Nach zwei Niederlagen Kölner Haie erspielen knappen Sieg gegen Ingolstadt

Köln · Die Haie hatten sich nach der Olympiapause durch zwei Niederlagen in Iserlohn und Mannheim zuletzt in eine schwierige Situation gebracht. Gegen Ingolstadt setzten die Kölner auf Risiko - und wurden belohnt.

Die Pre-Playoffs schauten schon um die Ecke. 65 Sekunden standen noch auf der Uhr in der Ingolstädter Saturn Arena und die Kölner Haie brauchten beim Stand von 0:0 unbedingt ein Tor. Peter Draisaitl ging volles Risiko und nahm in Überzahl Torwart Gustaf Wesslau zugunsten eines sechsten Feldspielers heraus. Der Mut des KEC-Trainers wurde belohnt. Bei Sechs gegen Vier warf sich Stürmer Sebastian Uvira mit purem Willen und Verzweiflung in einen Abpraller und brachte den Puck zum 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)-Sieg über die Linie. Weil Bremerhaven und Wolfsburg parallel ihre Spiele verloren, sprangen die Haie von Platz acht noch auf den letzten Wagon, der sie direkt ins Playoff-Viertelfinale der Deutsche Eishockey Liga (DEL) bringt. Dort treffen die Kölner ab dem 13. März in einer „best-of-seven“-Serie auf den Hauptrundendritten Nürnberg Ice Tigers.

Die Haie hatten sich nach der Olympiapause durch die beiden Niederlagen in Iserlohn (1:3) und Mannheim (0:2) vor dem 52. und letzten Hauptrundenspiel in eine schwierige Situation gebracht. Zum einen benötigten sie selbst einen Sieg bei den zuletzt fünfmal in Folge erfolgreichen Ingolstädtern, zum anderen mussten sie auf Schützenhilfe der Eisbären Berlin (gegen Bremerhaven) und der Schwenningen Wild Wings (gegen Wolfsburg) hoffen.

In Berlin und Schwenningen entwickelten sich die Dinge schnell in die richtige Richtung. Die Kölner, die ohne ihren am Knie verletzten Verteidiger Frederik Eriksson antreten mussten, aber taten sich auch bei den Panthern mal wieder mit dem Toreschießen schwer. Das Draisaitl-Team bestimmte zwar das erste Drittel, viel mehr als ein Lattenkracher von T.J. Mulock sprang aber nicht heraus (11.). Das lag auch daran, dass beide Mannschaften voll auf die Defensive setzten. Der KEC wollte nicht zu viel riskieren und den Ingolstädtern genügte ein Punkt, um den vierten Tabellenplatz und das Heimrecht für das Viertelfinale abzusichern. Es entwickelte sich eine zähe Partie, in der sich die Haie durch Strafzeiten und einige leichte Puckverluste zunehmend in Schwierigkeiten brachten. Zu ihrem Glück stand Gustaf Wesslau zwischen den Pfosten.

Der Schwede, vergangene Saison zum besten DEL-Torwart gekürt, zeigte das ganze Spektrum seines Könnens. Ob in einer 3:5-Unterzahl zu Beginn des zweiten Drittels oder bei Alleingängen von Kael Mouillierat (32./33.) und Laurin Braun (51.) – Wesslau war zur Stelle und strahlte insgesamt eine enorme Ruhe aus. Damit hielt der Goalie seinen Teamkollegen bis zur Schluss-Sirene den Rücken frei. Offensiv blieb es aber schwer für die Gäste. Die größte Chance vergab Philip Gogulla, als die Scheibe an die Latte schlenzte (37.). 2:24 Minuten vor Schluss musste Ingolstadts Darin Olver auf die Strafbank. Wenig später ging Peter Draisaitl volles Risiko und nahm Wesslau vom Eis. Dann brachte Justin Shugg den Puck vor das Tor, Felix Schütz scheiterte an ERC-Torwart Jochen Reimer und Sebastian Uvira stocherte die Haie ins Viertelfinalglück.

„Ja es war mein Tor. Was für ein wichtiger Sieg“, versicherte der 25-Jährige, der sich wie ein kleines Kind freute. Da wusste er noch nicht, dass sein Treffer auch für den Einzug in das Viertelfinale reichen würde. Nachdem die Ergebnisse aus Berlin und aus Schwenningen ihren Weg zu den Haie-Profis gefunden hatten, konnte die Party in der Kabine losgehen. Bis zum ersten Playoff-Spiel bei den favorisierten Nürnbergern bleiben den Kölnern jetzt acht Tage Zeit, um sich vorzubereiten, die angeschlagenen Spieler fit zu kriegen und sich darüber Gedanken zu machen, dass sie immer dann gewinnen, wenn sie es auch müssen.

Köln: Wesslau; Sulzer, Ehrhoff; Tiffels, Müller, Potter, Zerressen; Boucher; Schütz, Thomas, Gogulla; Shugg, Bolduc, Hanowski; R. Jones, Hospelt, Krämmer; Jones, Mulock, Uvira. – Zuschauer: 4500. – Tor: 0:1 Uvira (58:56/Schütz, Shugg). – Strafminuten: Ingolstadt 8; Köln 10.

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