Kölner Haie gegen Nürnberg Ice Tigers Ehrhoffs Kracher knacken Nürnberg mit 4:2

Köln · Die Kölner Haie geben bei ihrem Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers einen Vorgeschmack auf die Playoffs und verbessern ihre Chancen auf die Spitze der Tabelle.

Das letzte Viertel der Hauptrunde hat begonnen. Für die 14 Clubs der Deutschen Eishockey Liga Zeit, ihre Duftmarken vor den Playoffs zu setzen. Vor allem, wenn sich zwei potenzielle Meisterschaftskandidaten wie die Kölner Haie und die Nürnberg Ice Tigers das letzte Mal vor den Playoffs gegenüber stehen. Da möchte niemand zurückstecken, um das Mehr an Selbstbewusstsein mit in ein mögliches Aufeinandertreffen in den Ausscheidungsspielen zu nehmen. Das bessere Gefühl nehmen die Haie mit. Durch drei Powerplay-Tore und einen überragenden zweifachen Torschützten Christian Ehrhoff siegte der KEC am Dienstagabend mit 4:2 (1:1, 0:1, 3:0) in der heimischen Lanxess Arena und verbesserte seine Chancen auf einen der ersten beiden Tabellenplätze nachhaltig.

Haie-Coach Cory Clouston musste erneut seinen verletzten Torjäger Ryan Jones ersetzen. Außerdem fehlte den Kölnern der gesperrte Shawn Lalonde, für den Torsten Ankert als siebter Verteidiger ins Team rutschte. Nürnberg hatte mit den beiden Verteidigern Jesse Blacker und Milan Jurcina sowie den Stürmern Patrick Buzas und Vladislaw Filin gar vier Ausfälle zu beklagen. Dem Niveau und der Intensität des Spiels tat dies keinen Abbruch. Ohne Anlaufzeit knüpften beide Kontrahenten an ihre bisherigen drei Duelle in dieser Saison an. Die 11473 Zuschauer durften sich über hohes Tempo, rassige Zweikämpfe und Torchancen satt freuen.

Alles, worauf der Eishockey-Fan sich freut, wenn der Tabellendritte den Spitzenreiter empfängt. Die Ice Tigers erwischten den besseren Start und nutzen eine umstrittene Strafe gegen Jean-Francois Boucher und einen gebrochenen Schläger von T.J. Mulock durch einen Kracher von Leo Pföderl zur Führung (7.). Die vermeintliche Fehlentscheidung stachelte den KEC und seine Fans zusätzlich an. Mulock (8.), Alexander Sulzer (9.) und vor allem Kai Hospelt (11./14.) ließen aber ihre Möglichkeiten liegen.

Nachdem Haie-Goalie Gustaf Wesslau einen Versuch von Sasa Martinovic an den Pfosten lenkte (19.), verhalf den Kölnern die Bande zum Ausgleich. Fredrik Eriksson schickte die Scheibe eigentlich zum Wechseln in die Rundung. Dort versprang der Puck aber glücklich in den Schläger von Patrick Hager. Der richtige Mann am richtigen Ort: Hager zog vors Tor und tunnelte Nürnbergs Torwart Jochen Reimer zehn Sekunden vor der ersten Pause zum 1:1.

So glücklich das erste Drittel aus Haie-Sicht endete, so unglücklich begann das zweite. Nach nur 47 Sekunden traf Patrick Reimer bei angezeigter Strafe gegen den KEC mit seinem 20. Saisontreffer zum 1:2. Sein abgefälschter Schuss landete am Innenpfosten und rutschte von dort über die Linie. Die Franken hatten nun Oberwasser und Wesslau musste sei ganzes Können aufbieten, um das 1:3 zu verhindern. Die Haie waren lange in der Defensive beschäftigten und brauchten eine Strafe der Ice Tigers, um sich zu befreien (32.). Jetzt durfte Jochen Reimer zeigen, was er drauf hat. Beeindruckend, wie der Nürnberger Goalie erst gegen Philip Gogulla parierte und sich den anschließenden Nachschuss von Hager im Sprung mit der Fanghand schnappte (35.).

Obwohl das Kölner Powerplay noch keinen Ertrag erzielte, war es in den ersten beiden Abschnitten dreimal brandgefährlich. Und im vierten Versuch schlugen die Haie zu. Beim Fünf gegen Drei knallte Christian Ehrhoff die Scheibe unnachahmlich zum 2:2 ins Netz (45.). Köln blieb in Überzahl und ging in Führung, weil Gogulla gedankenschnell zum 3:2 einnetzte (47.). Die Ice Tigers reagierten mit weiteren Fouls. Nicht die richtigen Maßnahme, denn Ehrhoff stand unter Feuer. Mit dem nächsten Kracher zum 4:2 (48.) bestrafte der Ex-NHL-Star die Gäste gnadenlos. So setzt man Duftmarken. Die Haie überstanden noch zwei Unterzahlspiele und schon hatten sie den Abstand auf die Nürnberger bei einer Partie weniger auf fünf Zähler verkürzt.

Köln: Wesslau; Potter, Zerressen; Ehrhoff, Müller; Eriksson, Sulzer; Ankert; Gogulla, Hager, Turnbull; Reinhart, Hospelt, Uvira; Byers, Mulock, Krämmer; Salmonsson, Latta, Boucher. – SR.: Rohatsch/Piechzcek. – Zuschauer: 11473. – Tore: 0:1 Pföderl (6:29/PP1), 1:1 Hager (19:50/Eriksson), 1:2 P. Reimer (20:47), 2:2 Ehrhoff (44:38, Hager, Gogulla, PP2), 3:2 Gogulla (46:03/Eriksson, PP1), 4:2 Ehrhoff (47:24/Eriksson, PP2). – Strafminuten: Köln 6; Nürnberg 14 plus 10 Teubert.

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