Deutsche Eishockey Liga Köln verliert Spitzenspiel gegen Grizzlys

Köln · Tabellenführer Kölner Haie hat Verfolger Grizzlys Wolfsburg in der Deutschen Eishockey Liga bis auf einen Punkt herankommen lassen. Der Titelkandidat zog gegen die Niedersachsen daheim mit 2:3 (0:0, 2:3, 0:0) den Kürzeren.

Warmer Applaus brandete von den Rängen der Lanxess Arena auf, als bei der Mannschaftsaufstellung der Grizzlys Wolfsburg der Name von Alexander Weiß verlesen wurde. Fünf Jahre lang hatte der Angreifer in insgesamt 299 Pflichtspielen das Trikot der Kölner Haie getragen und es in dieser Zeit zweimal in das Finale der Deutschen Eishockey Liga geschafft, bevor er in diesem Sommer zu den Niedersachsen wechselte. Am Sonntag kehrte Weiß erstmals an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück – und durfte sich hinterher aus doppeltem Grund freuen. Den 3:2 (0:0, 3:2, 0:0)-Sieg der Wolfsburger im Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenführer und seinem direkten Verfolger gestaltete der 29-Jährige mit einem selbst erzielten Treffer maßgeblich mit.

Die Kölner mussten personell geschwächt antreten. Neben Alexander Sulzer standen auch Kapitän Moritz Müller und Dane Byers nicht zur Verfügung. Müller hatte sich beim 3:2-Sieg am Freitag über die Augsburger Panther eine Schnittwunde am Arm zugezogen, Byers war wegen einer Spieldauerdisziplinarstrafe – seiner bereits dritten großen Strafe in dieser Saison – für eine Partie gesperrt worden. Als Müller-Ersatz rückte Maximilian Faber in den Kader. Weil der Förderlizenzspieler aber keine Eiszeit erhielt, agierte der KEC mit lediglich fünf Verteidigern.

Dies hinderte ihn allerdings nicht daran, die Partie mit enormem Druck zu eröffnen und sich im ersten Spielabschnitt vor allem während zwei Powerplay-Phasen ein deutliches Chancenplus zu erarbeiten. Die beste Möglichkeit vergab Ryan Jones, der einen Abpraller am Tor vorbei setzte (9.). Erst danach schafften es die Grizzlys, die Partie mit schnellem und aggressivem Spiel offener zu gestalten und selbst zu einer Großchance zu gelangen. Tyson Mulock, Bruder des Kölner Angreifers Travis James Mulock, scheiterte an der Latte (15.).

Als Shawn Lalonde im zweiten Drittel für einen überflüssigen Bandencheck gegen Kristopher Foucault zwei plus zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte erhielt, gerieten die Haie vorentscheidend ins Hintertreffen. Binnen 56 Sekunden kassierten sie durch Mark Voakes, der einen Abpraller verwandelte (29.), und Sebastian Furchner (30.) zwei Gegentore. Zwei Minuten später tänzelte Weiß Haie-Goalie Gustaf Wesslau aus und stellte gar auf 0:3 (32.). „Das war der Knackpunkt“, analysierte Kölns Stürmer Kai Hospelt. „Wir haben über 57 Minuten ein gutes Spiel gezeigt, die Partie aber innerhalb von drei Minuten verloren.“

Doch die Haie bewiesen „Charakter“, wie ihr Trainer Cory Clouston lobte, und bissen sich vor 9173 Zuschauern zurück in das nun hochklassige Topspiel. Corey Potter, der auf Vorlage von Philip Gogulla durchzog (38.), und Jones, der in Überzahl einen Gewaltschuss von Eriksson unhaltbar abfälschte, brachten Köln noch vor Beginn des Schlussdrittels auf 2:3 heran. In diesem rannte Cloustons Team immer wieder an, fand gegen defensiv stabile Wolfsburger aber kein Durchkommen und musste sich letztlich mit der zweiten Saisonniederlage abfinden.

Kölner Haie: Wesslau; Lalonde, Eriksson; Potter, Zerressen; Ankert, Faber; Jones, Hager, Gogulla; Salmonsson, Hospelt, Reinhart; Krämmer, T.J. Mulock, Uvira; Boucher, Latta, Ohmann. – SR.: Bauer/Schrader. – Zuschauer: 9173. – Tore: 0:1 Voakes (28:13), 0:2 Furchner (29:09), 0:3 Weiß (31:17), 1:3 Potter (37:32/Gogulla, Hospelt), 2:3 Jones (39:31/Eriksson, Hager, PP1). – Strafminuten: Köln 8; Wolfsburg 8.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort