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BAD HONNEF · Im Restaurant schwören sich die Dragons Rhöndorf auf die Playdowns und den Abstiegskampf ein.

 Alle Kräfte mobilisieren müssen Michael Lucier (Mitte) und die Dragons Rhöndorf in den Playdowns.

Alle Kräfte mobilisieren müssen Michael Lucier (Mitte) und die Dragons Rhöndorf in den Playdowns.

Foto: Horst Müller

Die Spannung steigt, die Fans bündeln die Kräfte und wollen direkt im ersten Heimspiel für eine volle Sporthalle am Menzenberg sorgen. Jetzt muss gemeinsam abgeliefert werden. Wenn am Samstag (19 Uhr) die Dragons Rhöndorf gegen die Licher BasketBären auflaufen, dann sind die Playdowns in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B eingeläutet. Die Dragons Rhöndorf, die Licher BasketBären, die Giants TSV 1861 Nördlingen und die Uni-Riesen Leipzig kämpfen um zwei Startplätze in der Pro B der Saison 2017/18. Die Teams, die nach dem Spielmodus „jeder gegen jeden“ in der Vierergruppe auf Platz drei und vier abschließen, müssen den bitteren Gang in die 1. Regionalliga antreten. Sie verabschieden sich dann vorerst von der semiprofessionellen Basketballbühne.

„Keine Frage, das wäre ein großer Einschnitt am Basketballstandort Rhöndorf. Aber so weit wird es hier nicht kommen“, gibt sich Dragons-Geschäftsführer Boris Kaminski kämpferisch. „Natürlich müssen wir nun auch einen möglichen Abstieg einkalkulieren. Alles andere wäre grob fahrlässig. Aber ich bleibe dabei, dass wir den Klassenerhalt packen. Wir sind für Kritik von außen offen, und jedes kritische Wort mag auch seine Berechtigung haben. Aber zum aktuellen Zeitpunkt werden wir noch nichts analysieren, denn es gilt, alle Kräfte für die bevorstehenden Playdowns zu bündeln.“

Topscorer Aaron Nelson wird den Drachen dabei fehlen. Der US-amerikanische Center hat sich nach dem letzten Saisonspiel verdünnisiert und ist wieder in den USA. Ihn plagte das Heimweh nach seiner kleinen Tochter und seiner Ehefrau. Außerdem war er zuletzt angeschlagen und sich vielleicht auch ein bisschen zu schade für die Playdowns. Als er im Januar von der Liga zum Spieler des Monats der gesamten Pro B gewählt wurde, träumte er bereits davon, in der kommenden Saison in der Bundesliga zu spielen. In Rhöndorf griff er sich ordentlich Rebounds, war aber insgesamt in der Defense zu nachlässig. Ihm fehlte dazu auch eine schnelle Beinarbeit, um effektiver verteidigen zu können. Es könnte gut sein, dass das Kollektiv ohne Nelson erfolgreich ist, wenn Florian Wendeler und Co. mehr Spielzeit erhalten. Im Spiel gegen Lich fehlte Nelson, und Rhöndorf siegte mit 77:70. Auch in Karlsruhe spielte Rhöndorf ohne Nelson stark.

Außerdem sind jetzt Yannick Kneesch und Valentin Blass von den Telekom Baskets II für die Playdowns nach Rhöndorf gewechselt. Zu ihnen stößt noch Center Alex Möller, der momentan in starker Form ist. Am Samstagabend waren die Rhöndorfer gemeinsam in einem Restaurant und schworen sich auf die Playdowns ein. Wichtig wird sein, wie variabel die Rheinländer spielen können. Auswärts agiert das Team zu statisch, wirft zu viel von außen.

Hier könnte ein „Ziehharmonika-Prinzip“ helfen. Dabei wird der Ball variabel von außen nach innen und umgekehrt gespielt; so wird die gegnerische Abwehr auseinandergezogen. Dadurch ergeben sich Lücken, die es dann in Punkte umzumünzen gilt.

Für die Mannschaft von Trainer Matthias Sonnenschein könnte es Gold wert sein, dass sie mit einem Heimspiel startet. Rhöndorfs Kapitän Viktor Frankl-Maus meint: „Wir sind zusammengerückt und sehr entschlossen. Es gilt, in den nächsten sechs Wochen alles zu geben. Es wird kein schöner Basketball werden. Dafür werden wir aber hart kämpfen. Die Jungs aus Bonn werden uns weiterhelfen. Sie können unbekümmert aufspielen und verleihen dem Kader mehr Tiefe.“

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