Festtage auf dem Hardtberg Telekom Baskets gehen entspannt in die Weihnachtpause

BONN · Nach dem Sieg gegen Zielona Gora gehen die Telekom Baskets mit einem guten Gefühl in die kurze Weihnachtspause. Die Verteidigung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Wenn es eine Duftmarke gibt, die die Telekom Baskets Bonn im Laufe ihrer Geschichte in der Basketball-Bundesliga gesetzt haben, dann hat diese einen ganz strengen Geruch nach aggressiver Verteidigung. Sie war schon die Grundlage für die Sensations-Vizemeisterschaft 1997, nachdem der Club gerade erst aufgestiegen war, sie war auch die Grundlage für vier weitere Vizemeisterschaften. Nicht von ungefähr heißt der Fanclub „Die Fans – Defense“. Verteidigung ist eine Art Basis-Gen in der Baskets-DNA.

Viele Zuschauer, die damals schon dabei waren und die am Dienstagabend auch dem 72:58-Sieg in der Champions League gegen Stelmet Zielona Gora beiwohnten, werden bestens unterhalten worden sein. Dass es offensiv im Team von Trainer Predrag Krunic einige, auch durch Nervosität bedingte Unzulänglichkeiten gab – Schwamm drüber. Die Hauptsache war, die Baskets bekämpften den Gegner unerbittlich und traten dabei als Team geschlossen auf.

Und schließlich bewahrheitete sich der Spruch, dass man sich mit einer guten Defensive Selbstvertrauen für den Angriff holen kann und sich überhaupt leichter tut, wenn der Gegner nach Ballverlusten oder Fehlwürfen in der Abwehr noch nicht geordnet ist. So fasste Krunic treffend zusammen: „Es war ein defensiv insgesamt starkes Spiel von uns, vor allem da wir nach der Pause davon auch offensiv profitiert haben. Ab dem dritten Viertel sind wir öfter zu einfachen Korblegern und offeneren Würfen gekommen, wodurch wir uns schlussendlich absetzen konnten.“ Artur Gronek, Trainer des polnischen Meisters, erkannte den verdienten Sieg der Baskets neidlos an. „Sie haben in der zweiten Hälfte physischer und abgeklärter agiert als wir“, stellte er fest.

Es passt derzeit vieles zusammen bei den Bonnern, was den oft so streng dreinblickenden Coach sehr entspannt wirken lässt. Startend mit dem Sieg in Avellino, zählte der 50-Jährige die Punktausbeute der gegnerischen Mannschaften in den vergangenen fünf Spielen auf: 61, 68, 72 (Oostende vor der Verlängerung), 65 und 58. Krunic: „Die Verteidigung muss unsere Grundlage für Siege bleiben. Aber natürlich arbeiten wir auch weiter an unseren offensiven Qualitäten.“ Jetzt gingen er und seine Spieler erst einmal „mit einem guten Gefühl in die Weihnachtstage, an denen wir uns auf die nächsten Aufgaben in der Bundesliga vorbereiten“.

In diesem Jahr stehen noch zwei Aufgaben auf dem Spielplan: am 27. Dezember tritt Bonn beim Tabellendritten Riesen Ludwigsburg an, zwei Tage später sind die Gießen 46ers in Bonn zu Gast (20.30 Uhr, Telekom Dome). Beides Begegnungen, aus denen sich die Baskets wichtige Punkte für die Pokalqualifikation erhoffen.

Was die europäischen Ambitionen angeht, sind die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals zwar gewahrt worden, dennoch sind sie nicht allzu groß. Bonn müsste mindestens Gruppenvierter werden. Die Aussichten auf Platz fünf oder sechs, die immerhin die Qualifikation für den Europe Cup bedeuteten, sind da realistischer. Krunic denkt darüber nicht nach, es geht ihm um andere Dinge: „Wir denken von Spiel zu Spiel, und in jedem Spiel können wir etwas lernen, das uns weiterbringt.“

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