Rabea und Debbie Schöneborn eifern ihrer Schwester nach

Eine sportliche Familie: Die Zwillinge auf den Spuren der Olympiasiegerin im Fünfkampf

Rabea und Debbie Schöneborn eifern ihrer Schwester nach
Foto: Horst Müller

Niederkassel. "Wir sind eine unglaublich sportliche Familie", erzählt Lena Schöneborn, Goldmedaillen-Gewinnerin im Modernen Fünfkampf dieses Jahr bei den Olympischen Spielen in Peking.

Ohne Sport läuft gar nichts. Auch nicht, wenn sie zum Heimaturlaub kommt, ebensowenig, wenn der Heimaturlaub Feiertage beinhaltet. Weihnachten zum Beispiel: An Heiligabend etwa wurde noch schnell eine 15 km Laufeinheit eingeschoben. Am zweiten Weihnachtstag ging's dann in den Skiurlaub.

"Mein Vater ist Marathon-Läufer und Triathlet, meine Mutter spielt gut Tennis. Wir alle fahren unglaublich gern Ski." Kein Wunder, dass auch ihre beiden Schwestern sportlich sind. Und wie. Sie treten gerade in Lenas Fußstapfen, denn auch sie machen Modernen Fünfkampf - und das sehr erfolgreich.

Alles hat mal mit einem Schnuppertraining angefangen - heute können Debbie und Rabea nicht genug vom aufwändigen Training bekommen. "Dieser Sport ist so vielseitig, das macht riesengroßen Spaß", meint Debbie. "Und Bewegung ist besser, als vorm Fernseher zu hocken", ergänzt Rabea.

Die Zwillinge machen alles gemeinsam: Sie gehen in die 9. Klasse der Ursulinenschule in Hersel, streben einen gemeinsamen Schüleraustausch in Australien an, haben die gleichen Freunde, sie hören die gleiche Musik, lesen die gleichen Bücher, kümmern sich liebevoll um Kater Shambles und sind beide Naschkatzen, lieben Schokolade und Gummibärchen.

Auch das Training wird gemeinsam absolviert. Besonders gern joggen sie zusammen durch den Wald. Kein Wunder, dass beide im Laufen vergleichsweise stark sind. "Das haben wir von unserem Papa", sagt Rabea. Doch einen kleinen Unterschied gibt es bei den 14-Jährigen: Debbie ist besser im Schwimmen, Rabea die Stärkere im Fechten.

"Wir machen jede Trainingseinheit zusammen, vergleichen uns permanent. Das motiviert, im Wettkampf jede Sekunde herauszuholen", erzählt Debbie. Daher liegt im Wettkampf mal Debbie vorn, mal Rabea.

Bei den NRW-Meisterschaften gewann Debbie, Rabea musste sich mit Silber begnügen. Dafür durfte bei den deutschen C-Jugendmeisterschaften Rabea durch den errungenen 3. Platz aufs Treppchen, Debbie verfehlte knapp und landete auf Rang 4. "So geht das ständig", sagt Rabea und lacht. "Unsere kleinen Konkurrenzkämpfchen machen echt Spaß."

Wie alle Nachwuchssportler träumen sie von einer Teilnahme an den Oympischen Spielen - wie Schwester Lena es schon mit größtmöglichem Erfolg getan hat. Dafür tun sie jetzt schon alles: Sie trainieren sieben Tage pro Woche, ernähren sich sehr gezielt und holen sich Tipps von ihrer Gold-Schwester. "Sie guckt über unsere Trainingspläne, hilft, unsere Schießtechnik zu verbessern, ist doch toll, dass wir Tipps vom Profi gratis kriegen können", lacht Debbie. "Und wenn Lena in Bonn ist, gehen wir sogar zusammen zum Lauf- und Reittraining."

Wenn die Zwillinge einen Wettkampf in Potsdam oder Berlin haben, ist auch Lena mit dabei, feuert an, gibt Hilfestellung. "Ich kann mich dann einfach nicht zurückhalten", witzelt Lena. "Ich bin aber nicht die böse Schwester mit dem erhobenen Zeigefinger, schließlich soll's ja Spaß machen. Aber ich finde es toll, dass den beiden Fünfkampf viel Spaß macht und sie so ehrgeizig sind." Die Schöneborns - eine Fünfkampffamilie. Vielleicht treten sie ja schon bei den Olympischen Spielen 2012 in London gegeneinander an.

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