Volleyballerinnen der SSF Fortuna Bonn Trainer händeringend gesucht

BONN · Fünf Wochen vor Saisonstart fehlt den Volleyballerinnen ein Coach. Im schlimmsten Fall droht das Aus in der dritten Liga.

Fünf Wochen bleiben den Volleyballerinnen der SSF Fortuna Bonn noch, um sich auf die kommende Drittliga-Saison vorzubereiten. Die gleiche Zeit steht den SSF-Verantwortlichen zur Verfügung, um eine entscheidende Personalie zu klären: Den Bonner Damen fehlt für die bevorstehende Saison nämlich noch ein Trainer.

Der bisherige Coach, Bernd Werscheck, wechselte im Juni zu der TSG SolingenVolleys in die 2. Bundesliga Nord. Seitdem hat SSF-Volleyball-Geschäftsführer Fritz Hacke viel unternommen, um adäquaten Ersatz zu finden. "Ich habe bestimmt 50 Leute gefragt, aber der Richtige war leider nicht dabei", so Hacke. Die Zeit drängt. Bis Mitte August hätte die Fortuna eigentlich einen Übungsleiter beim Verband melden müssen.

"Wenn der Trainer nicht rechtzeitig gemeldet ist, fällt eine hohe Strafe an. Der größte Unfall wäre sicherlich, dass wir die Mannschaft aus dem Spielbetrieb nehmen müssen", sagt Gerald Kessing vom Spielausschuss des Deutschen Volleyball-Verbandes. Soweit soll es nicht kommen. Mit Hochdruck wird an einer Notlösung gearbeitet und ein wenig Hoffnung bleibt noch.

"Bis zum ersten Spiel müssen die Mannschaften einen Trainer gemeldet haben. Sonst fällt eine Ordnungsgebühr an, die sich zu jedem kommenden Spieltag verdoppelt", erklärt Staffelleiter Markus Jahns: "Man könnte auch eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Die kostet aber 750 Euro." Müssten die SSF ihre Mannschaft bereits in der Hinrunde aus dem Spielbetrieb zurückziehen, würde auch ein Startplatz in der Regionalliga für die folgende Saison wegfallen.

Ein Szenario, das die Spielerinnen erst einmal beiseite schieben. "Wir denken momentan noch nicht an den Worst Case", sagt SSF-Mannschaftssprecherin Berivan Miebach: "Wir sind topmotiviert."

Zurzeit wird die Mannschaft von Uli Pohlmann trainiert, der in der vergangenen Spielzeit noch das Herrenteam betreut hat. Doch der Vater der Spielerin Svenja Pohlmann ist keine Dauerlösung. Aus privaten Gründen hatte er im Sommer bereits dem Herrenteam eine Absage erteilt, den Damen steht er noch maximal zwei bis drei Wochen lang zur Verfügung.

Dabei würde Pohlmann das Anforderungsprofil der 3. Liga durchaus erfüllen. "Die Mindestvoraussetzung für einen Trainer in dieser Liga ist die B-Lizenz oder der Nachweis, dass sich der Übungsleiter gerade in der Ausbildung dazu befindet", so Kessing.

Spielerinnen und Verantwortliche geben die Hoffnung nicht auf, doch noch fündig zu werden. Denn das Saisonziel ist recht ambitioniert. "Wir wollen die Saison im oberen Tabellendrittel abschließen", so Miebach. Dazu muss allerdings erst einmal ein Trainer gefunden werden.

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