Triathlon in Bonn Gestartet wird wieder von den Rheinfähren

BONN · 1400 Meldungen sind für die 22. Auflage des Bonn-Triathlons für den Einzel- und den Staffelwettbewerb eingegangen. Am Beueler Rheinufer kommen die Zuschauer hautnah an die Athleten heran. Freuen dürfen sich die Zuschauer wieder auf bekannte Triathleten.

Er hat sich akribisch vorbereitet, wissenschaftliche Leistungsdiagnostik zu Rate gezogen und "tausende Kacheln im Schwimmbad gezählt". Seine Turnschuhe haben viele Kilometer hinter sich und sein Rennrad kennt auf der anstehenden Strecke durch das Siebengebirge jeden Stein am Wegesrand: Der Bonner Oliver Strankmann, der im vergangenen Jahr 2011 in beeindruckender Manier den Bonn-Triathlon des ausrichtenden PSV Bonn dominierte, wird am Sonntag wieder hellwach sein. Denn der Wunsch nach der Titelverteidigung des bei den SSF Bonn gemeldeten Triathleten ist immens.

Wenn morgens um 9.45 Uhr die 22. Auflage des SWB Energie und Wasser Bonn-Triathlons steigt, möchte der 26-jährige nach 3,8 Kilometer Schwimmen im Rhein, 60 Kilometer Radfahren durch das Siebengebirge und abschließend 15 Kilometer Laufen an der Uferpromenade wieder als Sieger durchs Ziel unterhalb der Kennedybrücke auf der Beueler Seite rennen. Strankmann: "Ich habe in den letzten Monaten auf den Sonntag hin trainiert. Das ist irgendwie so etwas wie mein Wohnzimmer. Deshalb ist mir der Wettkampf auch sehr wichtig."

Doch nicht nur beim BWL-Studenten ist das Spektakel, das der PSV Bonn unter Cheforganisator Joachim Sommershof zu einer der beliebtesten Ausdauerveranstaltungen Deutschlands gebracht hat, heiß begehrt. In der Ausdauerszene genießt die Veranstaltung einen hohen Stellenwert. In weniger als zwei Stunden waren die Startplätze im Januar nach Freischaltung der Anmeldung im Internet vergriffen.

Mehr als 1400 Sportler sind im Einzel- und Staffelwettbewerb mit von der Partie. Denn die Streckenführung ist für Athleten und Zuschauer gleichermaßen attraktiv. Die Zuschauer können an vielen Stellen hautnah die Faszination des Triathlonsports miterleben, was auch die Athleten anspornt.

Der Start zum Schwimmen im Rhein erfolgt wie immer von zwei Rheinfähren. In Höhe des Kameha Grand Hotels in Oberdollendorf stürzen sich die Ausdauersportler in die Fluten und nutzen die starke Strömung in der Mitte des Flusses, um möglichst schnell die Ausstiegsrampe vor der Kennedybrücke auf Höhe des China-Schiffs in Beuel zu erreichen.

Von der Beueler Rheinseite haben die Zuschauer einen tollen Blick auf die schwimmenden Triathleten. Anschließend greifen sich die Teilnehmer in der großen Wechselzone unterhalb der Kennedybrücke ihre Rennräder, um die anspruchsvolle Radstrecke durch das Siebengebirge zu meistern. Die Zuschauer an der Wechselzone werden derweil mit einem bunten Rahmenprogramm unterhalten, bevor die Sportler wieder in die Wechselzone kommen, um den abschließenden 15-Kilometer-Lauf an der Rheinpromenade in Angriff zu nehmen.

Freuen dürfen sich die Zuschauer auch wieder auf bekannte Triathleten wie Faris Al-Sultan, der 2006 den Ironman Hawaii gewann und in Bonn 2009 aufgrund eines Plattfußes beim Radfahren stolze vier Minuten auf den damaligen Sieger Maik Twelsiek aufwies. Man darf gespannt sein, welche Leistung der Routinier in Bonn abrufen kann.

Siegchancen dürfte auch der 22-jährige Düsseldorfer Niklas Bock haben, der in der Triathlon-Bundesliga mitmischt und 2011 den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften in der Mitteldistanz erkämpfte. Hoch gehandelt werden auch der 41-jährige Uwe Widmann (14. bei den Europameisterschaften 2011 in Frankfurt) und der 27-jährige belgische Meister über die halbe Ironmandistanz, Tim Brydenbach.

Bei den Damen strebt Vorjahressiegerin Beate Goertz die Titelverteidigung an, die 2011 auch Triathlon-Weltmeisterin der Amateure beim Ironman in Hawaii wurde. Aufs Podest möchten die belgische Toptriathletin Debbie Verstraeten sowie Isa Roth aus Bonn. Die 40-jährige Ärztin überraschte im vergangenen Jahr nach dreijähriger Babypause mit dem Gewinn der Stadtmeisterschaft.

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