1. BC Beuel Die große Personal-Lotterie

Bonn · Badminton-Bundesligist empfängt den TSV Trittau. Zwiebler fehlt auf jeden Fall.

 Max Weißkirchen

Max Weißkirchen

Foto: Wolfgang Henry

Nichts ist so gewiss wie die Ungewissheit vor dem Heimspiel des Badminton-Bundesligisten 1. BC Beuel am Sonntag (14 Uhr, Erwin-Kranz-Halle) gegen den TSV Trittau. Wer letztlich am Ende der Saison-Hinrunde des Badminton-Oberhauses im Beueler Trikot auflaufen wird, steht noch ziemlich in den Sternen. Befragt nach seinem Tipp für den Ausgang der Partie, bei der die Gastgeber wieder auf (laut) starke Unterstützung und Anfeuerung der vielen Fans hoffen, zuckt Teammanager Maximilian Schneider zunächst nur mit den Schultern. Denn was das Personal angeht, kann er längst nicht aus dem Vollen schöpfen. Doch das ist ja bei den Gelb-Schwarzen ohnehin nicht der Fall.

Aber der Reihe nach: Ex-Europameister Marc Zwiebler, der schon vor Saisonbeginn klargestellt hat, dass er nicht die komplette Spielzeit antreten kann und will und der seine Ziele nach der Badminton-Karriere stärker in den Mittelpunkt stellt, ist laut Schneider aus beruflichen Gründen am Sonntag nicht am Start. Somit fehlt den Beuelern auf alle Fälle ein starker Einzel- und Doppelspieler, der oft vor allem mithilfe seiner langjährigen Erfahrung bei einem Rückstand ein Spiel noch drehen und entscheiden kann.

Der amtierende deutsche Meister im Einzel, Max Weißkirchen, spielt bei den Italian Open in Mailand, musste den Weg durch die Qualifikation bestreiten und am Donnerstag noch gegen Jacek Kolumbajew aus Polen antreten. Diese Partie gewann der Beueler, der an Position zehn gesetzt ist, in zwei Sätzen mit 21:13 und 21:13. Gegen den Schweden Albin Carl Hjelm zog er allerdings in drei Sätzen den Kürzeren (24:24, 20:22, 17:21). Spielt er am Sonntag? Schneider klärt auf: „Ja. Denn wenn man in der Quali ein Spiel verliert, ist man raus.“ Weißkirchens Tipp ist ein 5:2-Sieg gegen die Norddeutschen.

Cullum Hemming, für Beuel der starke und flinke Doppelspieler an der Seite seines englischen Landsmanns Peter Briggs, tritt auch in Mailand an, und zwar im Herrendoppel und im Mixed. Auch Ronja Stern, die für Beuel die Damen-Einzel bestreitet, atmet italienische Luft und muss in der ersten Runde des Hauptfeldes gegen eine andere Schweizerin ran: Indira Dickhäuser.

Lukas Resch, der in den vergangenen Wochen ein gewaltiges Pensum absolviert hat – und das sehr erfolgreich –, soll gegen Trittau dabei sein. Bleibt abzuwarten, wie er die Anstrengungen verkraftet hat. Seine Ziele für 2019 hat er schon vor Augen: „Ich möchte erst einmal mein Abitur machen und dann so schnell wie möglich im Erwachsenenbereich ankommen und einige internationale Turniere spielen.“ Für Sonntag tippt er „natürlich auf einen Sieg, auch wenn es schwer wird“.

Daniel Hess wird derzeit von Hüftschmerzen geplagt und hofft sehr, dass er mitwirken kann. Dann wird es seiner Meinung nach auf jeden Fall eng. Zumal man nie wisse, wer genau bei Trittau spiele. „Aber das kann uns eigentlich auch egal sein, denn wir werden für die Gäste mindestens genauso schwer zu schlagen sein wie sie für uns.“ Seine Ziele für 2019: mit der zweiten Mannschaft den Klassenerhalt sichern, mit der ersten Mannschaft in die Playoffs beziehungsweise ins Final Four kommen.

Zwar liegt Trittau vor dem neunten Spieltag auf Rang neun der Tabelle, Beuel steht mit zwölf Zählern auf Rang fünf: Das zeige allerdings nicht annähernd das tatsächliche Kräfteverhältnis zwischen den beiden Teams, meint Vereinssprecher Andreas Kruse. „In den letzten beiden Spielzeiten stand Trittau jeweils im Final Four um die deutsche Meisterschaft, die Beueler 'nur' in der vergangenen Saison.“

Gerade der breit aufgestellte Kader der Norddeutschen mache es unvorhersehbar, wer aufseiten der Gäste aufschlage. Einer ist definitiv nicht dabei: Joachim Persson fehlt Trittau bis zum Saisonende. Der 35 Jahre alte Bundesligaspieler brach sich beim Sturz von einer Treppe das Sprunggelenk.

Nach einmonatiger Pause freut sich auch die zweite Mannschaft des 1. BC Beuel auf das letzte Spiel des Jahres: Am Samstag (16 Uhr) ist der SG VfB/SC Peine in der Erwin-Kranz-Halle zu Gast. Der Gegner ist Neunter der Tabelle und liegt drei Plätze hinter den Beuelern. Die beiden Teams stehen sich auf Augenhöhe gegenüber, wie die Vergangenheit beweist. Nichtsdestotrotz möchte die Zweitvertretung mit einer positiven Bilanz die erste Saisonhälfte beenden.

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