Florian Koch zu Gast mit den Riesen Ludwigsburg Eine emotionale Reise zurück zu den Baskets Bonn

BONN · Vorfreude ist oft die schönste Freude. Insofern könnte Florian Koch derzeit nicht glücklicher sein. Seit sich der Basketballer am Freitag mit der Mannschaft der Riesen Ludwigsburg in den Bus nach Bonn gesetzt hat, kribbelt es in seinem Bauch.

 Erstmals als Gegner im Telekom Dome: Florian Koch.

Erstmals als Gegner im Telekom Dome: Florian Koch.

Foto: imago/Pressefoto Baumann

Der Gedanke an die Reise in die Heimat und vor allem sein erster Auftritt auf dem Hardtberg als Gegner der Telekom Baskets Bonn, die bis zur vergangenen Saison sein sportliches Zuhause waren, wecken bei ihm große Emotionen.

„Ich freue mich mega drauf. Die Leute wiederzusehen, wieder in der Halle zu spielen. Das wird, glaube ich, eine geile Nummer“, erklärte der 25-Jährige vor dem Karnevalsspiel in der Bundesliga am Samstag (20.30 Uhr) im Telekom Dome. Was genau ihn erwartet, kann er sich noch nicht so recht vorstellen, „aber ich weiß jetzt schon, dass es ein Gänsehautmoment und sehr emotional wird“.

Doch das Baskets-Eigengewächs will sich das Wiedersehen nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Koch: „Ich versuche cool zu bleiben. Am Ende muss das Spiel im Vordergrund stehen, das wir unbedingt gewinnen wollen.“ Koch denkt gerne an seine Zeit in Bonn zurück, aber nicht mit Wehmut. „Nach Ludwigsburg zu gehen war für mich ein schwerer Schritt, aber definitiv auch der richtige“, urteilt er. Die Erfahrungen, die er in seiner ersten Saison als Nicht-Bonner gemacht habe, „haben mich als Spieler weitergebracht“.

Beim Tabellendritten bekommt der Flügelspieler zwar weniger Minuten als in Bonn, spielt dafür aber effektiver. Koch: „Das Spielsystem passt mir gut. Wir spielen in Offensive und Defensive sehr variabel, und bisher konnte ich meine Minuten gut nutzen.“

Gegen die Baskets erwartet „Flo“ eine Begegnung auf Augenhöhe. „Bonn hat in den letzten Wochen sehr wichtige Siege eingefahren – gegen Bamberg, gegen Oldenburg – und hat dabei auch den direkten Vergleich geholt. Und schließlich weiß ich am besten, dass das Karnevalsspiel ein zusätzlicher Heimbonus für die Baskets ist“, blickt er voraus. Aber er und sein Team hätten sich fest vorgenommen, die Spielverderber zu werden. „Auch wenn es mein Heimverein und meine Heimat ist, ich will in Bonn gewinnen“, so Koch.

Das Hinspiel verloren die Baskets mit 78:87, wobei die Mannschaft von Trainer Predrag Krunic zwischenzeitlich mit 26 Punkten ins Hintertreffen geraten war. Eine Hypothek, die trotz einer Aufholjagd bis auf fünf Punkte Rückstand zu hoch war. „Wir haben nur zwei Viertel wirklich aggressiv verteidigt und im Angriff auf dem Niveau gespielt, das nötig ist, um einen solch starken Gegner zu schlagen“, sagte Krunic. Sein Team könne aber sehr viel aus der Niederlage lernen. Krunic: „Wenn wir die guten Phasen aus dem Hinspiel auf 40 Minuten verlängern, haben wir eine gute Chance zu gewinnen.“

Zwar fehlt den Riesen mit dem verletzten Center Johannes Thiemann ein wichtiger Spieler, doch Krunic sieht den Gegner trotzdem individuell sehr gut aufgestellt. Auf den kleinen Positionen gilt es, die Guards Thomas Walkup, Kerron Johnson und Elgin Cook zu kontrollieren. In Korbnähe sorgen vor allem Dwayne Evans, Justin Sears und Adam Waleskowski für Gefahr.

Von besonderer Bedeutung wird sein, der sehr aggressiven und physischen Spielweise der Riesen Gleichwertiges entgegenzusetzen und sich nicht den Schneid abkaufen zu lassen.

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