Deutsche Eishockey Liga Kölner Haie gewinnen gegen Iserlohn

Köln · Vierter Sieg in Folge: Nach einem Rückstand mit 4:2 gewinnen die Kölner Haie doch noch gegen Iserlohn. Erst sieben Sekunden vor Ende fiel das letzte Tor.

. Es gibt in der Deutschen Eishockey Liga derzeit sicherlich angenehmere Aufgaben, als sich mit den Iserlohn Roosters zu duellieren. Die Sauerländer schwimmen seit der im Oktober erfolgten Amtsübernahme von Trainer Rob Daum auf einer Welle des Erfolgs, die sie bis ins obere Tabellendrittel spülte. Dort müssen sich die Kölner Haie erst noch hinarbeiten. Am Sonntag ist dem KEC auf seinem anvisierten Weg zurück in die direkten Playoffränge zumindest ein weiterer wichtiger Schritt gelungen: Durch einen 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)-Erfolg über die Roosters hat die Mannschaft von Peter Draisaitl zum ersten Mal in dieser Spielzeit vier Siege in Folge eingefahren. Kölns Trainer pustete nach dem geglückten Kraftakt kräftig durch: „Iserlohn hat uns alles abverlangt. Wir haben uns diesen Sieg hart erarbeiten müssen."

Dass beide Mannschaften im Moment richtig gut drauf sind, spiegelte sich auch gleich auf dem Eis wider. Vor rund 10000 Zuschauern in der Lanxess Arena entwickelte sich eine ansehnliche Partie, die für die Kölner trotz optischer Vorteile ungünstig begann. Einerseits, weil sie zwei direkt aufeinander folgende Überzahlspiele ungenutzt verstreichen ließen, und zum anderen, weil Iserlohn Augenblicke nach Ablauf der zweiten Strafzeit in Führung ging. Luigi Caporusso überwand Haie-Goalie Justin Peters mit einem trockenen Flachschuss ins lange Eck (11.).

Doch die Antwort der Gastgeber ließ lediglich drei Minuten auf sich warten. Der nach einer Knöchelblessur genesene Sebastian Uvira wartete geschickt ab, ehe er das Spielgerät vor das Gästetor passte, wo Nico Krämmer den Schläger hinhielt und die Scheibe in die Maschen lenkte. Kurz vor Ende des ersten Drittels hätten die Roosters fast zum zweiten Mal vorne gelegen. Als Haie-Verteidiger Moritz Müller eine 2+10-Minutenstrafe wegen Checks gegen den Kopf absaß, traf Blaine Down von der blauen Linie den Pfosten (19.).

Im zweiten Spielabschnitt standen zunächst die Schlussmänner im Mittelpunkt – passend zu dem hart umkämpften Geschehen aus unliebsamem Grund. Auf Seiten der Kölner wurde Peters durch Ex-Hai Johannes Salmonsson – von den Schiedsrichtern ungeahndet – rüde umgecheckt (25.); auf der Gegenseite war es Kevin Schmidt, der mit seinem eigenen Keeper mit voller Wucht zusammenstieß. Der zunächst benommen liegengebliebene Mathias Lange rappelte sich nach einer Behandlungspause auf und spielte erst weiter, musste wenig später aber doch aufgeben.

Genau dazwischen brachte Fredrik Eriksson den KEC erstmals in Front. Der schwedische Verteidiger zog aus der Distanz ab und ließ Lange das Nachsehen haben (29.). Eine Glanztat von Peters sorgte dafür, dass diese Führung auch nach 40 Minuten Bestand hatte. Nach einem missglückten Querpass von Kai Hospelt war Christopher Brown auf das Kölner Gehäuse zugestürmt, aber an dem starken Kanadier gescheitert (35.).

52 Sekunden nach Beginn des Schlussdrittels waren die Haie ihrem 15. Saisonsieg ein weiteres Stück nähergekommen: Eine brillante Kombination über Ryan Jones und Christian Ehrhoff vollendete Hospelt zum dritten Treffer der Haie. Obwohl die Hausherren anschließend unter frenetischem Jubel ihrer Anhänger eine zweiminütige doppelte Unterzahlsituation schadlos überstanden (45.), kamen sie tatsächlich noch einmal ins Zittern. Grund dafür war der Anschlusstreffer von Iserlohns Topscorer Jack Combs (53.). Endgültige Sicherheit hatten die Kölner erst, als Ryan Jones 27 Sekunden vor dem Ende ins verwaiste Roosters-Tor zum Endstand einschob.

Köln: Peters; Müller, Ehrhoff; Potter, Zerressen; Eriksson, Lalonde; Hanowski, Schütz, Shugg; Gogulla, Hospelt, R. Jones; Uvira, T.J. Mulock, Krämmer; Valentin, Latta, Boucher. – SR.: Bauer/Rohatsch. – Zuschauer: 10 018. – Tore: 0:1 Caporusso (10:32), 1:1 Krämmer (13:55/Uvira, Hospelt), 2:1 Eriksson (28:33/Schütz), 3:1 Hospelt (40:52/Ehrhoff, R. Jones), 3:2 Combs (52:54), 4:2 R. Jones (59:33/Hanowski, Hospelt, ENG). – Strafminuten: Köln 12 plus 10 Müller; Iserlohn 10.

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