1. BC Beuel Haribo will Verein beim Aufbau eines Leistungszentrums unterstützen

BONN · "Haribo macht Kinder froh - und den 1. BC Beuel ebenso." So könnte in Zukunft der Werbeslogan des europaweit größten Süßwarenherstellers aus Sicht des Badminton-Bundesligisten lauten.

Denn am Mittwoch gaben der Bonner Konzern in Person von Arndt Rüsges (Geschäftsführer) und Marco Alfter (Leiter Unternehmenskommunikation) sowie der Club, vertreten durch seinen Vorsitzenden Roland Maywald, den Beginn einer Kooperation bekannt. Die soll dem Verein im Speziellen und dem Badmintonsport im Allgemeinen einen neuen Schub für die Zukunft geben.

Das Bonner Unternehmen will dem Club beim Aufbau eines Leistungszentrums behilflich sein, das bauliche Maßnahmen notwendig macht. "Es geht konkret um die Erweiterung der Erwin-Kranz-Halle um vier Badmintonplätze und die Errichtung eines Wohngebäudes", sagte Rüsges. In dem Haus sollen Trainer und Sportler wohnen, die auf diese Weise Ausbildung, Beruf und Sport optimal verbinden können. Entsprechende Grundstücke seien im Bereich der Halle verfügbar.

Rüsges: "Wir haben bereits ein Architekturbüro beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten." Noch gebe es aber nur "erste Federstriche. Über welche Summen wir reden, ist noch nicht klar". Rüsges sprach aber grob von einem Engagement im unteren Millionenbereich. Rüsges und Alfter machten deutlich, dass man diesen Plan auch im Sinne des verstorbenen Firmen-Chefs Hans Riegel verfolge. Dessen Pionierarbeit im deutschen Badmintonsport wolle man im Gedenken halten und fortführen.

Riegel hatte Badminton Anfang der 1950er Jahre nach Deutschland gebracht und weiterentwickelt. Das Vorhaben habe nur mittelbar etwas mit dem Abriss der Hans-Riegel-Halle in Bonn-Kessenich zu tun, wo über Jahrzehnte Badminton gespielt wurde. Kontakte zwischen den Beuelern und Haribo soll es bereits vorher gegeben haben, der Abriss intensiviere aber jetzt die Bemühungen. "Wir wollen als Sponsor helfen und hoffen jetzt auf die Unterstützung durch die Stadt Bonn, etwa bei Anträgen und Genehmigungen", so Rüsges.

Beuels Vorsitzender Roland Maywald machte klar, "dass unsere Möglichkeiten hier in der Erwing-Kranz-Halle ausgereizt sind". Man befinde sich in einem hohen Förderstadium von Kindergarten- über Regionalliga- bis hin zu Bundesligaspielern. Die Kapazitäten seien auch deshalb begrenzt, weil die Halle vormittags durch Schulunterricht belegt sei.

Maywald: "Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, Sportler stärker zu fördern, die das entsprechende Training auf sich nehmen wollen, und nach individuellen Trainingsplänen zu arbeiten." Man will in Beuel "etwas Nachhaltiges schaffen" und ein Förderungsniveau erreichen, das dem in den Bundesleistungszentren in Mülheim an der Ruhr und in Saarbrücken nahekommt.

13- bis 14-jährige Talente absolvieren derzeit in Beuel bis zu fünf Trainingseinheiten pro Woche, bei den 16- bis 18-Jährigen wird täglich bis zu zweimal trainiert. "Das ist ein immenser Aufwand. Wenn dann auch noch Trainer und Sportler nebenan wohnen können, ist das optimal", erklärte Maywald.

Marco Alfter machte deutlich, das Engagement Haribos für Badminton sei ein spezielles und könne nicht als Indiz dafür angesehen werden, dass das Unternehmen auch allgemein wieder stärker ins Sportsponsoring einsteige. Ausschließen wolle man weitere Kooperationen aber nicht. Über eine Rolle als Großsponsor, wie sie etwa die Telekom im Bonner Basketball spiele, werde derzeit nicht nachgedacht.

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