Capitals-Spielertrainer Roper-Hubbert "Für mich zählt nur der Titel"

Bonn · Der Erfolg des Baseball-Bundesligisten Bonn Capitals hat einen Doppelnamen. Bradley Justin Roper-Hubbert. Erst als Spieler und seit 2014 in Doppelfunktion als Spieler und Coach verordnete der US-Amerikaner mit exzellenten und weltweiten Beziehungen in Baseball-Fachkreise den Capitals eine gehörige Dosis Erfolg.

Geboren auf den Bermudas, aufgewachsen in Atlanta, Spielertrainer in Bonn: Bradley Roper-Hubbert.

Geboren auf den Bermudas, aufgewachsen in Atlanta, Spielertrainer in Bonn: Bradley Roper-Hubbert.

Foto: Horst Müller

Nach 1997 machten die Capitals mit den Siegen in Hannover ihr zweites Meisterstück in der Nord-Gruppe der höchsten deutschen Baseballliga. Mit 22 Siegen und nur zwei Niederlagen schaffte Roper-Hubbert mit den Capitals die beste Bilanz der Vereinsgeschichte. Thomas Heinen sprach mit dem Spielertrainer der Caps über Baseball und seine Ziele mit den Bonnern.

Sie sind vor den Solingen Alligators, immerhin der amtierende deutsche Baseballmeister, Erster in der Normalrunde der Nord-Gruppe geworden. Ihr Sportdirektor Florian Nehring sprach daraufhin vom Minimalziel Halbfinale. Reicht Ihnen das?
Bardley Justin Roper-Hubbert: Eindeutig nein. Wenn ich sehe, was wir in dieser Saison bislang geleistet haben, zählt für mich nur der Titel.

Was macht Sie so optimistisch?
Roper-Hubbert: Die Mannschaft ist in allen Bereichen gleichmäßig gut besetzt. Meiner Meinung nach verfügen wir über die beste Line Up, also die beste Schlagreihenfolge in Deutschland. In den Reihen der Caps stehen fünf bis sechs überdurchschnittlich gute Pitcher. Wir sind also in der Offensive und Defensive gleich gut besetzt.

Blicken wir einmal zurück: Hatten Sie die Chance, in Ihrer Heimat Baseball-Profi zu werden?
Roper-Hubbert: Die Chance war da. Ich habe in den USA zunächst College-Baseball gespielt. Anschließend stand ich im Kader des Farm Teams der New York Mets in der Minor League Baseball, also in der Liga unterhalb der Mayor League Baseball. Aber wie überall im Profisport wird die Luft in den oberen Ligen immer dünner. In der MLB spielen immerhin die besten Baseballer der Welt.

Warum haben Sie sich dann entschlossen, in Deutschland und speziell in Bonn zu spielen?
Roper-Hubbert: Ich wollte unbedingt Baseball spielen. Ich habe meine Kontakte spielen lassen und mich unter anderem in der deutschen Baseball-Bundesliga beworben. Die Bonn Capitals haben damals, das war 2011, als erste Mannschaft auf meine E-Mails geantwortet.

Bereuen Sie diesen Schritt? Reich werden können Sie mit Baseballspielen in Deutschland schließlich nicht.
Roper-Hubbert: Das stimmt. Aber hier in Bonn bei den Capitals kann ich Baseball leben. Es macht sehr viel Spaß, mit den Capitals zu arbeiten. In der Mannschaft steckt viel Potenzial. Ich kenne keine Mannschaft in Deutschland, die einen so starken Mix aus Talenten wie zum Beispiel Sascha Koch und erfahrenen Spielern wie meinen australischen Freund Wilson Lee in ihren Reihen hat. Unser Sportdirektor Florian Nehring macht einen tollen Job.

Sie haben noch einen Vertrag bis 2016. Was passiert dann?
Roper-Hubbert: Jetzt konzentrieren wir uns zunächst auf die Meisterschaft. Nach der Saison gehe ich zurück in meine Heimat. Zur neuen Saison 2016 kehre ich ganz sicher nach Bonn zurück. Ich liebe die Stadt und ich liebe Deutschland.

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