Dressur- und Springreitturnier in der Grube Laura Oliver Lemmer gewinnt Großen Preis von Oberbachem

WACHTBERG · Der Lohmarer wird als nun vierfacher Sieger auf der Ehrentafel verewigt. Die runderneute Turnieranlage des RFV Oberbachem kommt bei Reitern und Zuschauern sehr gut an.

„Das gibt doch Chaos in der Ehrenrunde!“ Rafael Eden, Dritter im S**-Springen um den „Großen Preis von Oberbachem“, befürchtete Schlimmes kurz vor der Siegerehrung, bei der S-Dressur- und S-Springreiter ausgezeichnet werden sollten. „Damit die Dressurleute auch mal die Sonne sehen“, scherzte Sprecher Hans Kirchner. In der Regel finden die Ehrungen für die Dressurreiter in der Halle statt.

Schon zum vierten Mal – nach 1996, 1998 und 2012 – platzierte sich Oliver Lemmer in der Ergebnisliste des Zwei-Sterne-S-Springens ganz oben und wird somit demnächst auch auf der großen Ehrentafel am alten Kassenhäuschen verewigt. Diesmal gab der Lohmarer, der für die RG Haus Dorp startet, allen anderen mit der Westfalen-Stute „Feine“ (9) das Nachsehen.

Nach dem Normalparcours mit 36 Reitern durften die neun besten Starter nochmals in der Siegerrunde ’ran, die das Traditionsturnier in der Grube Laura beschließt. Lemmer musste gemäß dem Motto „Best at last“ ganz zum Schluss in den Stechparcours, der über neun Hindernisse führte. Seine einzige Aufgabe war, ohne Fehler in der erlaubten Zeit im Ziel anzukommen.

Klingt simpel. Ist es aber nicht. Der Profi ging es nicht allzu schnell an, „doch das kann auch ins Auge gehen“, meinte er später. „Wenn du dir zu viel Zeit lässt und dir dann einen Abwurf einhandelst, wirst du gleich nach hinten durchgereicht.“

Bei seiner Runde blieben alle Stangen, wo sie hingehören – in den Auflagen. Und die wertvolle Uhr für den Sieger vervollständigt nun seine Sammlung. Mehr als 500 S-Siege hat Lemmer in seiner Laufbahn erreicht. „Satt“ ist er noch nicht. Im Gegenteil, er will nach einer räumlichen Veränderung in Zukunft selbst wieder mehr reiten und verstärkt junge Pferde ausbilden.

Pfingstturnier in der Grube Laura 2017
42 Bilder

Pfingstturnier in der Grube Laura 2017

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Lemmer lobte – wie viele andere – die erneuerte Turnieranlage des RFV Oberbachem und versprach bei via Mikrofon, im nächsten Jahr wiederzukommen. „Dann auch gerne zu einer Drei-Sterne-Prüfung“, spekulierte er in Richtung Veranstalter. Die werden es gerne gehört haben, wenn denn die Sponsoren mitspielen...

Marco Litterscheidt, der für den RC Kalenborner Höhe reitet, hatte vor seinem letzten Ritt noch mit Vater Axel über die beste Taktik gefachsimpelt, sich aber im Normalparcours einen halben Strafpunkt für Zeitüberschreitung eingehandelt. Letztlich landete er mit der belgischen Stute Hinde van de Moldervelden (10) auf Platz zwei.

Heinz Roevenich (Merzenich), der sich mit einem seiner beiden Pferde ebenfalls für die Siegerrunde qualifiziert hatte, scheiterte da bereits am ersten Sprung. Sein Pferd wollte partout nicht mehr vom Boden abheben. Drei Steher, „wie im Vorjahr“, erinnerten sich die zuschauenden Kollegen am Einritt.

Sein zweites Pferd hatte ihn im Normalparcours am Wassergraben arg in die Bredouille gebracht. Am anschließenden Sprung verlor er komplett die Steuerung und gab auf.

Als beste Amazone absolvierte Alexandra Spenlenhauer (RJC Rodderberg) den Wettbewerb mit Cardino und wurde Vierte. Sie erhielt ein Armband als Sonderpreis. Vereinsvorsitzender Franz Höllen freute sich riesig über den großen Zuschauerzuspruch an allen Turniertagen, und Turnierleiter Norbert Camp war entspannt wie selten zuvor. Er berichtete von etlichen zufriedenen Gästen: „Kein einziger hat gemeckert!“

Und auch in der Ehrenrunde gab's, anders als befürchtet, kein Chaos.

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