Ein Kampfsport und zugleich eine Philosophie

Internationale Offene Deutsche Taekwondo-Meisterschaften in der Eitorfer Siegparkhalle

Eitorf. (ley) "Fuß - Faust - Weg." So lautet die Übersetzung von "Taekwondo", einer Kampfsportart, die in Sydney erstmals als olympische Disziplin zugelassen wurde und Millionen Fernsehzuschauer in aller Welt in ihren Bann zog.

Doch Taekwondo ist mehr als reiner Kampf; es verkörpert eine Philosophie: "Der Weg ist das Ziel", lautet die Devise. Körper, Geist und Seele sollen nach diesem alten buddhistischen Spruch in Einklang stehen. Hinter der ostasiatischen Sportart steht nicht nur der Gedanke der Selbstverteidigung und der Fitness, sondern auch der Anspruch, die eigene Persönlichkeit zu formen.

Die Sportinteressierten im Rhein-Sieg-Kreis können sich selbst ein Bild davon machen, denn die Ruppichterother Taekwondo-Schule Lyong-Ho richtet im Auftrag des Deutschen Taekwondo-Bundes in der Eitorfer Siegparkhalle die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Semi-Leichtkontakt aus und veranstaltet obendrein noch ein Nachwuchs-Turnier. Diese Disziplin ist im Gegensatz zum Vollkontakt nicht olympisch. Der Deutsche Taekwondo-Bund fühlt sich vor allem dem Breitensport verbunden und ist auch nicht Mitglied im Deutschen Sportbund (DSB).

Erwartet werden rund 500 Athleten aus mehr als 20 Nationen, die am Samstag und Sonntag jeweils auf fünf Kampfflächen parallel an den Start gehen. Turnierdirektor ist Großmeister Chan-Ho Song (8. Dan), der weit über Deutschland hinaus höchstes Ansehen genießt. Die Schirmherrschaft hat Bundesinnenminister Otto Schily übernommen, der ebenso wie Michael Vesper, NRW-Minister für Kultur und Sport, einen Ehrenpreis gestiftet hat. Dass der Zuschlag für die Ausrichtung der Veranstaltung an die Ruppichterother Schule Lyong-Ho (auf Deutsch: Drache-Tiger) fiel, ist sicherlich die Anerkennung für viele Erfolge, die der aus Laos stammende Meister Padith Phongpachith mit seiner 1988 gegründeten Institution bislang erzielte. Herausragend waren dabei internationale deutsche Meistertitel in den Jahren 1997, 1998 und 1999. Bei der Offenen Europameisterschaft 1999 im Semi-Leichtkontakt im niederländischen Eindhoven holten die Kämpfer aus dem Bröltal sogar zwei Titel; bei der Kinderweltmeisterschaft 2000 im Vollkontakt in Sindelfingen erreichte Lyong-Ho eine Silber- und drei Bronzemedaillen. Anerkennung für seine herausragende Tätigkeit bei der Integration ausländischer Mitbürger wurde Padith Phongpachith im Mai dieses Jahres zuteil, als er in Berlin mit dem Georg-von-Opel-Preis "Die stillen Sieger" ausgezeichnet wurde.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 10 Uhr mit einer feierlichen Zeremonie; ab 11 Uhr stehen die ersten Wettkämpfe auf dem Programm. Am Sonntag geht es ab 11 Uhr weiter. Das Finale ist für 19 Uhr vorgesehen.

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