HSG Rheinbach/Wormersdorf Lauktiens Wechsel verärgert den Trainer

Bonn · Handball: Rückraumspieler verlässt die Rheinbacher und geht zum TSV Bonn. Schwolow: Man lässt die Mannschaft nicht mitten in der Saison im Stich.

 Zuletzt Gegner, künftig Mannschaftskollegen: Robert Lauktien (Mitte) wechselt zum TSV Bonn.

Zuletzt Gegner, künftig Mannschaftskollegen: Robert Lauktien (Mitte) wechselt zum TSV Bonn.

Foto: Wolfgang Henry

Nach der einmonatigen Weihnachtspause setzen die Bonner Handballer in der Regionalliga Nordrhein mit zwei Heimspielen am zwölften Spieltag den Punktspielbetrieb gegen punktgleiche Tabellennachbarn fort. Im Verfolgerderby erwartet der TSV Bonn rrh. den TV Jahn Köln-Wahn und die HSG Rheinbach/Wormersdorf in einem Mittelfeldderby den HC Wölfe Nordrhein.

TSV Bonn rrh. - TV Jahn Köln-Wahn (Samstag, 19.30 Uhr, Ringstraße)

Die Kölner sind der Favoritenschreck der Liga, denn sie schafften als bisher einzige Mannschaft das Kunststück, Tabellenführer TuSEM Essen II und die zweitplatzierte HSG Bergische Panther in deren Hallen zu besiegen. Nach zwei Niederlagen zum Start kletterten die Land-Kölner bis auf den dritten Tabellenplatz, punktgleich mit dem TSV, aber mit dem um fünf Tore besseren Torverhältnis. Als Zweiter der Oberliga Mittelrhein hätte Wahn nach dem Verzicht von Mittelrheinmeister TuS 82 Opladen zwei Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die 3. Liga gegen den Meister der Oberliga Niederrhein absolvieren können, winkte aber aus sportlichen und finanziellen Gründen ab.

Das Wahner Trainergespann Keno Knittel und Hanjo Neeb, das wie auch mehrere Spieler zu Regionalligazeiten für den TuS Niederpleis aufgelaufen war, verfügt über den eingespielten Stamm der letzten Spielzeit, verstärkt durch zwei der erfolgreichsten Rückraumspieler der vergangenen Oberligasaison. Max Sommershoff kam vom TuS Niederpleis und Davidson Idahosa, der mit 53 Treffern zweitbester Torschütze der Wahner ist, vom TuS Derschlag. Die meisten Tore hat bisher Kreisspieler Christian Gerwe erzielt, der mit 57 Toren drittbester Schütze der Liga aus dem Feld ist und mit Mittelmann Christoph Gelbke, den TSV-Trainer David Röhrig für den besten Spielmacher der Liga hält, ein brandgefährliches Tandem bildet.

Weitere Leistungsträger sind Torwart Oliver Kierdorf, an dem die Beueler in Oberligazeiten regelmäßig verzweifelten, der regionalligaerfahrene Rechtsaußen Jonas Berghoff sowie die abwehrstarken Brüder Alexander und Christopher Busche, die noch zu Regionalligazeiten das Trikot des TuS Niederpleis trugen. Röhrig muss in den nächsten Wochen auf Linksaußen Julius Palmen verzichten, der sich am Knie verletzt hat. Wieder im Training ist nach ausgeheiltem Mittelhandbruch Niklas Rath.

HSG Rheinbach/Wormersdorf - HC Wölfe Nordrhein (Samstag, 19 Uhr, Gymnasium Berliner Straße, Rheinbach)

Beide Mannschaften haben mit 11:11 Punkten ein ausgeglichenes Punktekonto, doch die Wölfe verfügen über die um drei Treffer bessere Tordifferenz und belegen damit den achten Tabellenplatz vor der HSG. Die Wölfe haben eine bewegte jüngere Vergangenheit hinter sich. Nach dem Abstieg des OSC Rheinhausen aus erster und zweiter Bundesliga wurde mit Hamborn 07 eine Spielgemeinschaft unter dem Namen OSC Löwen Duisburg gegründet. Als eine Saison später Hamborn die SG verließ, wurde der Verein wieder umbenannt. Aus Löwen wurden Wölfe, für Hamborn stand nun Rheinhausen im Vereinslogo. Als dann auch der OSC Rheinhausen aus der SG ausschied, wurde der aktuelle Name HC Wölfe Nordrhein kreiert.

Trotz aller Turbulenzen schafften die Wölfe als Neunter der Oberliga Niederrhein gerade noch den Aufstieg in die neue Nordrheinliga. HC-Trainer Thomas Molsner nannte daher den Klassenerhalt als Saisonziel für seine junge Mannschaft. Bekanntester Spieler des ausgeglichen besetzten Kaders ist Kreisspieler Alexander Tesch, der über Zweitligaerfahrung verfügt. Prunkstück der Wölfe ist der robuste Mittelblock der aggressiven 6:0-Abwehr. Im Angriff zieht der wendige Mittelspieler Lukas Plaumann die Fäden. Von seiner Vorarbeit profitieren besonders die beiden Rückraumspieler Joel Huesmann und Sebastian Schneider.

Bei der HSG haben die Langzeitverletzten Mike Ribbe und Oliver Dasburg das Training wieder aufgenommen, weisen aber noch einigen Trainingsrückstand auf. Dennoch sind sie am Samstag im Aufgebot und werden wohl auch wegen des ausgedünnten Kaders zum Einsatz kommen müssen.

Für einige Unruhe bei der HSG sorgte der plötzliche Wechsel von Robert Lauktien zum TSV Bonn rrh. „Robert mag ja mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden sein oder ein Problem mit mir haben, aber dennoch lässt man die Mannschaft, die sich durch den sowieso schon knapp besetzten Kader und die verletzungsbedingten Ausfälle in einer schwierigen Situation befindet, nicht mitten in der Saison im Stich“, zeigte HSG-Trainer Dietmar Schwolow kein Verständnis für die Entscheidung des erst vor dieser Saison nach einem Auslandsaufenthalt wieder ins Team zurückgekehrten Rückraumspielers. Damit verfügt Schwolow nur noch über zehn Feldspieler, was eine massive Beeinträchtigung des mannschaftlichen Trainings bedeutet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort