Godesberger Judoka Falk Petersilka holt den U-18-Titel Ein vielseitiger Weltmeister

BONN · Die ganze Anstrengung und das harte Training der letzten Monate haben sich gelohnt: Falk Petersilka, Spitzenathlet des Godesberger Judo Club, ist U 18-Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm.

 Voll konzentriert: Im Finalkampf setzt sich der Godesberger Falk Petersilka (rechts) gegen den Brasilianer Igor Morishigue durch.

Voll konzentriert: Im Finalkampf setzt sich der Godesberger Falk Petersilka (rechts) gegen den Brasilianer Igor Morishigue durch.

Foto: IJF Media

Der 17-jährige Nationalkämpfer des Deutschen Judo-Bundes (DJB) glänzte bei der U18-WM in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) und schaltete in seinen fünf Kämpfen bis zum Titel Top-Athleten aus.

"An diesem Tag hat alles gepasst. Entscheidend war aus meiner Sicht neben den Judo-Fähigkeiten von Falk seine mentale Stärke und die Disziplin, die besprochene Linie und Strategie konsequent zu verfolgen", freute sich U 18-Bundestrainer Bruno Tsafack.

Dass Falk Petersilka derzeit in bestechender Form ist, liegt aber vor allem am Godesberger Heimtrainer Florin Petrehele, der seinen Schützling technisch enorm nach vorn gebracht hat. Der frischgebackene Weltmeister trainierte intensiv an sieben Tagen in der Woche. Den Feinschliff holte er sich beim WM-Vorbereitungscamp mit dem Nationalteam Ende Juli.

Petersilka unterstrich in Sarajevo, dass er in jeder Kampfsituation eine Lösung parat hat. Der Auftaktsieg durch Yuko - die kleinste Wertung im Judo - gegen den Franzosen Sofiane Ait Mohamed Amer war hart umkämpft. Gegen den Algerier Oussama Ramdhan Temri lief es besser.

Petersilka überraschte den Sieger der diesjährigen African Cadet Championship mit einem lupenreinen Uchi Mata (Schenkelwurf). Anschließend war Goga Kevkhishvili aus Georgien an der Reihe, der als "Linkskämpfer" bevorzugt mit dem linken Fuß vorne steht. Bei der gegengleichen Auslage ergatterte Pertersilka eine kleine Yukowertung und setzte durch eine blitzschnelle Fußtechnik wenige Momente später nach. Kevkhishvili wehrte sich nach allen Kräften, doch Falk Petersilka hielt seinen Gegenüber zwei Minuten lang durch einen schonungslosen Haltegriff in Schach.

Im Halbfinale schaltete er den Niederländer Jan Reijntjens aus. Im WM-Finale traf Falk Petersilka dann auf Igor Morishigue aus Brasilien. Petersilka musste zunächst einen Rückstand durch Shido-Bestrafung hinnehmen. Er hatte aber die größeren Kampfanteile und gewann nach vier Minuten durch zwei Shido-Bestrafungen für den Brasilianer.

"Wir sind überglücklich und können es noch gar nicht fassen", sagte Petersilka. Der Abiturient des Aloisiuskollegs ist aber nicht nur sportlich topfit. Zuletzt vertrat er seine Schule mit einem Viererteam beim internationalen Mathematikwettbewerb in Singapur. Damit nicht genug, spielte er beim Abschlussball seines Jahrgangs virtuos Klavier und bestätigte seine Vielseitigkeit auch dort auf hohem Niveau. Ab Herbst studiert der Godesberger in Bonn Medizin.

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