Langstreckenpokal auf dem Nürburgring Manthey-Team gewinnt dramatisches Finale

NÜRBURGRING · Der Manthey-Porsche feiert den zweiten Saisonsieg auf dem Nürburgring, weil dem Land-Audi der Sprit ausgeht.

 Auffällig: Der neongelbe Manthey-Porsche im Brünnchen auf dem Weg zum Sieg. FOTO: ERMERT

Auffällig: Der neongelbe Manthey-Porsche im Brünnchen auf dem Weg zum Sieg. FOTO: ERMERT

Foto: ermert

Zweiter Lauf, zweiter Sieg – besser kann es für das Manthey-Team in der VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring nicht laufen. Fred Makowiecki und Richard Lietz wurden in dem neongelben Porsche – Szenebezeichnung: Grello – nach 28 Runden als Sieger abgewunken.

Bereits vor zwei Wochen hatte die Mannschaft aus Meuspath das Auftaktrennen gewonnen. Mit 4,5 Sekunden Rückstand kreuzte der Haribo-Mercedes von Uwe Alzen, Lance David Arnold und Maximilian Götz als Zweiter die Ziellinie. Der letzte Podestplatz ging an Nico Müller, Marcel Fässler und Robin Frijns im WRT-Audi.

Die tragischen Helden des zweiten Laufs waren einmal mehr Christopher Mies und Connor de Phillippi im Land-Audi. Der wurde in der letzten Runde auf der Döttinger Höhe in Führung liegend wegen Spritmangels langsamer. Am Ende reichte es gerade noch zum fünften Rang.

Der Land-Truppe war erst im September des vergangenen Jahres bei einem VLN-Lauf ein ähnliches Malheur passiert, als Schlussfahrer Mies mit leerem Tank 500 Meter vor dem Ziel sogar liegenblieb. Auch damals profitierte der Manthey-Porsche, und Teamchef Wolfgang Land erklärte damals wie heute: „Wir wollten um den Sieg kämpfen und mussten bei unserem letzten Boxenstopp daher möglichst kurz nachtanken. Wir haben uns einfach verkalkuliert.“

Im Training sorgte zunächst der Manthey-Porsche des Trios Otto Klohs, Mathieu Jaminet und Lars Kern für Furore. Der 22-jährige Jaminet, Mitglied im Juniorkader von Porsche, drehte gleich bei seinem ersten Nordschleifen-Einsatz mit 8:00:619 Minuten die schnellste Runde im Qualifying. Startfahrer Klohs – ein Amateur – konnte die Pole-Position nicht recht nutzen und kehrte als 28. aus der ersten Runde zurück. Das Startduell entschied Norbert Siedler in einem Frikadelli-Porsche für sich, der sich mit Klohs die erste Startreihe teilte. Hinter Siedler machte sich Uwe Alzen im Haribo-Mercedes breit. In der sechsten Runde eröffnete Alzen den Reigen der Boxenstopps, wodurch der Mercedes kurzzeitig aus der Spitzengruppe fiel. Nach dem ersten Durchgang der Boxenstopps führte der Bentley von Christian Mamerow, Nico Verdonck und Jordan Pepper vor dem Haribo-Mercedes und dem späteren Sieger, dem Manthey-Porsche.

Durch unterschiedliche Strategien kam es in der Folge immer wieder zu Verschiebungen. Die entscheidende Phase spielte sich zwischen Runde 24 und 28 ab. Der zu diesem Zeitpunkt führende WRT-Audi von Müller/Fässler/Frijns steuerte zum letzten Mal die Box an. Der Manthey-Porsche ging in Führung. In Runde 26 überholte der Land-Audi den Haribo-Mercedes. Am Ende der 27. Runde, um 15.58 Uhr, überquerte der Manthey-Porsche 2,7 Sekunden vor dem Land-Audi die Ziellinie. Pech für das Land-Team: Hätte der Führende die Ziellinie nach 16 Uhr passiert, wäre das Rennen regulär abgewunken worden. So mussten alle noch einen Umlauf fahren.

Der Land-Audi überholte im Schlussspurt tatsächlich noch den Manthey-Porsche, nur um sich wenige Kilometer weiter kraftlos über die Ziellinie zu schleppen. „Aus eigener Kraft wäre der Sieg nicht drin gewesen“, gab Manthey-Pilot Makowiecki nach dem Rennen zu.

Der Bonner Adam Osieka gewann auf seinem Getspeed-Porsche seine Klasse. Die Bonner Brüder Helmut und Horst Baumann belegten auf ihrem Lexus den vierten Rang in ihrer Klasse.

Ergebnisse: 1. Lietz/Makowiecki (Porsche 911 GT3 R), 2. Alzen/Arnold/Götz (Mercedes AMG GT3), 3. Müller/Fässler/Frijns (Audi R8 LMS), 4. Mamerow/Verdonck/Pepper (Bentley Continental GT3), 5. De Phillippi/Mies (Audi R8 LMS), 6. Busch/Møller Madsen/Rockenfeller/Stippler (Audi R8 LMS), 7. Christodoulou/Buurman/Metzger (Mercedes AMG GT3), 8. Buhk/Baumann/Sandström/Mortara (Mercedes AMG GT3), 9. Bachler/Ammermüller (Porsche 911 GT3 R), 10. Da Costa/Scheider (BMW M6 GT3).

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