Hallenbelegung und Bonns sportliche Zukunft Lena Schöneborn: "Sport darf nicht hinten anstehen"

BERLIN · Olympiasiegerin Lena Schöneborn würde an einer Demo für die Interessen des Bonner Sports teilnehmen – sofern dies der Weltreisenden in Sachen Moderner Fünfkampf terminlich möglich wäre.

Die nach wie vor für ihren Heimatclub SSF Bonn startende Wahl-Berlinerin hat größtes Verständnis für die Sportler, die Ende Februar in Bonn auf die Straßen gehen wollen, sofern keine Entlastung in der Frage der Sporthallen-Belegung erkennbar wird. „Es darf nicht sein, dass der Sport immer hintenan steht“, sagte Schöneborn dem General-Anzeiger.

Und: „Damit wird dieser Supermöglichkeit zur gesellschaftlichen Integration die Basis entzogen.“ Die 29-Jährige sorgt sich auch um die Zukunft des deutschen Spitzensports. „Wenn wir alle Sporthallen belegen, wird es Momente wie zuletzt den Australian-Open-Sieg von Angelique Kerber und den Gewinn des Handball-EM-Titels 2020 nicht mehr geben“, glaubt Schöneborn. Sie störe, „dass die Last einseitig auf den Sport verteilt wird: „Als sei der Sport ein 'nice to have', dabei ist er mehr denn je ein 'must'“. Diese Erkenntnis vermisst die Weltmeisterin bei den politisch Handelnden.

„Wenn es nicht anders geht, müssen Flüchtlinge auch in Containerstädten am Stadtrand untergebracht werden“, findet Schöneborn und gibt zu bedenken: „500 Menschen in einer Sporthalle zusammenzupferchen, fördert den Integrationsgedanken auch nicht.“

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