Europaspiele in Baku Fechterin Franziska Schmitz ist begeistert

BONN · Auch zwei Tage nach der Abschlussfeier der European Games im aserbaidschanischen Baku wird über Sinn und Unsinn der Europaspiele noch immer viel diskutiert.

 Sportlich lief bei Franziska Schmitz in Baku nicht so viel zusammen. Dennoch war sie von den Spielen angetan.

Sportlich lief bei Franziska Schmitz in Baku nicht so viel zusammen. Dennoch war sie von den Spielen angetan.

Foto: dpa

Neben politischen und wirtschaftlichen Bedenken blieben auch viele sportliche Fragen unbeantwortet. Zum Beispiel der sportliche Anreiz eines Turniers, deren Teilnehmer zum Teil mit ihren Jugend- oder B-Kadern anreisten. "Es ist schon schade, dass nicht aus allen Nationen die A-Mannschaften angereist sind", sagte Florett-Fechterin Franziska Schmitz vom OFC Bonn.

Für die Sportler war es dennoch ein einmaliger Wettbewerb. "Das war schon eine supertolle Sache", sagte Schmitz. "Was die in Baku alles aufgebaut haben. Es war mein bislang größtes sportliches Turnier." Auch wenn es für die Bonnerin gerade sportlich alles andere als rund lief. Im Einzel feierte sie in der Gruppenphase zwei Siege und kassierte drei Niederlagen.

Damit traf die 21-Jährige bereits in der ersten Finalrunde auf Teamkollegin Carolin Golubytskyi und unterlag. Auch mit der Mannschaft kam das frühe Aus. Gegen Polen war bereits in der ersten Runde Schluss. "Das war schon ein Desaster", so Schmitz. Die Freude über die Teilnahme an den "kleinen Spielen" überwog jedoch. "Für uns Jungsportler ist das der Anreiz, Olympia zu erreichen."

Ähnlich äußerte sich auch Taekwondo-Kämpferin Yanna Schneider auf ihrer Facebook-Seite "Es war eine wahnsinnig tolle Zeit in Baku mit vielen persönlichen Highlights und Erfahrungen", schrieb die Bonnerin. Auch Schneider musste sich trotz harten Kampfs bereits in der ersten Runde geschlagen geben.

Deutlich besser lief es dagegen für den Kanuten Max Rendschmidt. Der Bonner sicherte sich die Silbermedaille, über Bronze freuten sich die beiden Badmintonspieler Andreas Heinz und Raphael Beck vom 1. BC Beuel. Judoka Karl-Richard Frey vom Beueler Judo-Club unterlag in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm im Viertelfinale dem Franzosen Cyrille Marot. Im Judo wurden die Europameisterschaften im Rahmen der European Games ausgetragen.

"Man muss nun analysieren, welchen Einfluss die Spiele auf die mediale Aufmerksamkeit haben. Ich kann mir schon vorstellen, dass dann in vier Jahren weitere Verbände ihre Europameisterschaften im Rahmen der Europaspiele austragen", so Michael Scharf, Leiter des Olympiastützpunktes Rheinland. Für die jungen Sportler die Chance, bereits auf kleiner Ebene einen Hauch Olympia-Luft zu schnuppern.

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