Auf Meisterschaftskurs DTM auf dem Nürburgring

NÜRBURGRING · Am kommenden Wochenende findet auf dem Nürburgring der siebte von zehn Läufen zum Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) statt. Marco Wittmann und das Team RMG aus Niederzissen sind auf Meisterschaftskurs.

Führt die Fahrerwertung der DTM an: Marco Wittmann im BMW M4.

Führt die Fahrerwertung der DTM an: Marco Wittmann im BMW M4.

Foto: Ermert

Als Spitzenreiter reist Marco Wittmann in die Eifel. Der 24-jährige Fürther konnte auf einem BMW M4 in diesem Jahr bereits drei Rennen gewinnen. Den vierten BMW-Sieg bescherte der Belgier Maxime Martin den Münchnern. Eingesetzt werden die weiß-blauen Siegerfahrzeuge von dem Team RMG.

RMG - hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Reinhold Motorsport GmbH in Niederzissen. Das Team residiert in den ehemaligen Hallen des Zakspeed-Teams, das in der "alten" DTM (1984-1996) viele Jahre den Ton angab. Kopf des Teams ist der 43-jährige Stefan Reinhold. Als BMW für 2012 sein DTM-Comeback vorbereitete, bewarb sich Reinhold bei den Münchnern als Einsatzteam und bekam den Zuschlag. "Unser Konzept war wohl überzeugend. Wir hatten ein Organigramm und Ideen, wie das Projekt DTM zum Erfolg geführt werden kann," erklärt Reinhold im Rückblick.

Man glaubt ihm, dass er weiß, wie der Hase läuft. Seit 1994 verdient er seinen Lebensunterhalt im Motorsport. Damals begann er als Daten-Ingenieur bei dem Formel 3-Team KMS. Über weitere Stationen kam er 2000 zum Toyota Formel-1-Team, wo er bis zum Ausstieg der Japaner im Jahre 2009 tätig war. "In der Formel 1 hatten wir natürlich größere finanzielle Mittel zur Verfügung. Auf der anderen Seite ist in der DTM die Leistungsdichte deutlich höher. Man muss auf der Suche nach kleinen Vorteilen noch mehr ins Detail gehen", zieht er den Vergleich.

Jede Hundertstelsekunde zählt

Der Fahrer selbst spielt auch heute noch eine große Rolle. "Da die Fahrzeuge sehr eng beieinanderliegen, kommt es auf jede Hundertstelsekunde an, die er herausholen kann." Reinhold weiß mit Marco Wittmann und Maxime Martin zwei Lenkradakrobaten der Spitzenklasse in seinen Rennwagen. Wittmann stieß 2012 als Test- und Entwicklungsfahrer zu BMW. Zuvor hatte er in der Formel BMW und in der Formel 3 durch zahlreiche Siege auf sich aufmerksam gemacht, allerdings die Meisterschaften immer nur als "Vize" beendet.

2013 kam er in der DTM zu Renneinsätzen und wurde gleich als bester Neueinsteiger gefeiert. Er beendete sein Debütjahr auf dem achten Gesamtrang und errang eine Pole-Position und einen Podestplatz im Rennen. In diesem Jahr gehen die Wittmann-Spiele weiter: Siege beim Saisonauftakt in Hockenheim, auf dem Hungaroring und in Spielberg stehen schon in seiner Saisonbilanz. Mit 95 Zählern ist sein Punktekonto prall gefüllt.

Mit satten 39 Punkten Rückstand folgt auf dem zweiten Rang Audi-Pilot Mattias Ekström. Auf dem Nürburgring könnte Wittmann allerdings Federn lassen, da er mit 10 Kilogramm Zusatzgewicht fahren muss. Er selbst gibt sich optimistisch: "Für uns läuft die Saison gut, und wir möchten Stefan Reinhold und der ganzen Crew auf dem Nürburgring ein schönes Geschenk machen."

Der beste Neueinsteiger

Der zweite RMG-Pilot, Maxime Martin, bestreitet sein erstes DTM-Jahr und wird von Wittmann wohl den Titel des besten Neueinsteigers erben. Der Belgier gewann in diesem Jahr bereits den DTM-Lauf in Moskau und liegt mit aktuell 33 Zählern auf dem 7. Rang. Mit ebenfalls 33 Punkten folgt auf dem achten Platz als bester Mercedes-Pilot Christian Vietoris. Der 25-Jährige aus Gönnersdorf konnte überraschend den zweiten Lauf in Oschersleben gewinnen. Nur noch theoretische Titelchancen hat der amtierende Meister Mike Rockenfeller, der für das in Meuspath ansässige Phoenix-Team an den Start geht. "Rocky" liegt mit 35 Punkten auf Tabellenrang sechs.

Der Zeitplan am Nürburgring

Freitag

  • 11.25 - 12.10 Uhr: Auto GP Freies Training
  • 12.25 -13.50 Uhr: FIA Formula 3 European Championship Freies Training 1 und 2
  • 14.05 - 14.40 Uhr: Volkswagen Scirocco R-Cup Freies Training
  • 15.05 - 16.05 Uhr: Porsche Carrera Cup Deutschland Freies Training
  • 16.20 - 17.00 Uhr: Auto GP Qualifying 1 und 2
  • 17.20 -17.55 Uhr: DTM Roll-out
  • 17.55 - 18.00 Uhr: DTM Startübungen
  • 18.15 - 18.35 Uhr: FIA Formula 3 European Championship Qualifying Rennen 1

Samstag

  • 08.00 - 09.00 Uhr: DTM Freies Training 1
  • 09.15 - 09.50 Uhr: Porsche Carrera Cup Deutschland Qualifying Rennen 1 und 2
  • 10.10 - 11.10 Uhr: DTM Freies Training 2
  • 11.10 - 11.15 Uhr: DTM Startübungen
  • 11.40 - 12.15 Uhr: FIA Formula 3 European Championship Rennen 1
  • 12.40 - 13.10 Uhr: Volkswagen Scirocco R-Cup Qualifying
  • 13.45 - 14.35 Uhr: DTM Qualifying
  • 14.45 - 15.30 Uhr: Event-Programm Pitwalk/Taxifahrten
  • 15.55 - 16.20 Uhr: Porsche Carrera Cup Deutschland Rennen 1
  • 16.45 - 17.30 Uhr: Auto GP Rennen 1
  • 17.55 - 18.25 Uhr: Volkswagen Scirocco R-Cup Rennen 1
  • 18.35 - 18.55 Uhr: FIA Formula 3 European Championship Qualifying Rennen 2 und 3

Sonntag

  • 08.10 - 08.40 Uhr: Volkswagen Scirocco R-Cup Rennen 2
  • 09.05 - 09.40 Uhr: Porsche Carrera Cup Deutschland Rennen 2
  • 10.00 - 10.35 Uhr: DTM/Event-Programm Pitwalk/Boxenstopptraining
  • 11.00 - 11.35 Uhr: FIA Formula 3 European Championship Rennen 2
  • 11.45 - 11.55 Uhr: Hersteller Korsos
  • 11.55 - 12.35 Uhr: Event-Programm Pitwalk / Taxifahrten
  • 12.45 - 12.55 Uhr: DTM Informationsrunden
  • 13.00 - 13.15 Uhr: DTM Starterfeldpräsentation
  • 13.30 Uhr: DTM Einführungsrunde
  • 13.33 Uhr: DTM Rennen
  • 14.55 Uhr: DTM Siegerehrung
  • 15.25 - 16.00 Uhr: FIA Formula 3 European Championship Rennen 3
  • 16.25 - 17.10 Uhr: Auto GP Rennen 2
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