitwählenden GA-Leser entschieden sich für den Mittelfeldspieler. Er setzte sich vor Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf, 28,5 Prozent) und Max Pilger (SSF Bonn, Schwimmen, 23,5 Prozent) durch. Schon deutlich dahinter landete Basketballer Tony Gaffney (Telekom Baskets, 7,9 Prozent. Überraschend abgeschlagener Letzter wurde Florettfechter Moritz Kröplin (OFC Bonn, 7,2 Prozent), der im Mai Deutscher Meister geworden war.

Dabers reagierte mit einer Mischung aus Verwunderung und Freude auf die Auszeichnung. "Ich bin wirklich überrascht, denn im Mai hatte ich nicht gerade meinen besten Monat." Wer allerdings einen intensiveren Blick auf die Saisonstatistik des FC Hennef 05 wirft, kommt an René Dabers nicht vorbei. Die Zahlen machen deutlich: Der Mittelfeldakteur gehört in die Kategorie der so genannten Leistungsträger. 28 Mal stand Dabers in der Hennefer Startformation. Nur zwei Spiele verpasste der 23-jährige wegen Verletzung. 13 Mal trug sich der Student der Rechtswissenschaften im Bonner Juridicum in die Torjägerliste ein. Im Vorjahr waren es acht Treffer.

Dabers beackert die linke Mittelfeldseite, ist torgefährlich, gilt als sehr laufstark, spult innerhalb der Mannschaft pro Partie mit die meisten Kilometer ab. Ein Spielertyp also, der innerhalb des Mannschaftsgefüges besonders gut ankommt. "René strahlt 90 Minuten Power aus und stellt sich dabei immer in den Dienst des Teams", lobt FC-Trainer Marco Bäumer.

Vor der Herausforderung Regionalliga mit erhöhtem Trainingspensum und Gegnern wie RotWeiß Essen oder Alemannia Aachen hat Dabers Respekt, aber keine Angst. "Für den FC Hennef 05 und seine Fans wird das eine Superspielzeit." Hinsichtlich des Saisonziels hat der GA-Sportler des Monats Mai, der vor seiner Zeit beim FCH zwei Jahre in der Bezirksliga beim FSV Neunkirchen-Seelscheid spielte, klare Vorstellungen. "Ich erwarte den Klassenerhalt. Wir sind ein eingeschworener Haufen und können alle halbwegs gut kicken. Warum sollten wir also in der Regionalliga nicht mindestens zehn Spiele gewinnen."

Dass der Hennefer Chefcoach angesichts dieser optimistischen Prognose zusammenzucken könnte, glaubt Dabers nicht. Der 23-Jährige hält sowieso große Stücke auf Marco Bäumer. "Er ist kein Alleinherrscher, sondern bezieht die Meinungen der Spieler in seine Arbeit ein." Dabers Vorbild auf dem Platz heißt Ulf Kirsten. "Der spielte für meinen Lieblingsclub Bayer Leverkusen und hat am gleichen Tag wie ich Geburtstag."

An eine Profikarriere denkt René Dabers, der in Bonn wohnt und beim FC Hennef 05 einen Jahreskontrakt unterschrieb, allerdings nicht. "Ich studiere in Bonn bereits im neunten Semester. Ich denke, ich kann mit meinem Jura-Studium am Ende mehr Geld verdienen, als wenn ich auf die Karte Profifußball setze."

Die Spiele in Liga vier will er möglichst genießen und dabei wie gewohnt die linke Seite rauf und runter laufen. Anlässlich des Votums der GA-Leser wird, so vermutet René Dabers, zum Beginn der Saisonvorbereitung am 26. Juni mindestens eine Kiste Bier fällig. "Die ist dann allerdings nicht zum Bierduschen, sondern zum Trinken."

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