HSV Hamburg Handball-Bundesligist droht Finanz-Kollaps

HAMBURG · Vom gefeierten Champions-League-Sieger möglicherweise auf direktem Wege zum finanziellen Sanierungsfall - Handball-Spitzenclub HSV Hamburg muss anscheinend um seine Bundesliga-Lizenz bangen.

Trainer Martin Schwalb und die Spieler warten auf ihre März-Gehälter, Präsident und Mäzen Andreas Rudolph bleibt ein klares Bekenntnis schuldig. Während der Medizin-Unternehmer in seinem Anwesen auf Mallorca weilt, werden die Sorgen in der Hansestadt immer größer. Laut übereinstimmenden Medienberichten stehen Gehaltszahlungen von 550 000 Euro aus.

Ohne die Millionen-Garantien Rudolphs, so heißt es aus Kreisen der Handball-Bundesliga, würden die Hamburger die Spielgenehmigung für die kommende Saison nicht erhalten. "Wenn gewisse Überweisungen von Partnern und Sponsoren nicht eingehen, kann ich nicht auf ein leeres Konto zugreifen und die Gehälter bezahlen", sagte Geschäftsführer Holger Liekefett. Die Mannschaft habe er informiert, dass noch in dieser Woche die ausstehenden Gehälter überwiesen werden. "Es ist keine Nicht-Zahlung, sondern eine verspätete Zahlung. Kein Drama."

Doch höchst ungewöhnlich ist der Vorgang allemal - und er verdeutlicht, wie sehr die Finanzen des HSV auf Kante genäht sind. Der Club ist mehr denn je von Rudolphs Millionen abhängig. Doch der 59-Jährige, der seit 2004 mehr als 20 Millionen Euro in das ambitionierte Projekt gepumpt hat, machte sich in den vergangenen Wochen rar und lässt sich bitten. Neben den Gehältern muss der Club noch 500.000 Euro aufbringen, um die Hallenmiete für die Hamburger 02-World und Rechnungen von Lieferanten zu begleichen.

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