Handball Rheinbach geht mit Vorteilen ins Oberliga-Derby

BONN · Ein langer Handballabend wartet mit zwei Lokalderbys am Samstag in der Rheinbacher Sporthalle an der Berliner Straße auf die Besucher zum Abschluss der Hinrunde und der dann folgenden vierwöchigen Weihnachtspause.

 Wir nehmen die Favoritenrolle an - sagt HSG-Rheinbach-Trainer Dietmar Schwolow (Mitte).

Wir nehmen die Favoritenrolle an - sagt HSG-Rheinbach-Trainer Dietmar Schwolow (Mitte).

Foto: Wolfgang Henry

Zum Auftakt (18 Uhr) kommt es zum mit Spannung erwarteten Kräftemessen der Oberligisten HSG Rheinbach/ Wormersdorf und TSV Bonn rrh. Im Anschluss (20 Uhr) treffen noch die Zweitvertretungen der beiden Vereine, die in der Landesliga spielen, in einer vom Abstiegskampf geprägten Partie aufeinander.

Alle Trainer und Mannschaften kennen sich seit Jugendzeiten bis ins kleinste Detail, so dass personelle oder taktische Überraschungen kaum zu erwarten sind, und hegen höchste Wertschätzung für den Gegner. Vom Heimvorteil, dem Tabellenstand, den bisher gezeigten Leistungen und erreichten Ergebnissen liegt im Oberligaduell die Favoritenrolle eindeutig bei der HSG, die derzeit den dritten Tabellenplatz belegt.

Zwar ist der TSV mit sechs Punkten Rückstand als Tabellenneunter sechs Plätze hinter der HSG, doch im Gegensatz zur Abstiegssaison vor zwei Jahren hat der TSV schon fleißig Punkte gesammelt und mit knappen Ergebnissen und gleichwertigen Leistungen gegen Spitzenmannschaften der Liga für Aufsehen gesorgt.

Beide Trainer loben dann auch in den höchsten Tönen die Leistungen des Konkurrenten. "Ich erwartet ein interessantes Spiel, denn ich habe allerhöchsten Respekt vor den bisherigen Auftritten des TSV, der aus dem Abstieg vor zwei Jahren eine Menge gelernt und die damaligen Defizite abgestellt hat", sagt HSG-Trainer Dietmar Schwolow.

"Eine geschlossene Mannschaft mit passenden Neuzugängen, die vor allem in ihrer Halle immer für Überraschungen gut ist. Als Heimmannschaft nehmen wir die Favoritenrolle zwar an, doch wird das Spiel sicherlich kein Selbstläufer", zeigt sich Schwolow trotz personeller Probleme im Rückraum gedämpft optimistisch.

So muss Schwolow weiterhin auf den erkrankten Tobias Wolff verzichten. Ein großes Fragezeichen steht außerdem hinter dem Einsatz von Robert Lauktien, der im letzten Spiel einen Bänderriss im Fußgelenk erlitt. Unterstützung aus unteren Mannschaften hat Schwolow nicht zu erwarten.

"Wir werden dann wohl mit nur sieben Feldspielern auflaufen. Obwohl wir so hervorragend stehen, besteht bei unseren Nachwuchsspielern kein Interesse, in der ersten Mannschaft zu spielen", ärgert sich Schwolow über die mangelnde Bereitschaft in der Jugend.

Es spricht für das gute Verhältnis der beiden Vereine und Trainer, dass TSV-Trainer Jochen Scheler die Komplimente an die HSG unumwunden zurückgibt. "Die HSG steht völlig zu Recht auf dem dritten Platz, wobei der Abstand zu den beiden Spitzenmannschaften im Leistungsbereich geringer ist, als es der Punktestand ausdrückt", sagt der TSV-Coach und führt weiter aus: "Die Rheinbacher Mannschaft verfügt über eine glänzende Physis, eine starke, flexible Abwehr mit zwei hervorragenden Torhütern, außerdem über torgefährliche Angriffsspieler. Wir sind in der klaren Außenseiterrolle, brauchen jedoch weiterhin jeden Punkt, da die Oberliga im Gegensatz zu den letzten Jahren auch in der Abstiegszone leistungsmäßig dicht zusammengerückt ist."

Scheler kann bis auf den beruflich verhinderten Eric Bock seine beste Besetzung aufbieten.

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