FIA-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring Porsche wiederholt Vorjahressieg

Nürburgring · Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley haben den vierten Lauf zur FIA-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring gewonnen. Fahrzeug von Pierre Kaffer scheidet mit Motorschaden aus.

Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley gewannen den vierten Lauf zur FIA-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring. Das Porsche-Trio wiederholte damit seinen Sieg aus dem Vorjahr. Den zweiten Platz belegten Lucas Di Grassi, Loic Duval und Oliver Jarvis auf einem Audi. Den letzten Podestrang sicherten sich Marcel Fässler und André Lotterer, ebenfalls Audi. Toyota, vor fünf Wochen noch dominierend bei den 24 Stunden von Le Mans, war zu langsam und hatte zu keinem Zeitpunkt Chancen auf einen Podestplatz.

In den freien Trainings war es zwischen den drei Herstellern Audi, Porsche und Toyota noch ausgeglichen zugegangen. Als es am Samstag im Qualifying um die Pole-Position ging, hatten die Audi-Piloten die Nase vorn. Das Duo Fässler/Lotterer sicherte sich den besten Startplatz vor Di Grassi/ Duval und Jarvis auf dem Schwesterauto. Das Qualifying schien allerdings nicht allzu aussagekräftig, da die Wetterbedingungen wechselhaft waren und es gegen Ende anfing, kräftig zu regnen.

Beim Start übernahmen zunächst die beiden Audi die Führung. Marcel Fässler bog vor Oliver Jarvis auf dem Schwesterauto in die Mercedes-Arena ein. Doch schon in der Anfangsphase setzte sich Porsche-Pilot Timo Bernhard zwischen die beiden Audi und machte Druck auf den Führenden. Bernhard musste wegen eines schleichenden Plattfußes allerdings früh an die Box, sodass die Audi zunächst wieder unter sich waren. Doch auch die Audi-Piloten hatten Pech. Kaum hatten sie einen ihrer Boxenstopps absolviert, gab es auf der gesamten Strecke eine Gelbphase. Die Porsche, die eine etwas längere Reichweite haben und noch nicht getankt hatten, nutzten die Gelbphase und machten hierdurch Zeit gut. „Da haben wir die entscheidenden Sekunden verloren“, ärgerte sich Marcel Fässler.

Doch auch bei Porsche war noch nichts in trockenen Tüchern. Der führende Marc Lieb blieb beim Überrunden an einem Konkurrenten hängen. Während der Konkurrent – sinnigerweise ein Porsche aus der GTE-Am-Klasse – im Kiesbett der Ford-Kurve landete, wurde am Porsche des führenden Lieb die Nase beschädigt. Da die Rennleitung der Meinung war, dass Lieb die Kollision verschuldet hatte, gab es zudem eine Durchfahrtstrafe. Damit war der Weg frei für die späteren Sieger Webber/Bernhard/ Hartley. Neel Jani, der mittlerweile Lieb abgelöst hatte, lieferte sich über die letzte Rennstunde harte Kämpfe mit den beiden Audi, die die Ingolstädter für sich entschieden.

In der Privatteam-Wertung der LMP-1-Klasse schien es für Lokalmatador Pierre Kaffer gut zu laufen. Startfahrer Kaffer fuhr meist an zweiter Stelle in seiner Klasse und konnte zwischenzeitlich sogar die Führung übernehmen. „Unser Auto war heute wirklich gut. Ich glaube, wir waren auch einen Tick schneller als die Rebellion. Die Entwicklungen der letzten Wochen haben sich ausgezahlt“, meinte der in Burgbrohl unweit des Nürburgrings aufgewachsene Pilot des Kolles-Teams. Dann aber rollte sein Teamkollege Oliver Webb in der zweiten Rennhälfte ausgangs der Mercedes-Arena aus. „Es war wohl ein Motorschaden“, meinte Kaffer nach dem Rennen. So feierten die beiden Rebellion einen Doppelsieg in der Wertung der Privatteams. Auch die Rebellion waren prominent besetzt. Hier wechselten sich u. a. Nicolas Prost, Sohn des mehrfachen Formel-1-Weltmeisters Alain Prost, und Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld ab.

Ergebnis Rennen: 1. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) 194 Runden, 2. Di Grassi/Duval/Jarvis (Audi R18) + 53,787 Sek., 3. Fässler/Lotterer (Audi R18) + 54,483 Sek., 4. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) + 1.37,324 Min., 5. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) –1 Rd., 6. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) –4 Rd., 7. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion) –16 Rd., 8. Lapierre/Menezes/Richelmi (Alpine) –16 Rd., 9. Albuquerque/Gonzalez/Senna (Ligier-Nissan) –16 Rd., 10. Cumming/Dalziel/Derani (Ligier-Nissan) – 18 Rd.

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