VLN-Langstreckenmeisterschaft Nebel, Abbruch und eine Überraschung

Nürburgring · Furioses Finale der VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring: Den letzten Tagessieg holten sich Philipp Eng, Manuel Metzger und "Gerwin" auf einem Cup-Porsche des Black Falcon Teams. "Gerwin" ist ein wohlgenährter niederländischer IT-Unternehmer, der es aus geschäftlichen Gründen bei seinem Vornamen belässt.

 Alles gut ausgegangen: Yannick Fübrich krachte in die Leitplanken, der Porsche war von einer Rauchschwade umhüllt, aber der Fahrer entstieg ihm ohne Verletzungen.

Alles gut ausgegangen: Yannick Fübrich krachte in die Leitplanken, der Porsche war von einer Rauchschwade umhüllt, aber der Fahrer entstieg ihm ohne Verletzungen.

Foto: Oliver Ermert

Den zweiten Rang belegten Manuel Lauck, Franck Mailleux und Jeroen Bleekemolen auf einem Glickenhaus. Für die Scuderia Glickenhaus war dies der erste Podestplatz. Den dritten Rang sicherten sich ebenfalls auf einem Cup-Porsche der Kölner Christopher Brück und Frank Kräling. Den Meistertitel gewannen die Brüder Tim und Dirk Groneck auf einem Renault Clio. Für das Duo war es der zweite Titelgewinn nach 2013.

Samstagmorgen, 8.30 Uhr: Beim VLN-Finale passte alles - vor allem das Wetter zum Datum. Am Morgen von Halloween umhüllte dichter Nebel die Nordschleife. Das angesetzte Training wurde um anderthalb Stunden verschoben und auf 70 Minuten gekürzt. Zwischen den Abschnitten Tiergarten und Hatzbach wurde aufgrund von Sichtbehinderungen nur unter gelber Flagge gefahren. Für die Piloten waren die widrigen Umstände jedoch kein Problem. Das Duo Jesse Krohn / Victor Bouveng sicherte sich auf einem Walkenhorst BMW mit 8:01,303 Minuten die Pole-Position. Erneut eine Jahresbestzeit.

Im Rennen lief es dann weniger rund. Beim Start ging zunächst Mercedes-Pilot Renger van der Zande in Führung. Jesse Krohn - zunächst Zweiter - musste sich noch in der ersten Runde auch Thomas Mutsch auf dem Glickenhaus geschlagen geben. Dahinter folgten der Busch-Audi und der Frikadelli-Porsche. Noch in der ersten Dreiviertelstunde ordnete sich die Spitze. Der Frikadelli-Porsche steuerte in der dritten Runde mit technischen Problemen die Box an, während sich der führende van der Zande und sein Verfolger Mutsch in der Mercedes-Arena berührten.

Jesse Krohn missachtete eine Gelbphase und musste eine Stop-and-go-Strafe absitzen. Von den Patzern der Konkurrenz profitierte zunächst der Busch-Audi, der fortan Führungskilometer sammelte. Am Ende sollte jedoch das Wetter entscheiden. Nach 18 Runden wurde das Rennen wegen des dichter werdenden Nebels mit der roten Flagge abgebrochen. Gewertet wird in einem solchen Fall der Stand eine Runde zuvor. Zu diesem Zeitpunkt hatten Philipp Eng, Manuel Metzger und "Gerwin" die Nase vorn. Für den Österreicher Eng endete eine Traumsaison. In diesem Jahr gewann er bereits den deutschen Porsche Carrera Cup und dessen internationales Gegenstück, den Supercup.

Neben Manuel Metzger, der ebenfalls Profi-Rennfahrer ist, teilte er sich das Cockpit mit dem reinen Amateur "Gerwin". "Ich bin ungefähr zehn Sekunden pro Runde langsamer als die beiden anderen. Aber ich habe ja auch viel mehr Gewicht", meinte der Geschäftsmann nach dem Rennen.

Auch für die Bonner Brüder Horst und Helmut Baumann lief das Rennen gut. Sie starteten getrennt und belegten die Ränge zwei und drei in ihrer Klasse. Einen spektakulären Ausfall hatte dagegen der Bad Honnefer Stein Tveten zu verzeichnen. Sein Teamkollege Yannick Fübrich kam mit dem Porsche im Schwalbenschwanz von der Strecke ab und schlug mit der linken Seite in die Leitplanke ein. Das Fahrzeug geriet in Brand.

Zwar waren keine offenen Flammen zu sehen, aber der Porsche wurde von einer dichten Rauchsäule umhüllt. Da sich die Fahrertür nicht öffnen ließ, erlebte Fübrich bange Sekunden. "Er hat sich im Medical-Center untersuchen lassen. Er ist in Ordnung", sagte Tveten. Ursache für den Unfall war möglicherweise ein technischer Defekt. "Yannick meint, dass vorne rechts etwas am Rad gebrochen sei", so Tveten.

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