Bonn Capitals Ohne Erfolg im Rheinauenstadion

Bonn · Gegen die Buchbinder Legionäre Regensburg gab es für die Bonner Baseballspieler im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft zwei Niederlagen.

Mit drei glatten Siegen gegen die Stuttgart Reds hatte sich der Baseball-Bundesligist Bonn Capitals für das Halbfinale um die deutsche Baseball-Meisterschaft gegen die Buchbinder Legionäre aus Regensburg qualifiziert. Die Erwartungen waren entsprechend hoch. Die Ernüchterung nach den glatten 4:14- und 2:14-Niederlagen im heimischen Rheinauenstadion war dann umso größer.

Der Mannschaft von Spielertrainer Bradley Roper-Hubbert droht damit wie schon im letzten Jahr gegen die Heidenheim Heideköpfe das Aus in der Vorschlussrunde. Noch haben die Capitals eine Chance. Dafür müssen aber die ersten beiden Spiele am kommenden Wochenende in Regensburg gewonnen werden, um in einem dann entscheidenden fünften Spiel, das ebenfalls in Regensburg stattfindet doch noch den Einzug in die Finalserie um den Titel möglich zu machen.

„Ich bin vor allem enttäuscht, dass wir uns vor heimischem Publikum nicht mehr aufgebäumt und gegen die Niederlagen gestemmt haben“, meinte Capitals-Sportdirektor Florian Nehring nach den beiden Spielen. Dabei verlief der Auftakt am Samstag vor 1200 Zuschauern durchaus vielversprechend. Bonn agierte zunächst konzentriert und ging im zweiten Inning mit 3:0 in Führung. Maurice Wilhelm gelang gleich ein Homerun und Chris Goebel sowie Lennart Weller punkteten nach ihren erfolgreichen Schlägen und einem Hit von Vincent Ahrens. Die Partie nahm also den erhofften Verlauf – bis zum vierten Inning, indem die Gäste die Capitals nachhaltig aus dem Konzept brachten. Das geschah allerdings nicht mit spielerischen Mitteln.

Zunächst wurde der Regensburger B.K. Kang vom Umpire des Feldes verwiesen, weil er nicht aufgehört hatte, über einen Strike-Call zu diskutieren. Nachdem der Spieler auch noch handgreiflich geworden war, flog auch noch der aufgebrachte und mit Schlaghölzern um sich werfende Gästecoach Kai Gronauer vom Platz. Bereits im Inning zuvor hatte Gronauer den Schlagrhythmus der Bonner gestört, indem er mehrfach mit den Schiedsrichtern über deren Entscheidungen diskutierte. Das Ergebnis: Die Hausherren agierten zunehmend unsicherer, während Regensburg nach und nach die Oberhand gewann.

Noch im vierten Inning drehten die Legionäre die Partie und gingen mit 5:3 in Führung. Bei den Capitals ging dagegen nichts mehr. Spätestens im siebten Inning beim Stand von 3:8 aus Bonner Sicht stand die Niederlage fest. „Leider haben wir uns völlig aus dem Konzept bringen lassen, statt dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren“, meinte Nehring. Den Capitals fehlte am Ende das Stück Abgebrühtheit, die gerade in den Playoffs so wichtig ist.

Im zweiten Spiel am Sonntag lief gleich von Beginn an wenig zusammen. Pitcher Wilson Lee hatte nicht seinen besten Tag, warf viele Balls und kassierte insgesamt sechs Walks in vier Innings. Maurice Wilhelm löste den Australier bereits Anfang des fünften Innings ab. Doch auch am Schlag funktionierte wenig. Nur fünf Hits brachten die Capitals in die Statistiken, wobei Spielertrainer Roper-Hubbert mit einem Double und einem weiteren Hit noch der beste war. Roper-Hubbert und Daniel Lamb-Hunt erliefen die beiden Runs des Spiels. Regensburgs Pitcher Clayton Voechting warf zwar gut, aber nicht übermächtig.

Dennoch hielt der Pitcher der Legionäre die Offensive der Capitals in Schach. In der eigenen Offensive waren wie schon tags zuvor Chris Howard und Ludwig Glaser die schlagstärksten Legionäre. Beim Stand von 2:14 war schließlich nach sieben Innings Schluss. Für die Capitals heißt es nun: Alles oder Nichts, sonst ist wieder einmal im Halbfinale Schluss. „Alle Spieler benötigen zwei Sahnetage, um das noch umbiegen zu können“, meinte Vorsitzender Udo Schmitz, der ebenso wie die Fans mit einem so klaren 0:2-Rückstand nicht gerechnet hatte.

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