Porträt über die Abteilung Fortuna Bonn hat starken Tischtennis-Nachwuchs

Bonn · Fortuna Bonn verbindet sportlichen Ehrgeiz und Geselligkeit. Das Ziel ist ein Aufstieg in die Landesliga, der mit jungen Talenten erreicht werden soll. Wir stellen die Tischtennis-Abteilung in einem Portrait vor.

 Sportlich: Die erfahrene Irene Sunnus (links) und die junge Felina Busch aus der ersten Damen-Mannschaft, die in der Verbandsliga spielt.

Sportlich: Die erfahrene Irene Sunnus (links) und die junge Felina Busch aus der ersten Damen-Mannschaft, die in der Verbandsliga spielt.

Foto: Horst Müller

Man schrieb das Jahr 1950, als sich im kleinen Kapitelsaal direkt neben dem Haupteingang der Nikolauskirche in Kessenich die Pfarrjugend zum Tischtennis traf. Es war die Keimzelle der Abteilung von Fortuna Bonn, die heute vor allem im Damen- und im Nachwuchsbereich Akzente setzt.

Die Tischtennisbegeisterung im Bonner Süden wuchs schnell. Die bald gegründete TTG Schwarz-Weiß wurde 1951 in die DJK Bonn-Süd 04 integriert, die wiederum am 16. Juni 1970 mit dem Kessenicher Ballspiel-Club zur Fortuna fusionierte. Die Tischtennisabteilung meldete in der Saison 1975/76 fünf Herren-, zwei Damen- und zwei Jugendmannschaften. Aktuell setzt vor allem der Nachwuchs Akzente. Zwei Jungen- und vier Schülermannschaften kämpfen auf Bezirks- und Kreisebene um Punkte.

Abteilungsleiter Burkhard Meyer betreut 100 Mitglieder. „Hermann Maagh als Ältester ist seit 1950 dabei und kommt noch regelmäßig zu den Punktspielen“, sagt er. Das jüngste Mitglied ist gerade einmal sieben Jahre alt.

Während die ersten Herren in der Bezirksliga spielen, stehen die Damen in der Verbandsliga punktgleich hinter Spitzenreiter ESV BR Bonn und haben noch die Möglichkeit, über die Relegation aufzusteigen. Im letzen Jahr verzichtete das Team darauf, weil man befürchtete, nicht konkurrenzfähig zu sein. Zudem wollte man Felina Busch, die mittlerweile zu den Top-Schülerinnen in NRW gehört, nicht zu viel zumuten. Und mit Katharina Grüß – diesjährige Bezirksmeisterin der Schülerinnen A – und Iliann Saget stehen noch zwei weitere hoffnungsvolle Talente in den Startlöchern.

Intensive Jugendarbeit

Es ist aber nicht nur der weibliche Nachwuchs, der Hoffnungen weckt: Denn mittlerweile zählt man rund 40 männliche Schüler, die sich anschicken, den Erwachsenen Konkurrenz zu machen, und teilweise schon erfolgreich in den Herren-Mannschaften mitspielen. „Die Breite an Jugendlichen mit viel Potenzial ist derzeit so groß wie wahrscheinlich noch nie“, sagt Jonas Schmidt. Er ist einer von derzeit fünf Trainern, die sich in der intensiven Jugendarbeit mit meist vier Trainingsabenden pro Woche engagieren.

Und die trägt mittlerweile Früchte: Im Kreis Bonn sind die Fortunen spitze, wie die letzte Rangliste zeigte. Mario Bachis, Leopold Grüß, Simon und Georg Vogt, Eric Nicolaus sowie Leonard Schönefeld machten das Rennen unter sich aus. Grüß ist zudem Sieger der letzten Westdeutschen Top 16 der Schüler C. Kreismeistertitel gewannen Simon Vogt (Schüler A), Mario Bachis (Schüler B) sowie Arseniy Demydov (Schüler C). Außerdem stellt die Fortuna den Bezirksmeister der B-Schülermannschaften. Schmidt ist daher optimistisch: „Die sportlichen Zukunftsperspektiven sind sehr gut.“ Das Ziel, die Talente behutsam in den Erwachsenenbereich zu integrieren, dürfte keine Utopie sein.

Mehr Kontakt zu Ehemaligen

Mithilfe der jungen Gipfelstürmer soll es dann in absehbarer Zeit wieder Richtung Landesliga gehen – für die nachrückenden Jugendlichen eine attraktive Herausforderung. Und wenn sich die Nachwuchsspieler weiter so entwickeln und bei der Stange bleiben, ist in einigen Jahren vielleicht noch mehr möglich. „Oft verlassen die Jugendlichen Bonn nach der Schule, um woanders eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen“, erklärt Abteilungsleiter Meyer. „Nur wenige sind bei der Fortuna geblieben.“

Um da gegenzusteuern, will Meyer den Kontakt mit den Ehemaligen intensivieren, damit sie bei einer Rückkehr nach Bonn auch wieder zur Fortuna kommen. Für Juni ist deshalb ein Ehemaligentreffen mit einem kleinen Turnier geplant. „Da gibt es bereits 30 Zusagen, teilweise sogar aus dem Ausland“, freut sich Meyer.

Zudem bieten die Südstädter neben den sportlichen immer wieder auch gesellige Aktivitäten wie Wanderungen, Tennis mit anschließendem Grillen oder Weihnachtsmarktbesuch an. Denise Dinkel, die Mannschaftsführerin bei den Frauen, sagt deshalb: „Die Fortuna ist eine gute Mischung aus Tischtennis, Ehrgeiz, Geselligkeit und Spaß.“

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