Nach Penaltyschießen gegen Iserlohn Kölner Haie gewinnen Westderby mit 4:3

ISERLOHN · Die Kölner Haie haben das Westderby gegen die Iserlohn Roosters am Sonntag für sich entschieden. Nationalspieler Frederik Tiffels verwandelte den entscheidenden Penalty zum 4:3-Erfolg des Teams von Trainer Dan Lacroix.

Dan Lacroix ist in den großen Arenen des Eishockeys zuhause. Bei mehr als 200 Einsätzen als Spieler und anschließender Co-Trainer-Tätigkeit in der nordamerikanischen Eliteliga NHL gehörten imposante Sporttempel jahrelang zu seinem Arbeitsalltag. Am Sonntag hat der 49-Jährige das komplette Gegenteil kennengelernt. Das erste Auswärtsspiel als neuer Trainer der Kölner Haie führte Lacroix an den Seilersee.

Die Heimspielstätte der Iserlohn Roosters versprüht als kleine, enge Eissporthalle mit traditionell hitziger Atmosphäre einen ganz besonderen Charme. Doch der KEC bestand auch zum zweiten Mal in dieser Saison die Nervenprobe im Sauerland und festigte durch einen 4:3 (1:0, 1:2, 1:1, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen seine Position im oberen Tabellendrittel der Deutschen Eishockey Liga. „Das war ein hartes Stück Arbeit. Iserlohn hat uns alles abverlangt“, erklärte Siegtorschütze Frederik Tiffels nach dem zweiten Erfolg im zweiten Spiel unter der Regie Lacroix‘.

Als Reaktion auf das wilde 5:4 nach Verlängerung gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven hatte sich der neue Haie-Coach zu Umstellungen der Verteidigerpärchen entschieden. Nur Kapitän Moritz Müller und Morgan Ellis blieben als Duo zusammen. Neu unter Lacroix ist auch, dass die Angriffsreihen in Überzahl gegenüber denen bei Gleichzahl nicht verändert werden. Trotzdem taten sich die Kölner im ersten Drittel im Powerplay sehr schwer, ließen gleich zu Beginn eine doppelte Überzahl verstreichen und konnten auch eine Fünf-plus-Spieldauer-Strafe gegen Marko Friedrich (13.) nicht nutzen. Die Führung des KEC durch Sebastian Uvira (10.) fiel dann kurz nach Ablauf einer verpatzten 5:3-Situation.

Im Mittelabschnitt entglitt den Kölnern jedoch die Kontrolle. Iserlohn kam mit viel Wucht aus der Pause und verdiente sich den Ausgleich durch Justin Florek in Überzahl (27.). Das Tor gab dem Schlusslicht weiteren Auftrieb – und wenig geriet der KEC erstmals ins Hintertreffen. Nach einer schnellen Kombination schob Kevin Schmidt am langen Pfosten frei stehend zum 2:1 ein (32.). Die Haie antworteten 51 Sekunden später mit dem zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden Ausgleich, bei dem Frederik Tiffels per Bauerntrick traf.

Danach waren die Kölner wieder besser im Spiel. Die abermalige Iserlohner Führung durch Caporusso (42.) beantwortete Jason Akeson mit einem untypischen Überzahl-Kontertor (51.). Über die Verlängerung, in der Haie-Schlussmann Gustaf Wesslau einen Penalty von Caporusso entschärfte, retteten sich die Gäste ins Penaltyschießen. Dort wehrte der großartige Wesslau alle vier Iserlohner Versuche ab. Den Zusatzpunkt für die Kölner sicherte Frederik Tiffels, der als einziger Schütze einnetzte.

Köln: Wesslau; Madaisky, Potter; Mo. Müller, Ellis; Gnyp, D. Tiffels; Jones, Pfohl, Dumont; Uvira, Ticar, Schütz; F. Tiffels, Genoway, Akeson; Zalewski, Hospelt, Oblinger. – SR.: Koharski/Kohlmüller. – Zuschauer: 4967 (ausverkauft). – Tore: 0:1 Uvira (9:38/Pfohl, Schütz), 1:1 Florek (26:32/PP1), 2:1 Schmidt (31:38), 2:2 F. Tiffels (32:29/Genoway, Ellis), 3:2 Caporusso (41:51), 3:3 Akeson (50:40/PP1), 3:4 F. Tiffels (Penalty). – Strafminuten: Iserlohn 10+5+Spieldauer Friedrich; Köln 12.

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