Großer Preis von Oberbachem Sterzenbachs Vorlage ist nicht zu toppen

WACHTBERG · In der Grube Laura in Oberbachem ist am Pfingstwochenende auch der Große Preis in einer S**-Prüfung ermittelt worden.

 Jenny Kainulainen reitet für den Meckenheimer RC und erreichte mit ihrer Fuchs-Stute Agossi die Siegerrunde der S**-Prüfung.

Jenny Kainulainen reitet für den Meckenheimer RC und erreichte mit ihrer Fuchs-Stute Agossi die Siegerrunde der S**-Prüfung.

Foto: Horst Müller

"Einen schönen Reitstil hat der aber nicht", mokierten sich die beiden Herren oben auf der Naturtribüne, "irgendwie unrund", und sie meinten Michael Deppe. Der Mann aus Plaidt hatte soeben mit dem Hannoveraner Eastwood die 15 Sprünge im Normalparcours des Großen Preises von Oberbachem fehlerfrei gemeistert und sich einen Startplatz in der entscheidenden Siegerrunde des S**-Springens gesichert. Auch da kam es letztlich nicht auf Schönheit an, die war in anderen Wettbewerben gefragt. Schnelligkeit und eine weiße Weste waren Trumpf.

Von den zwölf Reitern, die sich am Pfingstmontag in der Grube Laura für das Finale qualifizierten, erreichte Deppe (RZV Saffig) bei seinem 50. Turnierauftritt beim RFV Oberbachem letztlich Platz vier. Drei weitere Starter hielten

ihre Weste weiß, sprich blieben ohne Abwurf. Einer davon war der 17-jährige Cedric Wolf vom Meckenheimer RC mit der Stute Cho Chang. Für seinen abschließenden dritten Platz strich er 750 Euro ein.

Vincenz Schulze Pröbsting (Reit SC Westerwald Windeck) mit Una Acorada kam dem Sieger in 43,49 Sekunden am nächsten: Der hieß Martin Sterzenbach (RV Lippe-Bruch-Gahlen), entschied bereits 2009 mit der Stute Lucia den Großen Preis für sich und ist seitdem auf der großen Siegertafel des Vereins verewigt. "Dieses tolle Turnier ist für mich immer ein Highlight im Jahr", bekannte der Vizemeister der Berufsreiter hernach. Vor gut einem Monat hatte er sich beim Championat der Berufsreiter in Bad Oeynhausen mit demselben Pferd Silber geholt, mit dem er nun in der Grube Laura ganz vorne landete: Balougraf.

Als erstes musste dieses Paar wegen der langsamsten Zeit im Normalparcours dann in der Siegerrunde ran. Dass der braune Holsteiner Hengst auch schnell sein kann, bewies er mit der fehlerfreien Runde über fünf Hochweit- und drei Steilsprünge in der Siegerrunde. Die Ziellinie erreichte er nach 42,76 Sekunden.

Diese stolze Vorlage konnte niemand toppen. "Ich komme gerne wieder", verabschiedete sich der Profi. Logisch bei dem Ergebnis und dem ganz besonderen Flair, das seit Mitte der 60er-Jahre stets zu Pfingsten in der Grube Laura herrscht. Dort, wo es im 19. Jahrhundert zahlreiche Gruben zum Abbau von Kupfer, Blei, Zink und Eisen gab, treffen sich alljährlich nicht nur Reitsportexperten.

Für so manch einen ist der Termin zum Treffen alter Freunde fest gebucht. Die Traditionsveranstaltung erzielte diesmal in allen Belangen Rekordwerte - von den Besucherzahlen trotz des regnerischen Wetters am Montag, über das sportliche Niveau, den reibungslosen Ablauf ohne eine einzige Programmverzögerung bis zur Logistik, wenn es etwa galt, bei Gastronomen in der Nachbarschaft schnell Pommes-Nachschub zu bekommen.

"Das Besondere des Turniers ist das Flair", meinte auch Richter Rudolf Lodewig. "Es verbindet hervorragend Tradition und Moderne." Das wollen die Verantwortlichen ganz bewusst und präsentierten diesmal neben Dressur- und Springsport samt S*-Barrierespringen auch spannende Schaunummern wie die mit der Rettungshundestaffel Bonn/Rhein-Sieg. "Nebenbei" erzielten die Mitglieder des Lions-Clubs Bonn-Venusberg mit ihrer Tombola 5000 Euro für die Bekämpfung vermeidbarer Blindheit.

Alle Ergebnisse auf equiscore.de

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