2. Basketball-Bundesliga Pro B Dragons Rhöndorf bangen um Klassenerhalt

BAD HONNEF · Allmählich wird aus der Befürchtung Gewissheit: Die Dragons Rhöndorf haben nur noch rein rechnerische Chancen auf den Klassenhalt in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B. Nach 25 Jahren Profi-Basketball in Bad Honnef ist der Absturz in den Amateursport – sprich der Abstieg in die Regionalliga – nur noch mit einem Wunder abzuwenden.

21 von 22 Spieltagen sind in der regulären Saison absolviert. Vor den Playdowns im März ist der Tabellenzehnte Würzburg weiterhin sieben Punkte von den Drachen entfernt. Am Samstagabend unterlag die Truppe von Trainer Thomas Adelt im Heimspiel vor 575 Zuschauern in der Sporthalle am Menzenberg gegen den Tabellensiebten OrangeAcademy Ulm deutlich mit 73:89 (20:26, 25:27, 13:23, 15:13).

Während der nervöse Tabellenvorletzte der Gruppe Süd in der ersten Halbzeit gegen das junge Farmteam des Basketball-Bundesligisten ratiopharm Ulm wie erwartet um jeden Zentimeter kämpfte, war nach der Pause irgendwie die Luft raus. Unkonzentrierte Abspiele, schlechte Entscheidungen und unpräzise Würfe waren dafür verantwortlich, dass die Ulmer bereits nach 30 Minuten mit 76:58 vorn lagen. „Wir haben trotz genauer Analyse und intensiver Trainingseinheiten immer wieder entscheidende Fehler gemacht, die auf diesem Niveau brutal bestraft werden. Jeder in der Mannschaft muss sich nach so einem Spiel fragen, ob er wirklich alles, was er hat und kann, auf dem Feld gelassen hat. Nur mit maximalem Einsatz kann man in der Pro B ein Spiel gewinnen. Dieser Einsatz und die mannschaftliche Geschlossenheit haben uns zu oft gefehlt“, wollte Trainer Thomas Adelt nichts schönreden.

Immer wieder hat sich der Coach, der 2017/18 mit seinem Team eine tolle Saison spielte, schützend vor seine Mannschaft gestellt. Doch langsam gehen ihm dafür die Argumente aus. Der Neuanfang nach dem Weggang der Leistungsträger hat nicht funktioniert. Adelt ist bekannt dafür, immer wieder ausländische Spieler ausfindig zu machen, die in der Liga großartig einschlagen. Das ist ihm mit Pointguard Kwan Waller und Center Zygimantas Riauka auch in dieser Saison gelungen.

Beide agierten gegen Ulm dann auch hochmotiviert. Waller steuerte 20 Punkte bei, Riauka überzeugte mit 18 Zählern und acht Rebounds. Doch dahinter wird es dünn. Die jungen deutschen Spieler bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Routinier Anish Sharda sollte mit seiner Erfahrung für einen Umschwung sorgen, hat aber sein Selbstvertrauen verloren. Rhöndorf leistete sich gegen Ulm 21 Turnover und war auch bei den Rebounds unterlegen.

Die Gäste lagen nach zehn Minuten mit 26:20 vorn, weil sie jenseits der Dreierlinie präzise agierten. Doch Rhöndorf kämpfte verbissen. Als Riauka einen Ball spektakulär blockte und im folgenden Angriff per Korbleger einnetzte, stand es 40:40 (17. Minute). Die Fans dankten es mit viel Applaus. Ihre lautstarke Anfeuerung half in der Folge aber nicht. Rhöndorf verkrampfte zusehends, traute sich in der Offensive zu wenig zu und machte mit individuellen Fehlern die Gäste stark. Ulm hatte es im dritten Viertel zu leicht. Als der 17-jährige Zachary Ensminger, Sohn des Ex-Profis Chris Ensminger, den dritten Abschnitt mit einem Korbleger zum 76:58 beendete, war das Duell längst entschieden.

Dragons Rhöndorf: Sharda (1 Punkt), Otshumbe (4), Möller (5), Meister (7/1 Dreier), Koschade (7/1), Riauka (18), Falkenstein (0), Kneesch (5/1), Jasinski (6), Dia (0), Gruber (0), Waller (20/4).

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