Judo-Club Zwei Hennefer auf dem Weg nach Tokio

Hennef · Gold und Bronze bei den Deutschen Meisterschaften: Miriam Schneider und Moritz Plafky haben eine reelle Chance, an den Sommerspielen 2020 teilzunehmen.

 Gruppenbild mit Medaillen (vorn von links): Miriam Schneider, Trainer Kamen Kasabov und Moritz Plafky am Wochenende bei der DM in Stuttgart.

Gruppenbild mit Medaillen (vorn von links): Miriam Schneider, Trainer Kamen Kasabov und Moritz Plafky am Wochenende bei der DM in Stuttgart.

Foto: üü

Sie sind zwei hoffnungsvolle Judo-Talente aus der Region, die Kurs auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio nehmen: Miriam Schneider und Moritz Plafky vom Judo-Club Hennef haben am Wochenende ihre Klasse bei den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart-Bad Cannstatt unter Beweis gestellt. Die 21-jährige gebürtige Bonnerin Schneider holte sich erstmals die Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm. Ihr Teamkollege Moritz Plafky, der schon 2017 in der Klasse bis 60 Kilogramm Deutscher Meister geworden war, scheiterte diesmal nur, weil er eine Zehenverletzung erlitt. Er holte sich aber am Ende noch die Bronzemedaille.

„Beide haben sehr starke Leistungen gezeigt. Miriam war enorm selbstbewusst. Im Finale lag sie nach zwei Minuten hinten, blieb aber ruhig und hat auf ihre Angriffschance gelauert. Das hat sich ausgezahlt“, unterstrich Trainer Kamen Kasabov. Die Sportsoldatin hatte bereits im Halbfinale Nerven wie Drahtseile bewiesen, als sie gegen Nathalie Rouvière aus Großhadern im „Golden Score“ gewann. Kasabov: „Mit Miriam ist zu rechnen, zumal so langsam die Olympiaqualifikation beginnt. Sie ist auf einem guten Weg, sich im deutschen Judoverband als die souveräne Nummer eins zu etablieren.“

Gute Chancen besitzt aber auch Moritz Plafky, der wie Miriam Schneider in der Sportförderkompanie der Bundeswehr untergebracht ist. Dass er seinen Titel von 2017 nicht verteidigen konnte, war Pech. Im Halbfinale erlitt Plafky eine Zehenverletzung, die so stark blutete, dass er den Kampf verlor. Trotz dreimaliger Behandlung konnte die Blutung nicht gestoppt werden. Somit erhielt er für dieses Duell laut Reglement eine Disqualifizierung.

„Das war schade, zumal er gegen die diesjährigen Finalisten im vergangenen Jahr klar gewonnen hatte“, meinte Trainer Kasabov. Nachdem die Blutung später doch zum Stillstand gekommen war, gewann Plafky souverän Bronze und war somit in sechs Kämpfen fünfmal mit einer Ippon-Wertung erfolgreich. Kasabov: „Beide Judoka sind mental viel stärker geworden. Wenn sie weiter ihren Weg konzentriert gehen, haben sie gute Chancen, in Tokio dabei zu sein.“

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