Nic Wise zieht bei den Bonner Baskets die Fäden

Der 22-jährige Spielmacher aus Arizona unterschreibt einen Jahresvertrag in Bonn. Wise hat erstaunliche Parallelen zu Jason Gardner aufzuweisen.

Bonn. Dass Nic Wise nur 1,78 Meter misst, mag ein Vorteil sein. Zumindest für die Telekom Baskets Bonn. Wäre der 22-jährige Point Guard höher gewachsen, spielte er vielleicht in der NBA. Der neue Spielmacher des Bonner Basketball-Bundesligisten kommt von der University of Arizona, einer Uni mit traditionell überdurchschnittlichen Spielmachern.

"Die Verantwortlichen haben da ein Auge für", sagt Koch, "diese Uni hat beinahe jeden ihrer Pointguards in die NBA gebracht." Diesen nicht. "Es fehlt die Größe. Da kann man, glaub' ich, spielen, wie man will - wenn man kleiner als 1,80 Meter ist, ist die NBA weit weg", sagt der Bonner Trainer, der neben Jeremy Hunt, den die Baskets am Freitag als ersten Neuzugang präsentierten, einen weiteren variablen Spieler gefunden hat.

"Nic kann auch auf der Zwei spielen. Es war meine Hauptaufgabe, variable Spieler zu finden, die mehrere Positionen spielen können. Mit dem kleineren Etat werden wir keinen 12-Mann-Kader mehr haben und auch nicht, wenn sich jemand verletzt, eine Nachverpflichtung wie in der vorletzten Saison Ken Johnson tätigen können."

Nic Wise hat erstaunliche Parallelen zu Jason Gardner aufzuweisen: guter Name in der US-College-Szene, knapp 1,80 Meter groß, nicht gedraftet und: University of Arizona. Zuletzt in Oldenburg und davor bei den Baskets gab Gardner auf der Spielmacherposition den Ton an. Kein Wunder, dass, als die Gespräche in Gang kamen, Nic Wise Kontakt zu dem früheren Arizona-Star aufnahm. Und was Gardner ihm gesagt hat, das hat dem gebürtigen Texaner gefallen. Er entschied sich für den Jahresvertrag in Bonn.

In seiner letzten College-Saison standen mehr als 14 Punkte, 36 Prozent Dreier, 3,3 Assists und eine Freiwurfquote von 87 Prozent in der persönlichen Statistik von Nic Wise. Zahlen, die gut sind, die aber nach Meinung von Baskets- Sportmanager Andreas Boettcher nicht alles sagen: "Für uns ist wichtiger, dass an Nics Uni sehr viel Pick and Roll gespielt wurde. Das ist an den amerikanischen Unis nicht so verbreitet, für seine sportliche Eingewöhnung in Europa aber sehr wichtig."

Mike Koch hatte in seinem Urlaub in Florida den Kontakt zu Wise aufgebaut und gepflegt. Entsprechend zufrieden ist er nun auch: "Da gibt es keine Frage, Nic wird uns richtig weiterhelfen. Er ist eher ein Scorer als Jared Jordan im letzten Jahr. Ob verschiedener Trainer in wenigen Jahren musste er schon an der Uni Verantwortung übernehmen, das merkt man einfach auch seiner Spielweise an. Dazu hat er sich in allen Statistiken Jahr für Jahr gesteigert. Nur weil er eher kleiner ist, darf man auch seinen Dreipunktewurf nicht unterschätzen."

Der Kader der Telekom Baskets Bonn für die Saison 2010/2011 besteht damit momentan aus den Guards Nic Wise und Jeremy Hunt, den Forwards Vincent Yarbrough, Fabian Thülig, Tim Ohlbrecht und Patrick Flomo sowie den Centern Chris Ensminger und Jonas Wohlfahrt-Bottermann.

Patrick Flomo hat nach seinem zweiten Kreuzbandriss innerhalb von zwei Jahren mit der Reha begonnen. "Vor Januar ist an seinen Einsatz wohl noch nicht mal zu denken", sagt Koch.

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