Zwei Duelle in der Handball-Regionalliga Onnebrinks Abgang reißt eine große Lücke

Bonn · Regionalliga-Handballer starten mit Realismus in die Saison: TSV Bonn strebt Mittelfeldplatz an, TV Rheinbach den Klassenerhalt. Besonders der Abgang von Thomas Onnebrink ist ein Qualitätsverlust.

 Harter Körperkontakt inklusive: Am Wochenende startet für die TSV (Mitte Robert Lauktien) und den TV Rheinbach die Saison in der Regionalliga.

Harter Körperkontakt inklusive: Am Wochenende startet für die TSV (Mitte Robert Lauktien) und den TV Rheinbach die Saison in der Regionalliga.

Foto: Horst Müller

Mit einem Heim- und einem Auswärtsspiel starten die Bonner Handballer in die Saison 2018/2019 der Regionalliga Nordrhein. Dabei erwartet der TV Rheinbach M 1883 mit dem BTB Aachen den Meister und Aufsteiger aus der Oberliga Mittelrhein. Die TSV Bonn rrh. reist zum ambitionierten TV Aldekerk.

TV Rheinbach M 1883 - BTB Aachen (Samstag, 19 Uhr, Sporthalle Gymnasium Berliner Straße, Rheinbach): Nach dem nervenaufreibenden Last-Minute-Klassenerhalt ist das Ziel von RTV-Trainer Karsten Bohmann-Hesse diesmal eindeutig: nur nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Ein guter Grundstock dieser realistischen Zielvorgabe ist ein Sieg gegen den Aufsteiger BTB Aachen.

Der BTB sicherte sich die Meisterschaft am letzten Spieltag mit einem 26:24-Erfolg ausgerechnet beim bis dahin in der Punkterunde phasenweise klar führenden Regionalliga-Absteiger und erklärten Aufstiegsfavoriten Pulheimer SC. Bei Punktgleichheit mit dem PSC entschied das um fünf Tore bessere Torverhältnis für die Aachener. Die aktuelle Leistungsstärke des BTB ist nicht mit der der letzten Saison gleichzusetzen, denn die Aachener haben sich spektakulär verstärkt. So kamen vom Ligakonkurrenten SG Ratingen 2011 mit dem zweitligaerfahrenen Allrounder Simon Breuer und Linkshänder Carsten Jakobs zwei Hochkaräter zurück.

„Die Aachener stellen trotz der Neuzugänge eine eingespielte Mannschaft und sind damit viel weiter als wir. Unsere Vorbereitung war durchwachsener, als ich es mir gewünscht habe. Wegen Urlaub, kurzfristigen, unerwarteten Kaderveränderungen und Verletzungen können wir erst seit zwei Wochen komplett trainieren. Unter diesen Bedingungen wissen wir noch nicht so richtig, wo wir stehen“, zählt für RTV-Trainer Karsten Bohmann-Hesse nach der teilweise unbefriedigenden Vorbereitung nur der Klassenerhalt. Unterstützt wird Bohmann-Hesse bei der Trainingsarbeit von Marius Schürmann als Torwarttrainer.

TV Aldekerk - TSV Bonn rrh. (Samstag, 19.30 Uhr, Vogteihalle Slousenweg, Kerken): Vor einer echten Standortbestimmung steht die TSV zum Saisonstart beim ambitionierten TV Aldekerk. Nachdem der TVA zuletzt eine enttäuschende Spielzeit mit dem achten Rang in der Endabrechnung absolviert hatte, die Trainer Matthias Winter und Co-Trainer Dietmar Winter den Job gekostet hat, soll mit dem neuen Coach Nils Wallrath wieder die Tabellenspitze ins Visier genommen werden. Obwohl der TVA keine gravierenden Abgänge zu verzeichnen hat, wurde der Kader mit Julian Mumme vom Drittligaabsteiger TV Korschenbroich, Ben Köß vom Drittligisten HSG Krefeld und Maxi Tobae vom Ligakonkurrenten DJK Adler Königshof zielgerichtet verstärkt. Mit dem wuchtigen Kreisspieler Jonas Mumme sowie den Linkshändern Thomas Plhak und Thomas Jentjens verfügen die Aldekerker über drei Angreifer, die mehr als 100 Tore geworfen haben.

Dagegen haben die Beueler nach dem Weggang von Thomas Onnebrink, Torwart Jan Schäper und Rückraumspieler Clemens Maeser an Qualität verloren. Besonders der berufsbedingte Weggang von Onnebrink reißt eine Riesenlücke. Zwar ist Kreisspieler Daniel Fischer ein erfahrener Regionalligaspieler, der in Abwehr und Angriff eine klare Verstärkung ist, doch Luca Bohrmann und Maxi Ghussen müssen sich erst noch in die Liga eingewöhnen. TSV-Trainer David Röhrig tut sich daher mit einer Prognose schwer: „An eine Wiederholung des dritten Platzes von der Vorsaison wage ich nicht zu denken. Unser Leistungsstand ist nur schwer einzuschätzen ist, sodass wir uns an der Rückrunde der letzten Saison mit ausgeglichenem Punktekonto und nur drei Zählern Abstand zum ersten Abstiegsplatz orientieren sollten.“

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