Während die Gamecocks ausgelassen feierten, hob ihr Chefcoach in Vietnam das Glas. "Normalerweise versuche ich Beruf und Football terminlich aufeinander abzustimmen", erklärt Raulfs. "Das funktioniert eigentlich ganz gut. Aber ausgerechnet diesmal ließ sich die Dienstreise nach Asien nicht verschieben." Die Gamecocks schafften es auch ohne Raulfs. Der Trainer der Defensivabteilung, Sebastian Koll, und Dirk Brumhard, der zweite Vorsitzende des Clubs, kümmerten sich um die Spieler.

"Ich bin sehr stolz auf alle Spieler, insbesondere auf unsere Ergänzungsspieler, die für die Verletzten eingesprungen sind und einen tollen Job gemacht haben", so Brumhard. "Der Sieg war am Ende sicherlich etwas glücklich, aber insgesamt doch verdient." Sportlich sind damit alle Hürden genommen. Und im Gegensatz zur Vorsaison, als die Gamecocks auf den Aufstieg aufgrund der zu dünnen Spielerdecke und der Unerfahrenheit der Mannschaft verzichtet hatten, dürfte auch formell der Zugehörigkeit in Deutschlands nach der German Football League (GFL) zweithöchster Spielklasse nichts mehr im Wege stehen.

Der Antrag an den AFVD, den American Football Verband Deutschland, ist bereits raus. "Hinsichtlich der Finanzen, der Spielstätte und auch der Spielerdecke dürfte einer Lizenzerteilung nichts im Wege stehen", versichert Gamecocks-Pressesprecher Christoph Wassermann. Junge Akteure, wie Quarterback Sebastian Schopen, hätten in der zurückliegenden Regionalliga-Saison viel gelernt. Rund 40 Spieler stünden bereits jetzt im Kader. 45 Spielerpässe verlangt der AFVD bis Ende Februar. Aufgrund der guten, eigenen Nachwuchsarbeit sei dies kein Problem.

Zudem sucht der Club via Internet (gamecocks.de) neue Spieler. Werbepartner und Sponsoren wie die Stadtwerke Bonn hielten laut Raulfs den Gamecocks weiterhin die Stange. Auch die Trainer wollen in der 2. Bundesliga ihrem Job ehrenamtlich nachgehen. Am 30. Oktober ist Raulfs wieder in Bonn. Vielleicht rechtzeitig zur Lizenzerteilung und zur Aufstiegsfeier.