Konstanze Klosterhalfen gewinnt EM Ein ganz besonderer Moment

Chia · Erst als zweite Läuferin überhaupt verteidigt Konstanze Klosterhalfen aus Königswinter-Bockeroth bei der Europameisterschaft auf Sardinien ihren Titel im Crosslauf.

 Strahlende Siegerin: Die Bockerotherin Konstanze Klosterhalfen nach ihrem erneuten Titelgewinn bei der Crosslauf-EM.

Strahlende Siegerin: Die Bockerotherin Konstanze Klosterhalfen nach ihrem erneuten Titelgewinn bei der Crosslauf-EM.

Foto: privat

Am Freitagabend erhielt Konstanze Klosterhalfen den Felix-Award als Nordrhein-Westfalens Newcomerin des Jahres. 36 Stunden, einen Drei-Stunden-Flug und vier Crosslauf-Kilometer später hatte die 19-Jährige aus Königswinter-Bockeroth wie zur Bestätigung ihren Europameistertitel in der Altersklasse der unter 20-Jährigen (U20) verteidigt.

Nach dem olympischen 1500-Meter-Halbfinale und Bronze bei der U20-WM war es vielleicht nicht ihr bedeutendstes Rennen, aber eines, das mit vielen Emotionen verbunden war. „Das war zum Abschluss der tollen Saison noch einmal ein ganz besonderer Moment und mir total wichtig“, sagt die Kölner Sportjournalistik-Studentin. Als zweiter Läuferin überhaupt nach der Britin Stephanie Twell (2007/08) gelang Klosterhalfen die Verteidigung ihres U20-EM-Titels.

Dass sie erst kurzfristig nach Chia auf Sardinien anreisen konnte und nicht mit dem übrigen Team einen Tag früher, habe sie zuerst unsicher gemacht. „Ich habe die Strecke vorher nicht gesehen und bin sie nicht abgegangen“, erzählt Klosterhalfen. Aber im Nachhinein betrachtet sei der Ablauf gar nicht so schlecht gewesen. Sie habe keine Zeit gehabt, sich Gedanken über das Rennen zu machen.

Anweisungen mustergültig umgesetzt

Anders als vor einem Jahr waren im U20-Rennen über 4050 Meter diesmal alle Blicke auf sie als Titelverteidigerin gerichtet. „Letztes Jahr bin ich einfach drauflos gelaufen. Diesmal war ich nervöser als sonst“, sagt Klosterhalfen. Doch die Läuferin des TSV Bayer 04 Leverkusen setzte die Vorgaben ihres Trainers Sebastian Weiß mustergültig um.

„Wir hatten abgesprochen, die ersten beiden kleinen Runden locker anzugehen und zu gucken, was die Konkurrenz macht. Mir kam das nicht schnell vor, und in der ersten großen Runde habe ich etwas angezogen“, erzählt Klosterhalfen. Sofort setzte sie sich ab und distanzierte in 12:26 Minuten die von der Dänin Anna Emilie Moller (12:43) angeführte Konkurrenz um Längen. Quasi als Zugabe zu EM-Gold gab es für die Bockerotherin Silber mit dem deutschen Team hinter Großbritannien. „Das ist das Schöne am Cross: Man startet mit der Mannschaft aus Boxen heraus. Und die Silbermedaille zu gewinnen und mit den anderen zu teilen, ist großartig“, sagt Klosterhalfen.

Ihr letztes Rennen in diesem Jahr wird sie am 31. Dezember beim Trierer Silvesterlauf bestreiten. Koko, so Klosterhalfens Spitzname, wird in der Römerstadt voraussichtlich auf Coco treffen. So wird die Regensburgerin Corinna Harrer, die ähnlich wie Klosterhalfen in Rio vor vier Jahren in London das Olympia-Halbfinale über 1500 Meter erreichte, genannt. Direkt nach dem Jahreswechsel fliegt Klosterhalfen dann erstmals ins Höhentrainingslager. Vor der Hallensaison wolle sie in Südafrika ausprobieren, wie sie auf einen solchen Trainingsreiz reagiert.

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