BC Beuel Das Jahr eins nach Marc Zwiebler

BONN · Der 1. BC Beuel startet am Sonntag in die neue Badminton-Bundesligasaison und muss sein Saisonziel nach dem Abschied des Leistungsträgers korrigieren. Birgit Michels trainiert den Nachwuchs.

Direkt am ersten Spieltag (14 Uhr Erwin-Kranz-Halle, Limpericher Straße) kommt es dabei zum Wiedersehen mit dem Gegner des Play-off-Halbfinales der vergangenen Saison, dem 1. BV Mülheim. Die Partie hatten die Beueler damals nur aufgrund des schlechteren Punktverhältnisses verloren.

Wirklich vergleichen lassen sich die vergangene und die kommende Begegnung zumindest aus Beueler Sicht aber nicht. Nur einen Tag vor Ablauf der Wechselfrist hatte Marc Zwiebler seinen Heimatverein in Richtung des saarländischen Konkurrenten 1. BC Bischmisheim verlassen. Das war ein schwerer Schlag für den BC und hatte natürlich Auswirkungen auf die Saisonplanung. Wollten vorher alle Verantwortlichen um Beuels Teammanager Maximilian Schneider erneut um den Titel mitspielen, gibt man sich nun bescheidener: Eine Platzierung zwischen Rang drei und fünf ist das Ziel.

Bereits vor Zwieblers Abgang war klar, dass er wohl nur einige wenige Einsätze absolvieren würde, weswegen Yan Kit Chan (Hongkong) als neue Nummer eins verpflichtet wurde. Doch insbesondere in den ersten Partien hatte man noch auf Zwieblers Einsatz gehofft, da Chan bei den parallel laufenden Asienmeisterschaften startet. Er wird den Beuelern zum Saisonauftakt ebenso fehlen wie die beiden Engländer Chris Langridge und Lauren Smith.

Neu im Team ist dafür der Litauer Kestutis Navickas, der in den letzten Stunden der Transferperiode von der SG EBT Berlin verpflichtet wurde. Er wird am Sonntag neben Erik Meijs im Einzel auflaufen.

Durch die veränderte Personalsituation ändert sich auch Birgit Michels' Rolle im Beueler Team. Sie ist Spitzenspielerin und gleichzeitig Mentor und Ansprechpartnerin des Nachwuchses. Mit den beiden Teilnehmern der Jugendolympiade, Luise Heim und Max Weißkirchen sowie Eva Janssens und Hannah Pohl werden in dieser Saison die eigenen Nachwuchsspieler deutlich mehr Spielanteile haben. Dass sie die Qualität besitzen, haben sie bereits in der vergangenen Saison bewiesen.

Birgit Michels dürfte die Rolle der sportlichen "Ausbildungsleiterin" liegen, schließlich hat sie Anfang September eine Ausbildung zur Erzieherin in Beuel begonnen und ihre internationale Karriere beendet. Fast täglich kommt sie vom Kindergarten in die nur 100 Meter entfernte Erwin-Kranz-Halle, um dort den Beueler Nachwuchs zu trainieren und sich selbst fitzuhalten. Ihr ganzer Tagesablauf habe sich verändert und ist nun deutlich straffer, sagt Michels, aber: "Auf keinen Fall möchte ich lieber auf einem Turnier irgendwo in der Welt sein und mich mit Jetlag herumquälen, dafür gefällt mir meine neue Aufgabe derzeit einfach zu gut."

Dass sie als erfahrene Spielerin den Nachwuchsspielern nach den Partien noch Tipps gibt, findet Michels selbstverständlich: "Nach einem Spiel spricht man häufig noch einmal mit einem der jüngeren Spieler, was er vielleicht noch anders machen kann. Ingo Kindervater hat die Position des Routiniers schon etwas länger und ist dort genauso eingespannt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort