Baseball Capitals sehen sich auf dem richtigen Weg

BONN · Trotz der Enttäuschung über das Viertelfinal-Aus will der Baseball-Bundesligist weiter auf den Nachwuchs setzen.

Sie halten an der Strategie fest, deutschen Spielern den Vorrang zu geben: Spielertrainer Bradley Roper-Hubbert (links) und Sportdirektor Mirko Heid.

Sie halten an der Strategie fest, deutschen Spielern den Vorrang zu geben: Spielertrainer Bradley Roper-Hubbert (links) und Sportdirektor Mirko Heid.

Foto: Horst Müller

Jammern gilt nicht. Auch nicht für den Baseball-Bundesligisten Bonn Capitals. Dabei wäre Heulen und Zähneklappern rund um das Rheinauen-Stadion durchaus verständlich. Denn nach starker Normalrunde mit 17 Siegen in der topbesetzten Baseball-Bundesliga, Gruppe Nord, schieden die Schützlinge des schlaggewaltigen Spielertrainers Bradley Roper-Hubbert nach fünf Spielen der Viertelfinalserie um die deutsche Baseballmeisterschaft überraschend gegen den Play-off-Novizen Stuttgart Reds aus.

Für Mirko Heid, den früheren Nationalspieler, Trainer und jetzigen Sportdirektor der Capitals, ist das vorzeitige Saisonaus dennoch kein sportlicher Offenbarungseid. "Natürlich haben wir uns in den Play-offs mehr erhofft. Und natürlich sind wir alle sehr enttäuscht", versicherte der Sportdirektor der Capitals. "Allerdings haben wir gegen einen starken Gegner verloren und mit dem Kader, den wir bewusst so zusammengestellt haben, eine insgesamt sehr gute Saison gespielt."

Während Stuttgart und andere Spitzenteams in der Liga wie Heidenheim, Solingen oder Regenburg auf US-Importe und südamerikanische Profis mit spanischem Pass setzten, kommen bei den Capitals in der Breite junge deutsche Spieler zum Einsatz. Unter keinen Umständen seien die Caps dazu bereit, einem Nachwuchstalent wie dem 16-jährigen Sascha Koch, auf den bereits die amerikanischen Proficlubs ein Auge geworfen hätten, nur um des schnellen Erfolgs willen einen Import-Spieler vor die Nase zu setzen.

"Wir wollen gewinnen, aber nicht um jeden Preis", erläuterte Heid. Auch in Zukunft werde der Verein lieber Geld in die Förderung junger Talente investieren. Akteure wie Maurice Wilhelm, Vincent Ahrens, Jan Jacob, Lennart Weller, Eddie Stommel oder Max Schmitz sind in Bonn zu Nationalspielern gereift.

Die mitunter geäußerte Kritik, Roper-Hubbert hätte sich als Spieler nicht ausreichend genug auf das Coaching konzentrieren können, lässt der Sportdirektor nicht gelten. "Die Strategie ist vorher abgesprochen. Und mit John Marschall verfügt Roper-Hubbert über einen erfahrenen Ex-Spieler, der an der Seitenlinie auf neue Match-Situationen eingehen kann." Dass die Bonner Import-Spieler wie Pau Sanchez oder Daniel Lamb-Hunt die unsanfte Landung im Viertelfinale zum Anlass nehmen, Bonn den Rücken zu kehren, glaubt Heid nicht. "Alle haben die Option auf ein weiteres Jahr."

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