Kölner Haie Frederik Tiffels erfüllt sich einen Traum

KÖLN · Der Eishockey-Nationalspieler Frederik Tiffels läuft am Freitag im Heimspiel gegen die Straubing Tigers erstmals in der DEL für die Kölner Haie aufs Eis.

Was für ein Privileg. Oder wohl dem, der mehrere große Träume hat. Für Frederik Tiffels hat sich der Wunsch von einer Karriere in der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) noch nicht realisieren lassen. Doch der 23-jährige Eishockey-Nationalspieler ist da flexibel. Denn ein anderer Traum von Tiffels war von Kindesbeinen an, das Trikot der Kölner Haie tragen. Dieser Traum wird nun wahr. Der Stürmer hat seinen Vertrag bei der NHL-Organisation der Pittsburgh Penguins aufgelöst und beim KEC bis 2021 unterschrieben. Er spielt ab sofort in seiner Heimatstadt für seinen Heimatclub – und als wäre dies nicht schon genug auch noch mit seinem ein Jahr älteren Bruder Dominik in einer Mannschaft.

„Ich habe zwar nur eine Stunde geschlafen, aber es geht mir sehr gut und ich fühle mich frisch“, berichtet Freddy Tiffels nach seiner ersten Eiseinheit am Montagvormittag im Trainingszentrum an der Gummersbacher Straße. Von Michigan über New Jersey ist er in der Nacht nach Deutschland gereist und am frühen Morgen in der für Kölner „verbotenen Stadt“ gelandet. „Es bedeutet mir viel, wieder hier zu sein und künftig den Hai auf dem Trikot zu tragen. Dieser Club ist in meinem Herzen“, freut er sich.

Dass er erneut in den Trainingscamps für die anstehende NHL-Saison gescheitert ist und von Pittsburgh nur in der zehnten Sturmreihe einsortiert wurde, nimmt sich Tiffels nicht allzu sehr zu Herzen: „Es gab mehrere Gründe dafür, dass es nicht geklappt hat. Die NHL bleibt für mich aber ein Ziel. Es gibt viele Spieler, die erst mit Mitte 20 in Nordamerika durchgestartet sind. Dafür muss ich aber hier in Köln gut spielen.“ Die Haie hoffen natürlich, dass er die in ihn gesetzten Erwartungen auch erfüllen kann. „Freddy wird uns mit seiner Geschwindigkeit helfen“, sagt Peter Draisaitl. Die ersten vier Saisonspiele in der DEL haben auch dem Coach gezeigt, dass den Haien im Angriff etwas das Tempo fehlt.

Mehr Optionen für Draisaitl

Auf jeden Fall vergrößert Freddy Tiffels die Tiefe im Kader und dadurch die Optionen seines Trainers. Draisaitl hatte am Sonntag beim 2:0-Heimsieg gegen Wolfsburg erstmals in dieser Spielzeit seine Sturmreihen verändert und Sebastian Uvira zu Colby Genoway sowie Jason Akeson gestellt. Dafür spielte Steve Pinizzotto neben Mike Zaleswski und Ryan Jones. Freddy Tiffels wird seinen Platz wohl in einer der ersten drei Reihen finden. Die restlichen Trainingstage in dieser Woche werden zeigen, wo der bei den Junghaien ausgebildete Heimkehrer am Freitag (19.30 Uhr, LanxessArena) im Heimspiel gegen die Straubing Tigers auflaufen wird.

Tiffels wird erst einmal bei seinen Eltern wohnen, sich aber zügig auf Wohnungssuche begeben. Er freut sich riesig darauf, künftig mit seinem Bruder in einem Team zu spielen, eine Wohngemeinschaft wird es mit Dominik aber nicht geben. „Wohl eher nicht“, lacht Freddy, fügt dann aber gleich wieder ernst an: „Mit Dominik zusammen zu spielen ist etwas Spezielles und ein Teil des Ganzen bei meiner Entscheidung wieder nach Köln zu kommen. Ich denke, es gibt nicht viele Brüder, die in einem Team sind.“

Ein Team, das Freddy Tiffels bereits im Sommer kennenlernen konnte, als er mit seinem Freund und NHL-Star Leon Draisaitl einen Teil der Vorbereitung mitmachte: „Bei den Haien sind die richtigen Schritte eingeleitet worden. Es gibt hier in der Kabine einen Superspirit und ich freue mich schon darauf wieder mit den Jungs auf dem Eis zu stehen.“ Ein Traum eben.

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