Hoffnung auf Playoffs Kölner Haie gewinnen gegen Straubing

Köln · Die Kölner Haie haben am Dienstagabend mit 4:2 gegen die Straubing Tigers gewonnen und dürfen sich bei einem weiteren Erfolg am Freitag größere Hoffnungen auf die Playoffs machen.

Den Ernst einer Lage zu erkennen, ist das eine, entsprechend zu handeln das andere. Den in der Saison 2017/18 oft so wankelmütigen Kölner Haien mangelt es zum Ende der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga zwar weiter an Konstanz, sie finden aber Wege Spiele für sich zu entscheiden. Nach dem 5:2 am Sonntag gegen Bremerhaven zitterte sich der KEC am Dienstagabend in seinem letzten Heimspiel vor den Playoffs gegen die Straubing Tigers zu einem 4:2 (2:0, 1:2 , 1:0) und kann mit einem weiteren Erfolg am Freitag im rheinischen Derby bei der Düsseldorfer EG schon mal das Ticket für die Pre-Playoffs buchen. Der zweite Heim-Dreier in Folge verbesserte zudem die Chancen auf einen Platz unter den ersten Sechs der Tabelle, der den direkten Einzug in das Playoff-Viertelfinale bedeutet.

Höchste Konzentration war von den Haien gefordert, denn in der DEL-Tabelle geht es zum Ende der 52 Partien umfassenden Hauptrunde historisch eng zur Sache. Außerdem kam Straubing mit der Empfehlung eines Tabellenletzten, der nichts mehr zu verlieren hat. Die Pre-Playoffs sind für die Tigers außer Reichweite. Das beflügelt das Team von Tom Pokel aber offensichtlich, denn zuletzt gab es Siege gegen Ingolstadt und in Augsburg. Die Kölner, die auf den angeschlagenen Shawn Lalonde und den gesperrten Sebastian Uvira verzichten mussten, waren gewarnt und nahmen die Warnung erst einmal ernst. Körpersprache, Einsatz und Tempo stimmten zu Beginn. Was nötig war, denn die Gäste spielten forsch und hatten durch Jeremy Williams die erste Möglichkeit (1.).

Die neue Paradereihe des KEC lenkte das Spiel dann in die richtigen Bahnen. Der nach langer Verletzung immer besser werdende Alexandre Bolduc machte sich nach fünf Minuten lang und länger und spitzelte die Scheibe im Liegen zu Justin Shugg. Der Kanadier tanzte Sebastian Vogl im Straubinger Tor aus und hob die Scheibe ins Netz – sein 16. Saisontreffer. Da wollte Sturmpartner Ben Hanowski nicht nachstehen. Als die Haie zum ersten Mal in Überzahl ran durften, fälschte der Torjäger einen Schuss von Christian Ehrhoff gekonnt zum 2:0 (15.) – Saisontor Nummer 18 für den US-Amerikaner. Die Tigers spielten zwar gefällig und prüften den sicheren Gustaf Wesslau im Haie-Tor ein paar Mal, ihnen fehlte zunächst aber in der Box der letzte Biss eines Teams, das noch um die Playoff-Qualifikation ringt.

In der ersten Pause verloren die Haie abgesehen von Wesslau ihre Konzentration. Straubing kam zu einigen Möglichkeiten, fand zunächst aber keinen Weg vorbei am schwedischen Goalie des KEC. Die Nachlässigkeiten bei den Hausherren hörten aber nicht auf, auch nicht nachdem Felix Schütz nach einem Schuss von Philip Gogulla zum 3:0 abstaubte (28.). So kam Straubing durch Stefan Loibl (30.) und Williams (34.) auf 2:3 heran und war sogar mehrfach dem Ausgleich nahe.

In der zweiten Pause gab es dann einen Schreckmoment für Loibl sowie Aufnahmeleiter und Tonassistent von Telekom Sport. Beim TV-Interview wurde das Trio von der Eismaschine angefahren. Loibl konnte sich mit einem Sprung noch zur Seite retten, die Telekom-Mitarbeiter wurden aber von der Zamboni erfasst und gingen zu Boden. Beide blieben unverletzt.

Der Unfall wirkte sich weder auf den sicher geschockten Loibl noch auf sein Team aus. Die Straubinger verlangten den Haien auch im Schlussdrittel alles ab. Die immer nervöser werdenden Kölner taumelten, fielen aber nicht. Als die Tigers Vogl zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor nahmen, erlöste Kai Hospelt sein Team 25 Sekunden vor Schluss mit dem entscheidenden 4:2.

Köln: Wesslau; Ehrhoff, Müller; Sulzer, Eriksson; Potter, Zerressen; Schütz, Thomas, Gogulla; Hanowski, Bolduc, Shugg; R. Jones, Hospelt, Krämmer; B. Jones, Mulock, Wruck. -–SR.: Piechaczek/Rohatsch. – Zuschauer: 10187. – Tore: 1:0 Shugg (4:25/Bolduc), 2:0 Hanowski (14:25/Ehrhoff, Thomas, PP1), 3:0 Schütz (27:14/Gogulla), 3:1 Loibl (29:40), 3:2 Williams (33:26/PP1), 4:2 Hospelt (59:35/ENG) . – Strafminuten: Köln 6; Straubing 4.

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