VfL Alfter Kohler verlässt den VfL Alfter zum Saisonende

ALFTER · Vorsitzender Emons: Er hatte bis Ende März Bedenkzeit und hat sich halt gegen uns entschieden.

Einen neuen Trainer muss sich der VfL Alfter für die nächste Saison suchen. „Jürgen Kohler hat mich darüber informiert, dass er den Verein zum Saisonende verlassen wird“, teilte Uwe Emons, der Vorsitzende des Fußball-Mittelrheinligisten, am späten Donnerstagabend mit. Emons: „Er hatte bis Ende März Bedenkzeit und hat sich halt gegen uns entschieden. Damit mussten wir rechnen.“ Welche Pläne Kohler hat, wusste er nicht zu sagen. Der Trainer selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Weltmeister von 1990 hatte sein Amt im Sommer vergangenen Jahres angetreten.

In der Meisterschaftsrunde sind die Alfterer etwas in Zugzwang geraten. Dass der kommende Gegner Siegburger SV 04 (Sonntag, 15 Uhr, Strangheidgesweg) noch tiefer in der Krise steckt, ist für Kohler allerdings kein Kriterium. „Wir schauen auf uns, damit haben wir genug zu tun“, erklärte er in einem Gespräch, das mit ihm vor seiner Entscheidung, den Club zu verlassen, geführt wurde.

Die derzeitige Verfassung einiger Spieler, die aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen keine Wintervorbereitung hatten, machen dem 51-Jährigen Sorgen: „Im Gegensatz zur Hinrunde haben einige Spieler klare körperliche Defizite, dafür gibt es Erklärungen. Wir arbeiten daran, diesen Rückstand aufzuholen. Jedoch sind wir definitiv noch nicht bei 100 Prozent. Wir müssen unser Spiel daher ökonomischer gestalten.“

Dabei sei es entscheidend, keine Abstimmungsfehler zu begehen. Einer dieser Aussetzer ging dem 0:1-Rückstand in Bergisch Gladbach voraus. Kohler: „In der Mittelrheinliga wird jeder Fehler sofort bestraft.“ Und hier schließt sich der Kreis: „Wenn die Spieler nicht in Topverfassung sind, wird es ganz schwer, einen Rückstand zu drehen.“ Aber er äußerte auch Kritik an den Spielern, „die bisher hinten anstanden, aber sich nicht aufdrängen. Wir sind in der Breite nicht so gut aufgestellt, wie es die Konkurrenz aus Herkenrath, Beeck oder auch Bergisch Gladbach ist.“

Auch sein Gegenüber Kinan Moukhmalji ist frustriert. „Ich weiß nicht, wie wir aus dieser Negativspirale herauskommen sollen“, stöhnt der Trainer des Siegburger SV 04 vor dem Gastspiel in Alfter. So gut die Kreisstädter vor der Winterpause spielten, so schlecht kamen sie zur zweiten Serie aus den Startlöchern: null Punkte, 0:19 Tore aus vier Begegnungen. Was keiner versteht: Kassieren die Blau-Weißen auch nur ein Gegentor, brechen sie zusammen. „In Herkenrath hätte wir am Ende zehn Stück kriegen können, gegen Euskirchen war es ähnlich. Das ist nicht mehr zu entschuldigen“, schimpft Moukhmalji, der sich bislang stets vor die Mannschaft stellte. „Aber damit ist es jetzt vorbei; einen Schutzschild gibt's nicht mehr.“

Auch die Tatsache, dass die Kreisstädter nach wie vor mit vielen Ausfällen infolge von Krankheit und Verletzungen zu kämpfen haben, lässt der Trainer nicht gelten. „Die Elf, die gegen Euskirchen auf dem Platz stand, war immer noch eine Top-Elf“, grantelt er. „Es ist fahrlässig, so mit dem Erfolg der Vorrunde zu spielen.“⋌

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