Kommentar Für Rosberg Flagge zeigen

Schwarz-Rot-Gold, wohin man sieht. Berliner Fan-Meile war mal. Ab sofort sind die Farben der Nation wieder auf dem Hockenheimring en vogue.

Was gibt es Schöneres als sowohl den aktuellen als auch den vielleicht künftigen Formel-1-Weltmeister mit den Fußball-WM-Überbleibseln anzufeuern. Hier eine abgelutschte Vuvuzela, da die unter die Räder gekommene Halskette.

Sebastian Vettel stellte am Donnerstag fest, dass ein Großteil der deutschen Bevölkerung noch im Besitz einer Deutschland-Flagge sein müsse. Vielleicht schwappe die Welle ja auch auf den Heim-Grand-Prix über.

Jetzt, wo es bei ihm mal nicht so läuft, liegen die Sympathien der Fans bei Nico Rosberg. Der nächste deutsche Formel-1-Held macht sich auf, den Titel zu gewinnen und das Erbe großer Legenden anzutreten.

Ob Vettel oder Rosberg, egal - Hauptsache Weltmeister. Denn selbst Jogi wusste schon, jetzt, wo wir nicht mehr Papst sind, sind wir immerhin "alle Weltmeister".

Den Makel, den Lewis Hamilton zu sehen glaubt, dass eben Rosberg gar kein Deutscher sei, lassen wir uns nicht einreden. Zum Vergleich: Der Fußballspieler Lukas Podolski hat nicht nur einen polnischen Vater, er hat tatsächlich auch eine polnische Mutter und eine ebenso polnische Schwester. Und ist im polnischen Gliwice geboren.

Podolski ist aber auch ein echter Kölner, am Rhein aufgewachsene Frohnatur und obendrein Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft. Neben welcher Flagge er einst gestanden hat, darf uns egal sein. Auch dem Formel-1-Fan wird egal sein, wie sich die Nationalitäten bei Nico Rosberg vermischen. Er ist Deutscher, und so wird er angefeuert - mit Schwarz-Rot-Gold, wohin man sieht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort