Kanu-Europameisterschaften Max Rendschmidt wird Doppel-Europameister

RACICE · Bonner mit Partner Marcus Groß in Tschechien im Kajak-Zweier über 500 und 1000 m erfolgreich.

 Eine Demonstration der Stärke: Max Rendschmidt (l.) und Partner Marcus Groß nach der Siegerehrung in Racice.

Eine Demonstration der Stärke: Max Rendschmidt (l.) und Partner Marcus Groß nach der Siegerehrung in Racice.

Foto: dpa

Neun Monate nach dem WM-Debakel von Moskau haben sich die deutschen Kanuten mit famosen Siegesfahrten in der Weltspitze zurückgemeldet. Ein Mini-Team um die Olympiasieger Sebastian Brendel und Franziska Weber heimste bei den ausnahmsweise ins Frühjahr vorgezogenen Europameisterschaften am Wochenende im tschechischen Racice allein in den olympischen Klassen sechs Plaketten ein, davon viermal Gold.

Enttäuschungen gab's kaum. "Das war ein Superstart ins Wettkampfjahr nach der Schmach von Moskau, die alle noch ein bisschen mit im Kopf hatten", erkannte Verbandspräsident Thomas Konietzko und stellte zufrieden fest: "Wir sind wieder ganz vorne dabei!"

Vorzeige-Kanute Brendel im Canadier-Einer, Max Hoff im Kajak-Einer sowie der Bonner Max Rendschmidt mit Partner Marcus Groß (Berlin) im Kajak-Zweier sorgten mit ihren 1000-Meter-Siegen schon am Samstag für eine gelöste Stimmung im Lager des Deutschen Kanu-Verbandes. Erneut EM-Gold gab's für Ronald Rauhe und Tom Liebscher im K2 über 200 Meter. Yul Oeltze und Ronald Verch gewannen Bronze im Canadier-Zweier über 1000 Meter. Die im vergangenen Jahr schwächelnde Zweier-Olympiasiegerin Weber heimste im Kajak-Einer neben Gold in der nicht-olympischen 1000-Meter-Klasse auch Silber über 500 Meter ein.

Konietzko wertete die Top-Resultate gegen die nicht komplett in Bestbesetzung angetretene Konkurrenz als "Bestätigung für uns, dass wir die richtigen Lehren aus dem Vorjahr gezogen haben". Nach der historisch schlechten WM-Ausbeute von nur drei Medaillen mit einmal Gold über die olympischen Strecken baute der Verband sein Trainerteam um und erhöhte die Trainingsumfänge. "Die Ausgangsposition passt. Jetzt heißt es bis Mailand weiterarbeiten", sagte Konietzko. Beim Jahreshöhepunkt im August geht's neben Titeln auch um die begehrten Olympia-Quotenplätze.

Teil dieses "bärenstarken" Teams, wie Konietzko es ausdrückte, war auch Tom Liebscher, der noch vor dem gemeinsamen K2-Sieg mit Rauhe im Einer über die nicht-olympischen 500 Meter zu Silber gepaddelt war. Rendschmidt und Groß ließen ihrem 1000-Meter-Titel am Sonntag noch Gold über die Hälfte der Strecke folgen. "Doppeleuropameister zu werden, besser ging es hier nicht!", schwärmte Rendschmidt.

Besonders eindrucksvoll war einmal mehr die Vorstellung von Canadier-Ass Brendel, dem amtierenden Weltmeister, Europameister und Olympiasieger über seine 1000-m-Paradestrecke. "Schon nach 200 Metern war ich mir sicher, dass es eine Medaille wird", bilanzierte der erfolgsverwöhnte Potsdamer. Kurz vor dem Ende der Titelkämpfe legte Brendel über 5000 Meter noch sein zweites Gold nach. Max Hoff heimste im K1 auf der Langstrecke zumindest Silber ein.

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