Bonn Capitals Heimspiele gibt's jetzt auf "Caps-TV"
BONN · Für die Anhänger der Noch-Randsportart Baseball - weltweit hinter Fußball hinsichtlich der Aktiven immerhin die Nummer zwei unter den Ballsportarten - herrschen in Bonn paradiesische Verhältnisse.
Die Burger im Stadion Rheinaue gehören zum Schmackhaftesten, was das typisch amerikanische Schnellgericht in der Region zu bieten hat. Der Eintritt zu den Spielen des Baseball-Bundesligisten Bonn Capitals ist frei, und pünktlich zum Saisonstart am 5. April gegen den Hamburg Stealers startet das "Caps-TV". Über die Homepage www.capitals.de können Interessierte dann via Livestream die Heimspiele der Capitals im Internet verfolgen.
Für Udo Schmitz, den Vorsitzenden der Capitals, kommt ein Obolus zu den Bundesligaspielen nicht in Frage. "Damit würden wir die Laufkundschaft abschrecken", sagt der Mediziner, dessen Sohn Max als Pitcher der deutschen Baseball-Nationalspielmannschaft zu den Bonner Leistungsträgern gehört. "Früher saßen hier 50 Zuschauer. Jetzt sind es mehr als 500, die unsere Spiele auf der größten Baseballanlage Deutschlands regelmäßig verfolgen", betont der Vorsitzende der Caps.
Auch wer die als kompliziert geltenden Baseballregeln (noch) nicht durchblickt, erhält mittels eines Infoflyers und fachkundigem Livekommentar Nachhilfeunterricht. Spannende Spiele auf hohem Niveau darf der Besucher laut Schmitz sowieso erwarten. Damit die Anhängerschar wächst, rührten die Capitals bei den Heimspielen der Telekom Baskets im Telekom Dome die Werbetrommel. In den letzten fünf Jahren haben sich die Capitals unter den Top fünf der deutschen Baseballelite etabliert.
Das Ausscheiden im Viertelfinale der letzten Saison gegen die vergleichsweise als gut betucht geltenden Stuttgart Reds wertet Bradley Roper-Hubbert, schlaggewaltiger Spielertrainer der Caps, als Betriebsunfall. "Die Niederlage im fünften Spiel damals wollen wir vergessen machen." Das Erreichen des Halbfinales soll es mindestens sein.
Dafür setzt der deutsche Vizemeister von 1999 hinsichtlich des Kaders auf Kontinuität und punktuelle Verstärkungen. Der Deutsch-Amerikaner Eric Brenk, bei der EM im vergangenen Jahr Stütze der deutschen Nationalmannschaft, verstärkt das Outfield. Für den abgewanderten Pitcher Trevor Caughey kommt der Australier Wilson Lee. Ansonsten konnten alle Leistungsträger gehalten werden.
Insbesondere die Riege der jungen Wilden in den Reihen der Capitals zählt zum Feinsten, was die deutsche Eliteliga zu bieten hat. Eric Brenk, Max Schmitz, Maurice Wilhelm und Maurice Solbach gehören zum A-Kader der deutschen Nationalmannschaft. Vincent Ahrens, Jan Jacob und Lennart Weller hat Bundestrainer Greg Frady als Mitglieder des Perspektivkaders auf dem Schirm. Der 17-jährige Sascha Koch und Danny Lankhorst sollen sich bei den Capitals in der ersten Mannschaft etablieren.
Neben den Doppelspieltagen in der Bundesliga dürfen sich die Baseballfreunde über Pfingsten auf den Länderpokal der Schüler freuen. Zudem wollen ehemalige US-Profis am 21. Juni im Rahmen des Bonner Familienfestes in der Rheinaue gemeinsam mit Trainern der Capitals rund 250 Kindern das Spiel näherbringen. Die Verhältnisse für Baseballfreunde in Bonn sind eben paradiesisch.
