Kommentar Die Nada muss liefern

Die Nationale Anti Doping Agentur entwächst den Kinderschuhen. Sie wird allmählich erwachsen. In den turbulenten Gründerjahren spiegelten Skandale und Skandälchen sowie fast jährliche Wechsel auf der Führungsebene, wie sehr es drunter und drüber ging.

Vieles hat sich zum Positiven gewendet. Erstmals steht die 2002 gegründete Stiftung in ihrem 13. Lebensjahr finanziell auf einer gesunden Basis. Weil der Bund die Notwendigkeit einer soliden Finanzierung eingesehen und die Förderung binnen weniger Jahre verdoppelt hat.

Zudem kann die Nada endlich ein Dopingkontrollsystem aus einem Guss auflegen, weil sie jetzt Herrin aller Kontrollen hierzulande im Spitzensport wird. Ob Blut oder Urin, ob während der Wettkämpfe oder im Training: Künftig beauftragen nur noch die Dopingjäger aus Bonn die Tests und nicht mehr Sportfachverbände. Das gilt auch für den Fußball.

Die Datenbanken mit Blutwerten und Steroidprofilen der kontrollierten Athleten wachsen beständig. Analysemethoden wurden von den Laboren weiterentwickelt. Hinzu kommt in Kürze das Anti-Doping-Gesetz, das neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlungsinstanzen eröffnet.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Dopingbekämpfung waren zweifellos nie besser als aktuell. Damit aber hat für die Verantwortlichen der Ernst des Lebens so richtig begonnen. Verschwindende Aufklärungsquoten, wie sie seit Jahren präsentiert werden, konnten bislang einigermaßen glaubwürdig auf die schwierigen Rahmenbedingungen zurückgeführt werden. Das geht in Zukunft nicht mehr. Die Nada muss liefern.

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